Messystemanalyse Drehmomentschlüssel2017-09-24T15:19:52+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Messystemanalyse Drehmomentschlüssel

Ansicht von 4 Beiträgen - 1 bis 4 (von insgesamt 4)
  • Autor
    Beiträge
  • Christian1234
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4

    Hallo zusammen,

    unsere Drehmomentschlüssel unterliegen der Prüfmittelüberwachung.
    Unsere Drehmomentschlüssel sind fest eingestellt und haben eine Genauigkeit nach Herstellerangabe von 3%, 5% und 6%.
    Des weiteren haben wir eine Drehmomentprüfgerät mit einer Genauigkeit von +/-0,5 %
    Aus der Prüfmittelüberwachung muss ich für diese Drehmomentschlüssel eine Fähigkeitsuntersuchung durchführen.
    Wir verwenden in der Regel das Verfahren 1 und das Verfahren 2.
    So würde ich vorgehen:
    Verfahren 1:
    Den eingestellten Drehmomentschlüssel (10NM) beispielsweise 50mal am Drehmoment-Prüfgerät überprüfen.
    Das Drehmoment-Prüfgerät ist das „Normal“ mit +/-0,5NM.
    Verfahren 2:
    Den eingestellten Drehmomentschlüssel (10NM) beispielsweise 10mal am Drehmoment-Prüfgerät mit 3 Werker überprüfen.
    Das Drehmoment-Prüfgerät ist das „Normal“ mit +/-0,5NM.

    Liege ich hierbei richtig?
    Oder reicht es auch, wenn ich das Kalibrierzertifikat vom Drehmomentschlüssel nehme?
    Bspw. die Toleranz des Verschraubprozess beträgt +/-6%, dann nehme ich den Schlüssel laut Kalibrierzertifikat mit 5 %.
    Reicht das aus?
    Das alles hat ja am ende auch nicht viel mit dem wahren „Verschraubprozess“ zu tun ? Wie überprüfe ich denn dann diesen?

    Vielen Dank und Viele Grüße,
    Christian

    bpmeister
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 5

    Hallo Christian,

    das ist sehr verwirrend was Du schreibst, da es bei uns doch sehr viel einfacher läuft.
    Frage: Wie groß ist eure Firma? Wieviel Prüfmittel habt ihr insgesamt im Unternehmen? Habt ihr in der Nähe einen Kalibrierdienst?
    Was für Drehmomentschlüssel meinst Du? Mechanische oder Elektronische?

    Bei uns läuft es folgendermaßen:
    Mechanische Drehmomentschlüssel sind bei uns grundsätzlich als Messmittel eingestuft. Diese lassen wir alle 2 Jahre mit Kalibrierzertifikat extern kalibrieren.
    Wir haben in unseren Werkstätten Drehmomentkalibratoren angebracht, mit Hilfe dessen die mechan. Drehmoentschlüssel regelmäßig (alle 3 Monate) durch die Nutzer selbst überprüft werden. Dazu wurde eine 2-Jahresplakette auf dem Drehmomentschlüssel angebracht. Zum Zeitpunkt der Überprüfung wird der Monat abgestrichen.
    Desweiteren haben wir elektronische Drehmomentschlüssel, die bei uns grundsätzlich als Prüfmittel eingestuft sind, da die Werte in Auswertungen einfließen und die Daten somit weiterverwendet werden. Diese elektr. Drehmonentschlüssel werden bei uns jährlich kalibriert.
    Kalibrierzertifikate werden edigital in einer Datenbank gespeichert. Somit ist die Nachverfolgung gewährleistet.

    Grüße
    Bernd

    Rainaari
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 630

    Hallo Christian,

    für Drehmomentschlüssel gibt es die Norm EN ISO 6789:2003. Diese empfieht eine Rekalibrierung nach 5000 Betätigungen. Passt das in etwa mit eurer Verwendungshäufigkeit zusammen?

    Was macht ihr denn zur Zeit mit euren Drehmomentschlüsseln und wo gibt es ein Problem?

    Zu deiner letzten Frage: Gibt es für den Prozeß eine Risikoanalyse und ein definiertes Ziel?

    Dann kannst du ableiten, ob die MSA mit Verfahren 1 und / oder 2 überhaupt geeignet ist…

    –Rainaari

    Loddi
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 6

    Hallo Christian,

    Wie Rainaari geschrieben hat ist für die Prüfung von Drehmomentschlüsseln
    Die EN ISO 6789:2003 zuständig. Aber bitte beachte, dass diese Norm abgelöst wird.
    Bisher galt als Prüfungsrichtlinie für Drehmomentschlüssel wie folgt:
    An 3 Stellen des Schlüssels prüfen ( bei 20% , 60% und 100%) des maximalen Drehmomentes des Schlüssels. Dies wurde geändert. Der Schlüssel muss nun am
    Kleinsten Wert und wieder bei 60 und 100% geprüft werden. Jeweils 5 Auslösungen.

    Ganz entscheidend ist es jedoch jetzt, ob die Schlüssel für die Automobilbranche eingesetzt werden. Wenn ja, ist nur noch ein Prüfzertifikat mit dem DAkkS Siegel gültig. Sprich eine Eigenkalibrierung wird dann schwierig.

    Aber wie immer in der Normengebung, ist das alles noch nicht wirklich ausgegoren.
    Aktuell kann noch nach alter Norm geprüft werden.

    Viele Grüße
    Loddi

Ansicht von 4 Beiträgen - 1 bis 4 (von insgesamt 4)
  • Sei müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.
Nach oben