Farbempfinden versch. Nationalitäten

[swissair]

#20153

Hallo zusammen,

Ich bin in unserem Unternehmen gerade dabei dir Farbprüfung zu verbessern, bis jetzt wurde bei uns alles sensitiv geprüft und das reicht uns nicht mehr, jetzt sind wir im ersten Schritt mal daran unsere Prüfer einem Farbtest zu unterziehen und werden uns dann später eine messende Methode anschaffen, da wir aber mit sehr kleinen Teile zu tun haben verschwindet bei uns die sensitive Prüfung nicht komplett.

Das Frauen und Männer Farben anders empfinden, das es von der Tageszeit und dem Alter abhänging ist habe ich bereits gewusst. Jetzt habe ich aber gehört das auch noch die Herkunft einen Einfluss hat, z.B. Europa-Asien.

Da wir ein global tätiges Unternehmen sind ist das für mich eine Einflussgrösse die ich beachten muss.

Hat jemand schon mal von den Unterschieden bezüglich Farbempfinden der Nationalitäten gehört? Weiss jemand wie stark sich das auswirkt? Wer sieht was stärker, schwächer?

Vielen Dank für Infos

Tom

[Alexbiker]

#29951

Hallo,
wir messen (mit Meßgerät) die Farben unserer Kunststoff-Produkte.
Da ist es schon schwierig, einen eindeutigen Meßstandard zu finden!!!
Jedes Meßgerät mißt anders (konnte das zuerst nicht glauben!) und man muss immer gegen Muster, etc. messen.
Wenn man dann noch die persönlichen Meinungen der einzelnen Mitarbeiter mit einbezieht, hat man 1000 Meinungen.
Meist heißt es dann: Visuell akzeptiert!!!

Gruß
Alexbiker

[Carlos]

#29956

Hallo swissair, swiss, lufthansa

Wichtig ist, dass die Streuung der verschiedenen Mitarbeiter und Prüfgeräte bekannt sind.

Ich empfehle, das oder die, Messgeräte einer Untersuchung unterzogen werden.

Nach der Untersuchung sollte bekannt sein, wie gross die Streuung von Teil zu Teil, und vom Mitarbeiter zu Mitarbeiter ist.

Ist diese grösse bekannt , gilt es, falls die Streuung zu gross ist, geeignete Massnahmen zu finden, um diese zu vermindern.

Das können z.B Plausibilitäsprüfungen an Musterteilen oder Referenzmuster sein.

Gruss vom Bodensee

Carlos

[Barbara]

#29961

Hallo swissair,

ich schließe mich Carlos an. Hast Du schon eine MSA mit den möglichen Einflussgrößen Geschlecht, Alter, Tageszeit, Herkunft des Prüfers gemacht?

Als statistische Methoden ist eine Modellierung über ANOVA bzw. GLM-Modelle sinnvoll.

Viele Grüße

Barbara

[swissair]

#29968

Hallo zusammen,

wir haben schon einige Daten zusammen was unsere Mitarbeiter betrifft und bei den Geräten ist die Streuung ganz klar von Hersteller vorgegeben, wir kaufen nur Messsysteme von einem Hersteller.

Mir ging es mehr darum ob schon jemand eine Studie hat oder ob es Hinweise gibt wie sich das Farbempfinden zwischen Europa-Asien-Amerika unterscheiden von den Menschen her.

Vielleicht haben sich gerade die Jungs und Mädels aus der Automobilindustrie schon damit beschäftigt und mussten für andere Länder andere Farbtöne verwenden?!

Gruss

Tom

[mogik]

#29969

Hi Tom,

da solltest Du ganz allgemein mal nach Studien zu kulturellen Unterschieden stöbern.

Die Unterschiede gibt’s auf jeden Fall, z.B. ist in vielen asiatischen Ländern weiß die Trauerfarbe, in Europa schwarz. Gold steht für Geld, Nordeuropa mag warme Farben, Südeuropa mag kalte etc.

Eine genaue Studie kann ich Dir leider nicht sagen, aber meist ist so etwas Thema, wenn es um interkulturelle Unterschiede generell geht.

Gruß und viel Erfolg
mogik

[torrich]

#29973

Hallo Tom,

prinzipiell ist das Farbempfinden (unter definierten Bedingungen) immer gleich – unabhängig von der Tageszeit. Natürlich spielt Müdigkeit etc. eine gewisse Rolle.
Das es tageszeitabhängige Unterschiede gibt, liegt an sich ändernden Lichbedingungen. Das Lichtspektrum der Sonne ändert sich im Laufe des Tages. Da Farbe immer etwas mit Umgebungslicht zu tun hat, ist dies die größte Einflussgröße.

Daher ist es prinzipiell wichtig bei der sensitiven Prüfung ein Lichtkabinett einzusetzen und unter mindestens zwei Lichtarten zu prüfen, um metamerische Effekte zu erkennen.

Die Farbmessgeräte sind prinzipiell vergleichbar. Jedoch gibt es unterschiedliche Lichtarten, Meßgeometrien, Beobachterwinkel etc.
Du brauchst Grenzmuster die du am Anfang als Referenz einmessen und speichern solltest. Wichtig ist auch hier mehrere Lichtarten zu verwenden, um Metamerie auszuschließen.

Wir haben gute Erfahrungen mit verschiedenen Spektalphotometern gemacht. (X-Rite, Gretag etc.)

Für die Farbprüfung ist unterschiedliches Farbempfinden nicht relevant, wenn du eine Prüfung gegen Referenz unter definierten Bedingungen durchführst.
Natürlich sollte das Marketing das Farbempfinden bei der Gestaltung von Verpackungen und Produkten haben.

Gruß,
Torsten

geändert von – torrich on 04/05/2005 12:51:51

[hackilein]

#57773

hallo sylvia!

ich finde, produktinformation ist ja wichtig, aber du könntest deine werbung auch etwas besser kaschieren ;)

gruß
hacki

„das ist ein walversprechen. das muß man nicht halten!“ käpt’n blaubär, der weiseste bär des universums

[QM-Stefan]

#57774

Hallo,

mir geht es mit der frage nicht gut.
Das es unterschiede gibt ist hinreichend bekannt, aber die frage ob es was mit der nationalität zu tun hat stört mich.
Es gab da mal jemanden der hat das wirklich untersuchen lassen !!!
Ich gehe mal davon aus, das es nicht mit der nationalität zu tun, sondern mit dem einzelnen mitarbeiter.

Gruß

Stefan

“ Du meinst auf einen Tag kommt es nicht an. Dann frag mal eine Eintagsfliege“

[Ralf_68]

#57775

Hallo,
das hat zwar jetzt nichts mit dem Thema „Farbempfinden“ zu tun, aber es Fakt, dass beispielsweise Personen asiatischer Herkunft ein viel besseres Sehvermögen haben, als wir Europäer. Diese Auskunft kam von einem großen schweizerischen Pharmaunternehmen.
In Japan werden beispielsweise gefüllte Glasampullen einer 100%-Sichtkontrolle unterzogen. Hierbei erkennt und reklamiert das Prüfpersonal feinste Kratzer und Beschädigungen, die beim Hersteller niemand erkennen kann. Die Pharmazeuten prüfen sogar, ob sie zukünftig japanische Staatsbürger für Prüfaufgaben anwerben sollen.

Gruß
Ralf

[qs-man]

#57776

Hallo,

das ist ja nen heißes Thema und tolle Antworten.

Ja wie schon oft gesagt jeder Mensch ist verschieden!!! Ich würde alle Mitarbeiter die damit zu tun haben regelmäßig einem „Munsell“ Farbtest unterziehen und die Ergebnisse festhalten. Sehr sehr wichtig ist die Erfahrung. Mit der Zeit werden die Mitarbeiter sensiebeler und Farbempfindlicher. Das werden die Wiederholungen der Tests zeigen.

Beim Messen von Prüfkörper schließe ich mich meinen Vorrednern an, aber. Eingemessene Werte sind schlecht, weil zu viele Einflussfaktoren die Farbe beeinflussen. (Material usw.) Wenn man die Referenz immer „neu“ mitprüft kann nur die Farbe beurteilt werden. Beim Vermessen von Kleinteilen sollte man vorsichtig sein. je kleiner die Messöffnung, desto ungenauer/repruduzierbarer ist der Messwert.

MFG qs-man

[qualitaet-2006]

#57777

Hallo,

toll, dass die Leichen wegen Werbung wieder aus dem Keller geholt werden….. (siehe Erstelldatum und letzte Antwort vor der Werbung dieser Diskussion).

Viele Grüße
Stefan

— Auf der Straße zum Erfolg sind immer wieder Baustellen —

[QM-Stefan]

#57779

Häh, hab ich was verpasst?

Gruß

Stefan

“ Du meinst auf einen Tag kommt es nicht an. Dann frag mal eine Eintagsfliege“

[Barbara]

#57786

@QM-Stefan: Der Thread ist von 2005 (also schon ein bisschen staubig). Dank der Werbung von BusiLess wurde er wieder reaktiviert und schwupps ist eine schicke Diskussion entbrannt, ob verschiedene Nationalitäten ein unterschiedliches Farbempfinden haben (dürfen).

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