Prüfmethode

[Marco444]

#24415

Hallo,

wir liefern schon ewig für unseren Kunden ein Produkt. Die Prüfmethoden sind bekanntlich abweichend und damit auch die Prüfwerte bei uns und beim Kunden.
Beispiel:
Untere Toleranz = 80 unsere Ergebnisse im Mittelwet = 90 aber niemals unter 80.
Der Kunde hat andere Prüfmaschinen und kommt
bei sich auf einen Mittelwert von 95 aber auch niemals unter 80.

Diese ungleichen Prüfmethoden sind d. Kunden jahrelang bekannt und es hat noch niemals eine Reklamation gegeben. Es ist auch nichts schriftlich festgelegt.

Der Kunde hat also bessere Prüfwerte als wir.
Was ist falls wir 78 oder 79 er Werte haben?.

Müssen wir die gleiche Prüfmethode des Kunden einführen?
Wir prüfen nach vorgegebener Norm.
Der Kunde aber nicht, er möchte Kosten einsparen.

Wie ist Euere Meinung dazu.

Tschüß

[Barbara]

#58698

Hallo Marco,

was genau heißt „es ist nichts schriftlich festgelegt“? Bezieht sich das nur auf die Prüfmethode oder auch auf ppm-/0-Fehler-Vereinbarungen?

Viele Grüße

Barbara

_____________________________________

Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker)

[Marco444]

#58700

Hallo Barbara,

an diesen Produkt sind 3 Firmen beteiligt. Wir machen d. letzten Arbeitsschritt bevor es zum Endkunden geht und bekommen dafür unseren Lohn von Firma 1.
Das Produkt läuft schon ca. 25 Jahre.
Von uns wird die Einhaltung von 3 Prüfwerten
verlangt. Teilweise haben wir gar keinen Einfluß auf die Werte weil die anderen Firmen etwas verändert haben oder in deren Fertigung gab es Probleme.

Vom Endkunden ist lediglich aus damaligen (1988) Briefwechseln zu entnehmen das er mit d. vorhandenen Werten einverstanden ist. Zwischenzeitlich haben sich Material, Maschinen, Arbeitsschritte u.s.w. geändert und wurden v. Endkunden auch akzeptiert, aber niemals schriftlich „Wir werden bald gemeinsam eine neue Spezifikation erstellen“ wurde gesagt.
Jede Firma hat weiter gefertigt, weil es ja auch keine Probleme über die Jahre gab.
Die Verantwortlichen Leute von damals in allen Firmen sind schon lange weg, bei uns auch.
Keiner möchte das Thema jetzt anrühren.
Es giebt keine „neuen“ Spezifikationen,
keine einheitliche Prüfmethode u.s.w.
Ich darf mit Endkunden keinen Kontakt aufnehmen, weil wir nur Lohnfertigung betreiben.

Meine Frage ist:
Wie vehalten wir uns falls unsere Werte unterhalb der Toleranz liegen.
Was sagt die Norm dazu (Heißes Eisen).

Tschüß

[qualyman]

#58704

Hi Marco 444,

sorry, wenn das bei Euch mit dem Produkt und der Messmethode seit 25 Jahren so läuft, dann arbeitet Ihr noch wie vor 25 Jahren!!

Klar, die unterschiedlichen Messmethoden bringen unterschiedliche Messergebnisse.
Unklar ist, warum sich alle Beteiligten, einschl. Kunde, sich nicht auf ein gleiches, einheitliches Messverfahren einigen wollen.
Ohne in eine gläserne Kugel zu schauen: es geht solange gut, bis es knallt. Dann kommen die Fragen vom Kunden an uch als Lieferanten: warum habt ihr nicht? Jetzt bezahlt ihr mal aber den Schaden für den Schei.!
Wer hindert Dich daran, die Messmethode zu vereinheitlichen?
Das erspart mühsame Diskussionen und Haftungsansprüche.
Schau zu, dass Du das erreichen kannst.
Ansonsten sehe ich, dass ihr als Macher des letzten Arbeitsschrittes, im Falle eines Falles, wirklich eine Bauchlandung macht: das Problem ist 25 Jahre bekannt, ihr (auch die anderen Beteiligten) habt das gedultet, ohne was mit dem Kunden schriftlich vereinbart und auf einen Nenner gebracht zu haben!

Und das ist mit Sicherheit, nicht der „Stand der Technik“!

Gute Zeit!

Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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