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Hallo,
ein Kunde hat für einen neuen Artikel 5 Erstmuster mit EMPB bestellt, zum selben Liefertermin auch 25 Musterteile des Bauteils,
also keine Serienteile !
An diesen insgesamt 30 Bauteilen stimmte nun ein Merkmal nicht das vom Kunden abgelehnt wurde, die Bauteile wurden von uns nachgearbeitet und dem Kunden wieder zugeschickt.
Soweit so gut, gestern kam dann die Lieferantenbewertung des Kunden und es war diese Reklamation aufgeführt die uns direkt in einen B Lieferanten zurückgeworfen hat :-(
Nun meine Frage: Dürfen abgelehnte Erstmuster und Musterteile in die Lieferantenbewertung einfließen ???
Auf der Bestellung ist extra vermerkt das es sich um Musterteile handelt und durch die kurzfristige Bestellung der Muster war ein besseres Ergebnis nicht zu erreichen.Danke im voraus für eure Antworten.
Gruß Flipper
Hallo Flipper!
Das sehe ich von euerem Kunden als stark überzogen an!
Es ist fast normal, dass nach der Erstbemusterung noch eine Optimierungsschleife gedreht wird.
Dies dann gleich mit Punktabzug bewertet zu bekommen, frustet enorm.Frage: wenn ihr jetzt wieder neu bemustert, angenommen in 2 Wochen, und es ist alles grün, wird dann die Lieferantenbewertung zeitnah wiederholt und ihr seid wieder A-Lieferant?
Mein GMV sagt:
Bewerte niemals Jemanden, nachdem etwas Negatives aufgetreten ist, sondern bilde einen Mittelwert aus allen Geschehnissen und nach einem längeren Beobachtungszeitraum!Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hallo Flipper!
Dürfen? In BGB, HGB und STGB wirst Du wahrscheinlich nichts finden. Wir werten Serienlieferungen und Erstbemusterungen getrennt aus. Erstbemusterungen haben allerdings auch eine QKZ und können also bewertet werden. In die offizielle Lieferantenbewertung gehen sie derzeit allerdings nicht als Zahl ein, sondern nur über die Punktevergabe für „Zusammenarbeit mit der Entwicklung“. Und die ist bauchlastig. Wenn’s bei einem Lieferanten aber mehrmals hintereinander bei den Erstmustern knallt, kann er damit durchaus in den Fokus des Lieferantenbetreuers Q geraten. Der Rest hängt dann schwer von den Gründen ab. Wir sind da selber selten völlig unschuldig…
Euer Fall aus meiner Sicht: Wenn Ihr das danebenliegende Merkmal nicht selber bemerkt habt: Selber schuld! Wenn Ihr’s bemerkt habt: Beim nächsten Mal mit dem Kunden auf dem kurzen Dienstweg vorher abstimmen, ob die Abweichung akzeptiert wird oder nicht. Also auch selber schuld!
Nachtrag: Es gibt Erstmuster, bei denen sind Abweichungen selbstverständlich. Nebenmerkmale beim Kunststoffspritzguß z.B. Hier ist es billiger, die Zeichnung an das Werkzeug anzupassen. Das führt aber dann nicht zu einer Ablehnung.
Nachnachtrag: Wer ein Spritzgußwerkzeug baut, ohne zu wissen, was Haupt- und was Nebenmerkmale sind, ist imho auch selber schuld.
Schöne Grüße
Frank
„There’s no problem too great for running away from it.“ (Charlie Braun)
Hallo zusammen
Eine Lieferbewertung erfogt soweit ich verstehe an Serieteilen.
Einen EMPB kann man doch gar nicht reklamieren, man kann ihn zurückweisen, mit oder one Auflagen, aber nicht reklamieren.
Der EMPB dient doch dazu, sich auf einen Standart zu einigen und dokumentieren.
Was soll ich als Kunde also reklamieren, wenn ich mich noch nicht mit unseren Lieferanten auf einen Standart (Freigabe EMPB)geeinigt habe?Gruss
Carlos
Guten Morgen zusammen,
ich finde es auch stark überzogen, auf Musterteile so zu reagieren. Soweit ich es kenne, sollen Musterteile noch mögliche vorhandene unklarheiten klären. Hattet ihr dem Kunden diesen Mangel mitgeteilt und war der Mangel auch der Ausschlag um als B Lieferant in Frage zu kommen, oder lag es noch an etwas anderem, wie z. B. Preis??
Einen schönen Tag noch
Hallo flipper,
halte die Reaktion eures Kunden für völlig unüblich, völlig überzogen und deplaziert. Habe eine solche Vorgehensweise seit 26 Jahren nie gehört.
Mag euch der Kunde nicht oder will er euch loswerden?
Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Ich würde an Deiner Stelle als allerersten Schritt die Lieferantenbewertung nicht überbewerten. Oftmal ist das ein aus dem Betriebssystem generiertes Zettelchen, ohne Seele und ohne direkten Einfluss der verantwortlichen Mitarbeiters.
Uns ist bei einem Besuch eines Neukunden in der Vorsereinphase ein Prozessaudit mit 75% bewertet worden, weil neue Lieferanten bei diesem Kunden standardmäßig so eingestuft werden. Da half kein reden und zetern. Inzwischen haben wir uns als qualitätsfähig erweisen können und sind anerkannt. Die erste Enttäuschung war natürlich groß. Schwamm drüber.Wenn der Kunde Erstmuster anfordert, dann sollen sie schon den Serienstand widerspiegeln. Es ist durchaus gängige Praxis, dass mehrmals bemustert wird, aber m.M.n. wird viel zu früh von Erstmustern gesprochen. Wenn man erst noch herumprobiert bzw. einige nachgeschaltete Vorrichtungen o.ä. noch gar nicht zur Verfügung stehen (man also manuell „basteln“ muss), dann sind das schlicht einfache Muster und gehören in keine Bewertung hinein.
Was ihr geliefert habt waren demnach reell keine Erstmuster sondern Muster und die hatte der Kunde nicht bestellt, sondern Erstmuster. Daher ist die Bewertung zumindest nachvollziehbar.
Hallo Flipper,
finde ich einfach überzogen die Beurteilung.
Lass Dir die Bewertungskriterien einfach geben, oder sind die in der QSV hinterlegt.Hallo flipper,
wie sagt mein Chef so schön: So welche braucht man, sonst hat der Auditor ja garnichts mehr zu tun ;-). Aber mal im Ernst, wir sind ein Dienstleistungsunternehmen, werden von unseren Kunden auch bewertet. Da gibt es immer wieder einige, die bewerten uns als B-Lieferant weil angeblich unser Preis nicht genau ihren Vorstellung entspricht. ?!?! Kaufen aber trotzdem bei uns…. Und bei einer Erstbemusterung (der Name steht doch schon für sich) sollte man diese Beurteilung für sich selbst nicht voll bewerten.
Einen schönen Tag noch an alle
kugiHallo Flipper,
ist schon ärgerlich der Fall.
Bei unseren Kunden ist es eigentlich so, das wir keine Musterteile inkl. Erstmusterprüfbericht abliefern brauchen bei denen ein Merkmal als niO. gekennzeichnet ist. Diese Teile würden wir direkt zurück bekommen, jedoch ohne das dieses in die Lieferantenbewertung einfließt. Wie eine Lieferantenbewertung aufgebaut und durchgeführt wird ist jedoch meines Wissens nach nicht eingeschränkt so das es durchaus möglich ist die Lieferung von Erstmustern mit aufzunehmen. Ob dieses sinnvoll und zielführend ist steht auf einem anderen Blatt.
Im allgemeinen halte ich es schon für problematisch Teile vorzustellen die nicht den Spezifikationen entsprechen. Man verlagert die Verantwortung für die niO. Fertigung im weiteren Sinne auf den Kunden der durch seine Freigabe eine Abweichung freigeben soll die er nicht zu verantworten hat. Hat er nicht später das Problem das ihm vorgeworfen wird eine Korrektur für ein Merkaml zu fordern welches im Zuge der Erstbemusterung als akzeptiert wurde?Vieleicht sehe ich dieses jedoch auch zu eng.
Gruß
Frankie_DHi Kugi,
in meinem Leben als Lieferantenabnager liebte ich es ungemein, vom System generierte Lieferantenbewertungen an unsere Lieferanten zu schicken.
Hierbei kopnnte ich max 3 Bewertungen pro Tag per Mail verschicken, da nach max. 5 min. immer mein Telefon klingelte und folgendes Frage und Antwortspiel sich entwickelt:
Lieferant: „Wie kommen Sie auf diese Werte?“
Ich „Die stammen aus unserem SxP!“
Lieferant „Das kann aber nedde sein!!!!!“
Ich „Dann muss ich mal ne Auswertung in SxP fahren, kann aber dauern…!“
Lieferant „Wieso haben wir bei den Soft-Facts so viele Punkte verloren?“
Ich „Das hat der Disponent Müller eingetragen!“
Lieferant: „Müller, den kenn ich überhaupt nedde!“ „Was? Zu früh geliefert gibt Punktabzug?“ „Zu hohe Preise? Wir haben doch 15% Nachlass gegeben!“ „Wollt Ihr die Teile geschenkt?“
usw. usf.Nach 3 solchen Gesprächen war der Tag immer gelaufen!
KVP: Bevor ich die Lieferantenbewertung verteilte, rief ich unsere Schlüssellieferanten vorher an und fragte diese: „Wie hoch schätzen Sie Ihr Ergebniss bei der aktuellen Lieferantenbewertung denn ein?“
Dann gab es von mir 3 Antworten:
-sehr gut
-fast
-daneben, ich schau mal nach, woran es gelegen hatDas ersparte mir dann sehr viel Zeit für unnötige Disskusionen.
Provozieren heißt, die Leute denken zu lassen.
John Le Carré (*1931), britischer SchriftstellerGute Zeit!
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Hi Frankie_D!
Kenn ich auch so: keinen EMPB mit fehlerhaften Merkmale beim Kunde einreichen!
Nicht dass dies Einfluss auf die Lieferantenbewertung gehabt hätte, nein, das hätte uns bei unserem speziellen Kunden gleich automatisch Euro 300.- gekostet !
Gute Zeit!
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Hallo flipper,
das mit den abgelehnten Erstmustern und dem Einfließen in die Lieferantenbewertung ist natürlich erstmal sehr unbefriedigend.
Da es aber keine allgemein gültigen Vorgaben für das Erstellen oder den Umfang der Lief.-Bewertungen gibt, kocht hier jeder sein eigenes „Süppchen“.
In unserer eigenen Lieferantenbewertung ist z.B das Thema EMPB´s garnicht enthalten. Wir hätten höchstens die Möglichkeit dies über ein sog. Softkriterium (allgemeine Zusammenarbeit) zu bewerten.
Ich hatte in einer früheren Firma mal einen Kunden, der die Anzahl der notwendigen EMPB Vorstellungen bis zur Freigabe in seiner Lieferantenbewertung als Kriterium bewertet hatte.
Was für uns dann gut war, dass er die Termineinhaltung hierfür aber nicht mit drin hatte. So haben wir z.T. die EMPB´s erst ein paar Tage später abgeliefert, dafür aber dann auf Anhieb die Freigabe erhalten haben.
Wie schon beschrieben kenne ich eigentlich den Ablauf so, dass die erstfallenden Teile mit Messbericht beim Kunden vorgestellt werden. Dann wird gemeinsam festgelegt, wo das Teil an die Zeichnung angepaßt werden muss, und wo der Kunde die Zeichnung an das Teil anpassen kann weil keine Einschränkungen vorhanden sind.
Nach der Korrekturschleife sollten dann natürlich die vorher vereinbarten Änderungen soweit einghalten sein, dass der Kunde die Freigabe erteilen kann.Persönlich bin ich aber auch der Meinung, dass eine Lieferantenbewertung die Serienteile beinhalten sollte.
Gruß
QU
Hallo,
danke für die zahlreichen Antworten auf meine Frage !
Da ich auch der Meinung war das EMPB nichts in einer Lieferantenbewertung zu suchen haben, habe ich dieses unserem Kunden in einem netten :-) Schreiben mitgeteilt und heute Antwort bekommen.“ A-Lieferant mit 100% „
So soll’s sein :-)
Danke nochmal für eure Stellungnahmen
Gruß Flipper
Hi Flipper!
Und was haben wir daraus gelernt:
Kommunikation ist alles!
Unser Q-Guru verhandelt auch immer die ppm´s, bevor eine Lieferantenbewertung ansteht. Und das mit stetigem Erfolg!
Wenn man in die falsche Richtung läuft, hat es keinen Zweck, das Tempo zu erhöhen.
Birgit Breuel (*1937), deutsche Politikerin
Gute Zeit!
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