Krise

[qualyman]

#24038

Ja wo ist denn der Thread mit der Krise?
Ist die Krise denn schon vorbei????? (5)

Folgende Situation bei uns:
– Der überwiegende Teil ca. 80% des Unternehmens arbeitet kurz (20-30% Reduzierung der AZ)
– ein Bereich hat nun soviel Arbeit, dass schon wieder Leasingkräfte benötigt werden und die MA 2,5h/täglich ÜZ machen sollen.

Frage: Was haltet ihr davon und was sagt die Arbeitsagentur dazu (wäre lt. GF von AA genehmigt)

Gute Zeit!

Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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[marwei]

#55649

Mein Kommentar:
Sorry für den Ausdruck, aber das ist schon irgendwie „Pervers“!

Wobei das eigentlich abzusehen war, wenn man mal ehrlich ist…

Gruß
M

[monika.heinze]

#55650

das ist bei den von mir betreuten betrieben auch so, die einen arbeiten kurz die anderen schieben überstunden. geht auch nicht anders, weil kurzarbeit in der verwaltung und überstunden in der produktion. da schick mal die „tippse“ anne drehbank ;-) da kannste gleich ne neue stelle ausschreiben :-D

ich hab die krise eh noch nicht gesehen, hier boomts wie verrückt.

Monika

[Michael]

#55652

Hallo!

Hab am langen Wochenende eine Radtour durch das Sauerland gemacht. Da wurde in vielen Betrieben am Samstag noch um 17.00 Uhr gearbeitet. Im Raum Wuppertal und bergisches Land, ist es ebenfalls bei einigen Firmen der Fall. Aber Großbetriebe haben nach wie vor bis zu 3 Wochen KA im Monat. Ist halt von Branche zu Branche mit erheblichen Unterschieden zu rechnen.

Gruß
Michael

[Luftfahrer]

#55654

Hallo zusammen,
sehe ich genau so. Ein Eilauftrag, oder Nacharbeit, wenn unter der Woche was schief gelaufen ist, bedeutet immer noch keine 100%-ge Produktionsauslastung. Es ist Branchenabhängig, viele bitten gerade kurze Lieferzeiten an, und das zu gewährleisten bedeutet auch am Wochenende zu arbeiten, auch während der Kurzarbeit. Und vor allem bei kleineren Betrieben, wenn der Kund mit Auftrag droht, heißt es sofort produzieren und ausliefern.
Gruß, Luftfahrer

[Vivian]

#55656

Hallo,

die Krise hat schon groteske Züge.

Ich kenne ein Beispiel, da wartet die Produktion ganz verzweifelt auf Teile von Zulieferern. Die haben jedoch eine totale „Vollbremsung“ hingelegt und ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Auch für das o. g. Werk wurde Kurzarbeit verfügt. Wenn sie jedoch produzieren wollen, drehen sie Däumchen weil die Teile fehlen.

Andere müssen die gleiche Arbeit plötzlich in 4 Wochentagen schaffen, weil der Cheffe Kurzarbeit beantragt hat und mal auf Staatskosten einen ansehnlichen Zusatzgewinn einstreicht.

Entwicklungsabteilungen müssen Kurzarbeit machen, obwohl sie kaum noch aus der Arbeit rausschauen können – nur weil der Betriebsrat „Gleichmacherei“ über alle Unternehmensstrukturen durchgesetzt hat.

In der Automobilentwicklung ist zu beobachten, dass Entwicklungsdienstleistungen wieder intensiver ins eigene Haus gezogen werden. Entwicklungsdienstleister bekommen die Krise derzeit deutlich zu spüren. Auch unterbleiben Investitionen oder sie werden auf unbekannte Zeit verschoben, z. B. für teure Prüftechnik. Auch hier werden Neuentwicklungen verschoben.

Die Zeit, bis sich dieser Investitionsstau hoffentlich auflöst, muss überbrückt werden. Das wird bald Existenzen bei mittelgroßen Ingenieurgesellschaften kosten.

Viele dieser Überreaktionen bzw. Falschentscheidungen dürften sich zusätzlich negativ auf die Krise und damit vor allem auf die Kauflaune und Zukunftserwartung der Mitarbeiter auswirken.

Schöne Grüße

Vivian

[Anonym]

#55658

Offensichtlich haben die reißerischen Schlagzeilen der letzten Monate eine gewisse Erwartungshaltung geweckt und so langsam macht sich Ungeduld breit („Wo bleibt denn nu der Weltuntergang ?“).

Ich finde die Krise läuft doch ganz gut.
Aushöhlung der Grund- sowie Arbeitnehmerrechte, Überwachungsstaat, Lohndumping, systemrelevante Konditionierung der Bildungssysteme (BWL by Bertelsmann) entwickeln sich zu regelrechten Selbstläufern.
Da reiben sich einige die Augen, wie einfach das geht…..sogar mit steigenden Beliebtheitswerten für die Sprechpuppe mit der Knopfleiste.

Gruß
Harald

Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es.

[Anonym]

#55659

Uuupsss…. ;-)
Hatt ich eben über die Krise gewettert ?

Vergesst es ;-)

Gestern sieht die deutsche Bank über 5 Mio. Arbeitslose.

….daraufhin folgt heute die freudige Prognose ZEW-Index auf Drei-Jahreshoch(aus der FTD)

**
Börsenexperten haben die Aussichten für die deutsche Wirtschaft den achten Monat in Folge optimistischer bewertet. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen stieg im Juni unerwartet deutlich von 31,1 auf 44,8 Punkte. Das ist der höchste Wert seit Mai 2006.
**

Also:
Je arbeitsloser, desto Konjunktur

Freude, Freude, Freude.
Ich kann meine Kündigung kaum erwarten.
;-)

Gruß
Harald

Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es.

[Rossy]

#55663

@ Vivian:
Deinen Ausführungen ist nichts hinzu zu fügen. Passt exakt auch auf meinen Laden …

Rossy
[Überstunden werden nicht bezahlt – Überstunden machen sich bezahlt.]

[QM-Dino]

#55668

Dann will ich auch mal:

Auswirkungen direkt:

Kurzarbeit beantragt. Dann schickt Kunde Teile. Und nun? Liefertermin mit anwesender Belegschaft nicht machbar.
Also: Leute reinpfeiffen, Kurzarbeit aufgehoben.
Auftrag erledigt. Alle wieder heimgeschickt.
Und von vorne…..

Und wer nicht mitmacht: „Sehen Sie doch zu, wo Sie nen Job finden….“

Indirekt:
Qualitäter vom Kunden reisen durch die Gegend und machen Land und Leute verrückt. Die suchen wohl ne Daseinsberechtigung. „Cheffe… guggst du. Hab isch gemacht jede Menge Audit…..“

Allgemein: Der Ton ist schärfer geworden, der normale Werker geht nur noch gebeugten Hauptes…

Dino

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Lieber Gott, hilf mir, mein großes Maul zu halten.
Wenigstens so lange, bis ich weiß, wovon ich rede.
(F.J. Strauß)

[qualyman]

#55671

Hi QM-Dino,

das Ganze Zenario lässt sich bis ins unendliche ausrollen:

– Unternehmen A meldet Kurzarbeit an, da Hauptkunde 1 die Aufträge um 40% storniert hat

– Lieferant B bekommt dies 1:1 zu spüren und muss auch KA anmelden, reduziert die Bestellungen bei seinem Unterlieferant C

– Unterlieferant C versteht die Welt nicht mehr, ist doch bislang alles prima gelaufen und jetzt so was! C steht kurz vor Insolvenz, plaziert keine Bestellungen mehr bei Materiallieferanten D, da Lager propper voll, bekommt selbst kein Geld mehr von seiner Bank, KA wurde natürlich auch angemeldet

– Materiallieferant D trifft die Krise mit voller Breitseite und geht bankrott!

Und jetzt kommts:
– Kunde 1 plaziert unerwartet und dringend einen Auftrag bei Unternehmen A

– das geht durch bis Materiallieferant D, den es nicht mehr gibt!

– Alternativmaterial suchen

– Alternativmaterial testen

– Alternativmaterial freigeben und freigeben lassen

….mein Gott das dauert bis das Rad sich wieder dreht!

„Information ist nicht Wissen. Diese beiden Dinge dürfen nicht verwechselt werden.“ William Edwards Deming, 1900-1993

Gute Zeit!

Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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[QM-Dino]

#55721

So…

Vor einer Woche am Freitag haben wir Kurzarbeit angemeldet bzw. die Leute in Kurzarbeit geschickt.
Am Montag drauf:
Wareneingangslager voll mit Kundenteilen…..
Leute versucht, wieder reinzuholen.
Am Freitag dann: Land unter!
Leute kommen am Sonntag arbeiten.
Das geht dann bis Wochenmitte… wenn dann kein Anschluß: Kurzarbeit….

Da soll man noch planen können….

Dino

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(F.J. Strauß)

[robbob]

#55722

Ola,
kenne auch einige unternehmen die haben vor kurzen noch kurz gearbeitet, nun aber suchen diese ca. 10-20% der Stammbelegschaft an Leasingkräften, um überhaupt mit den Aufträgen fertig zu werden. Samstag, Sonntag , Feiertag egal. Nun ja aber würden wir es anders machen wenn uns jemand was schenken würde? Egal zu wessen lasten dass dann verrechnet wird. Glück das wir in diesem Jahr Wahlen haben.

Gruss

Robbob

[QM-Stefan]

#55723

Moin,

und was soll sich nach den wahlen ändern ?
Der „Deutsche Michel“ wird genau das gleich elend wählen wie immer. Und mal ganz ehrlich,
glaubt ihr denn wirklich das egal welche partie gewinnt in der wirtschaft irgendwas etwas besser wird ?
Wohl kaum !

Schönen Gruß

Stefan

„Das ganze Elend kommt daher, dass die Menschen nicht zu Hause bleiben.“

geändert von – QM-Stefan on 22/06/2009 10:03:56

[robbob]

#55725

meinte glück für die wirtschaft. die jungs in berlin sind ja auch nicht zu beneiden , was sie machen is ja nichts, zu kritisieren und zum schlechtreden gibt es immer was. Ob von innen , aussen , sexperten …. :-)

gruss

rob

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