Audit…oder warum tu ich mir das an ?2007-09-25T10:08:29+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Audit…oder warum tu ich mir das an ?

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  • Anonym
    Gast
    Beitragsanzahl: 2122

    Hachja…

    und noch ein Guter (passiert vor ca. 2 Jahren.)

    Auditor:
    Seltsame AAW das hier.

    QM-Leiter, nachdem er seine Unterschrift im Genehmigungsfeld sah:
    Hmmm….kann mich garnicht erinnern, sowas genehmigt zu haben.

    Schichtleiter:
    Haben sie auch nicht.

    QM-Leiter:
    ???????

    Schichtleiter (mit Unschuldsmiene):
    Ihre Unterschrift ist relativ leicht zu fälschen.

    QM-Leiter und Auditor:
    sprachlos

    Gruß
    Harald

    Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es.

    iso-män
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 83

    Hallo Kollegen,
    kennt ihr den schon aus dem Auditleben?

    internes Audit direkt beim Beginn:
    Antwort vom Schichtführer:
    ISO 9001. . . , hab ich doch eh nix mit zu tun, das macht nur ihr von der QS-, was wollt ihr also jetzt von mir???

    Gruß aus dem Süden
    iso-män

    Wir sind die Leute vor denen uns unsere Eltern immmer gewarnt haben.

    Uhu
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 265

    Hi, Harald,

    was wundert Dich das?
    Die Mißgeburt „Auditwesen“ ist heute bereits in der Sterbephase.

    Zum konkreten Fall. Du beschreibst ein Symptom. Mit „kein Ansprechpartner“ und „was fragst du mich!“ beschreibst Du Indizien für einen tabuisierten Konflikt, unter den Teppich geschoben.

    Ein Anfänger hätte vielleicht gebohrt, den Vulkan unter dem Teppich freigelegt und wäre vom Ausbruch vielleicht hinweg gefegt worden.

    Das sind alles Symptome für einen Primärkonflikt. Der verursacht Stellverteterkonflikte, wie der Kalte Krieg zwischen den Supermächten Stellvertrieterjkluge rund um den Globus zündete und nährte.

    Besondere Eigenschaft von Sekundärkonflikten: Sie sind grundsätzlich unslösbar, solange der Primärkonflikt noch schwelt.

    Deshalb: Entweder heldenhaft den Primärkonflikt angehen oder feige vom Opportunismus profitieren.

    Wenn Du ersteres machen willst: In diesem Unternehmen wird es eine Person geben, die diese Audits mal angeregt hat. Gibt’s die noch? Zumindest ein Nachfolger.

    Kläre mit ihm die Situation. Was das alles bisher gebracht hat. Was er vorhat. Was die beste Lösung ist.

    Mir fällt gerade ein Witz aus aus Schilda ein.
    Vom faulen Bäckermeister.
    Der wollte wohl das Qualitätssiegel, hatte aber keine Lust, seine Lehrlinge und Gesellen zu erziehen.

    Deshalb beauftragte er einen Auditor, der möge sie abfragen und einen Bericht schreiben.

    Toll, er bekam das Siegel. Mit Auflagen natürlich.
    Die erkannten Mängel abzustellen, dazu hatte der faule Bäckermeister allerdings auch keine Lust.
    Und der Auditor hatte nicht die Befugnis, unartige und aufsässige Gesellen zu bestrafen.

    So blieben die Mängel und vermehrten sich noch.
    Unklar blieb die Dunkelziffer, weil die Gesellen immer gewitzter wurden im Tarnen und Täuschen. Ach ja, sie fälschten sogar Arbeitsanweisungen…

    Um die Zahlung des Honorars kam der faule Bäckermeister aber nicht herum.
    Eo fragte er sich, als das nächste Audit anstand: „Das Qualitätssiegel habe ich. die Audits haben nur Ärger und Kosten gebracht. Wozu für das Folgeaudit jetzt noch mal Arbeitszeit investieren und ein Honorar?

    Ist das Fehlkonstrukt in diesem Auditwesen nicht jedem klar, der noch so geradeaus denken kann wie ein Dreikäsehoch und Naturbursche?
    Das Eriehen der Mitarbeiter ist nun mal Sache des Bosses, da kann ihn ein Auditor nur unterstützen – aber strafen und Vorbild sein, darum kommt der Boß nicht herum!

    Wenn er hereinfällt auf die Suggestion „Qualität durch Auditierung“, dann hat er selber Schuld, wenn ihm heute schon die Gesellen auf der Nase herum tanzen, Qualität und Produktivität abstürzen und übermorgen der Konmkursverwalter kommt.

    Ciao
    Wolfgang Horn

    Anonym
    Gast
    Beitragsanzahl: 2122

    Hi, Harald,

    Deshalb: Entweder heldenhaft den Primärkonflikt angehen oder feige vom Opportunismus profitieren.

    Ciao
    Wolfgang Horn

    Moin Wolfgang,

    die Liste derer, die in unserer Firma abgestraft wurden wegen heldenhaftem Bekämpfen von Primärkonflikten ist lang.
    Ich gehöre auch dazu.

    Auf die aktuelle Situation gesehen, gibt es auch nur diese eine Abteilung, die sich audit- bzw. erkenntnisresistent zeigt.
    Alle anderen habe ich schon „assimiliert“ ;-)

    Ob ich das in dieser Abteilung auch noch schaffe ?
    Keine Ahnung.
    Jedenfalls hab ich keine Lust (mehr) als
    Firmen-Don Quichote aufs Rad geflochten zu werden.
    Ich versuchs mit einer Mischung aus ruhiger Hand und stetem Tropfen.

    Gruß
    Harald

    Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es.

    geändert von – Harald E on 26/09/2007 08:46:50

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Hallo zusammen!

    Für mich hat so was schon nicht mehr mit Primär- und Sekundärkonflikten zu tun, sondern einfach mit der Abwesenheit jeglicher Manieren. Ich fluche ja oft über unseren Laden und halte unser Auditwesen mangels Aufsicht von ganz oben auch für nicht sehr effektiv. Aber so was tut hier keiner einem Kollegen an. Und wenn er es täte, wäre er bald wieder draußen!

    Viel Glück, Harald!

    Frank

    RalfAb
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 313

    OhOh,

    meistens werden nur Tote zu Helden (ver)erklärt…
    Vieles ist eine Frage der Betriebskultur. Ich habe öfter Franzosen hier, da ja – wenn es um Automotive Forderunegn geht – im Moment die besseren Deutschen sind (Bürokratie und Papier hoch 3). Aber sie sprechen immer wieder von der Kultur im Betrieb – wie es vorgelebt wird und an die Mitarbeiter weitergegeben wird. Und ich denke das ist der entscheidende Punkt.

    Ralf

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Bei uns hat sich als Insiderwitz das Formblatt nach DIN 476 durchgesetzt… ;)

    gruß, Rainaari

    Ich hoffe ja sehr, Du meinst die DIN EN ISO 216!!!

    Schöne Grüße

    Frank

    „There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)

    Uhu
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 265

    Hi, Ralf,

    Du: „Aber sie sprechen immer wieder von der Kultur im Betrieb… – wie es vorgelebt wird…das ist der entscheidende Punkt.“

    Natürlich ist das DER wichtige Punkt. Weiß jeder Vater. Und jedes Kind, wenn es seinen Trotz überwunden hat.

    „Kein Kluger denkt über Sachen nach, die sich unmöglich anders verhalten können, als sie es tun; oder bei denen er nichts verändern kann, wenn er handelt. (Aristoteles)

    Machen. Tun. Das Machbare Tun, das Unmachbare Lassen. Deshalb ist das Reden und gar Klagen über Kultur pure Zeitverschwendung.

    Wer kann denn überhaupt Erfolg haben im Tun? Wo sind die Grenzen, die man klugerweise nicht überschreitet?

    Erfolg benötigt Können, Dürfen, Wollen, Tun und Glück.

    „Eine intakte Unternehmenskultur ist fast ein Garant für hohe Gewinne.“ (Peter F. Drucker)
    „Mögen hätten wir schon wollen, aber dürfen haben wir uns nicht getraut“ (Karl Valentin)

    Mögen – das mag jeder Gesellschafter, jeder Geschäftsführer. Und auch jeder Arbeitnehmer, der an die Zukunft seines Einkommens denkt.

    Was seit einiger Zeit fehlt, das ist das Können.
    Reinhard K. Sprenger, sein „Mythos Motivation“ wurde zum Bestseller, weil sehr viele Leser ihm zustimmten, die einst optimalen Führungs- und Motivationstechniken haben ihre Wirkung verloren. Die Beißzangen funktionieren nicht mehr.

    „Die Kunst des Managements besteht ohnehin darin, mit weniger Wissen, als es die Mitarbeiter haben, diese zu führen.“ (Bernd Pischetsrieder)

    Wo diese Weisheit wahr ist, wo sich die Mitarbeiter vom stumpfen Blech gewandelt haben zum klugen Quecksilber, da greifen die alten Beißzangen nicht mehr.

    Dir als Qualitäter fehlt das Dürfen, wenn es um die Unternehmenskultur geht.

    Aber Du kannst trotzdem etwas tun. Gar nicht für andere. Sondern für Dich selbst, allein in Deinem Verantwortungsbereich – und Dein Erfolg macht dann auch andere neidisch, sie erkennen, sie könnte das ja auch – und dann wollen sie auch.

    Das Können, das vermittle ich. Das Dürfen hast Du bereits dort, wo Du sowieso tun darfst, was Du tun sollst, und sogar „nach Gefühl“ tun darfst.

    Und das Wollen dazu kommt mit der Erwartung des persönlichen Erfolgs.

    Ich bin auf eine Idee gekommen.
    Ich schick Dir was.

    ciao
    Wolfgang Horn

    pen_26
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 411

    Hallo UHU,
    wenn Du schon beim verschicken bist, könntest Du mein Postfach füllen.
    Toll geschrieben, gefällt mir sehr gut.

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo Uhu!

    Ich könnte stundenlang Deine Beiträge mit starkem Interesse lesen, immer wieder und auch gerne!

    Deshalb, bitte, bitte, schicke mir auch was zu!

    Kollegialer Dank dafür!

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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    hackilein
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 748

    moin liebe kollegen!
    bevor das wieder in einen bettelthread ausartet ;) kommt hier eine offizielle anfrage:
    lieber wolfgang,
    wäre das etwas für q4u, so als unterlage für alle?

    viele grüße
    hacki

    „das ist ein walversprechen. das muß man nicht halten!“ käpt’n blaubär, der weiseste bär des universums

    Mr.Idea
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 860

    Hallo,

    zum Thema Audit und was erlebt ihr da so….?

    Beim letzten ext. Audit geht der int.Auditor mit dem ext. Auditor durch den Werkzeugbau.
    Der Abt.Leiter steht an der Drehbank und dreht ein Teil.
    Der ext.Auditor bleibt vorm Abt.Leiter stehen und schaut ihn an: „Wieso tragen Sie keine Schutzbrille?“ -> „So ein Scheiß brauch ich nicht“ -> „Und wenn Ihnen was ins Auge fliegt?“ -> „Ich dreh schon seit 20 Jahren so, mir passiert das nicht“ -> „Sie tragen ja auch keine Sicherheitsschuhe!“ -> „Die drücken so…“

    Folge: Abt.Leiter bekommt Rüffel von GF und wir ne schöne Abweichung vom ext.Auditor in Sachen Arbeitsschutz

    Gruß: Mr.Idea

    RalfAb
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 313

    Hallo Vivian,

    ich frage mich grade ob wir Kultur und Harmonie verwechseln !? Ich denke es geht ineinander über. Die Frage ist doch immer wie gehen wir miteinander um, sind wir bereit aufeinander einzugehen. Und, ganz entscheidend : Haben wir es gelernt ??!.
    Nehmen wir den Abteilungsleiter von Mr. Idea – warum reagiert er so ?
    Er fühlt sich in seiner Selbstbestimmtheit eingeschränkt – die Geschichte des starken Neandertalers der immer Boss war und sich auf einmal unterordnen, einordnen muss. Der Platzhirsch dessen Revier verletzt wird. Hier stellt sich die große Frage wie muss ich auf diesen Mann (Frau) zugehen um ihn auf meine Seite zu ziehen ohne das er es merkt ?

    … ob das Geschwaffel am frühen Morgen einem hilft… vermutlich nicht, zu früh um klare Gedanken zu fassen…. Trinke erst mal meinen Tee aus … geh dann in die Fertigung schimpfen :-Y

    Ralf

    skymichel
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 16

    vorab Kompliment an Uhu…toll geschrieben, das hätte auch gerne was von Dir im Postfach, wenn es nicht nach Q4U geht…..

    aber zum Thema Kultur auch mal aus meiner Sicht etwas (seltener Schreiber, daher kurz zur Info: öffentlicher Dienst, ca. 700 MA)

    vor meiner Zeit: tolle Hochglanzbroschüre namens „Leitbild“ als „Richtschnur für unser Verhalten gegenüber Kunden und Mitarbeitenden“, danach sogar noch hochwertige Banner hergestellt, die überall in der Verwaltung verteilt hängen….und nu? Hat sich dadurch was geändert? Nein..zurecht fragt mich der Mitarbeiter, warum soll ich mich dran halten, wenn es unser Chef nichtmal schafft „Guten Morgen“ zu sagen, wenn er einem begegnet, geschweigedenn, dass er wüsste, was er mit „einfachen“ Mitarbeitern überhaupt reden soll…

    Das ist Kultur..Welche Wertschätzung bringe ich als Vorgesetzter meinen Mitarbeitern gegenüber..Sehe ich sie als das Individuum, das sie sind und das mein Unternehmen voranbringt oder sehe ich sie als kostenfressende Ressource Personal, was sich inzwischen in den Wortschatz unseres Chefs eingebrannt hat…. Nehme ich sie ernst, höre ich ihnen zu….

    und dann kommt die alte Leier mit den Hierarchien…natürlich haben wir motivierte Führungskräfte auf allen Ebenen, die in ihren kleinen Mikrokosmen auch eine entsprechende Kultur haben, nur so funktioniert der Laden doch überhaupt noch, weil sich der einzelne Mitarbeiter mit seiner Aufgabe, seiner Org-Einheit und seinen direkten Chef identifiziert und weil da Klima und Kultur stimmen…..

    und ganz am Ende steht das große ABER…wie schaffe ich es der obersten Führung nahezubringen, dass es ihre verdammte Pflicht ist, die Kultur, die sie einfordert auch selber vorzuleben…..

    ___
    Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist! Aber er hat viel mehr Spaß dabei!!!

    Mr.Idea
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 860

    Moin,

    ich denke mal Skymichel hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Solange die Firmenkultur von oben nicht gelebt wird das nie was. Getreu dem Motto: Der Fisch stinkt zuerst am Kopf.
    In den einzelnen Abteilungen oder auch zwisch einzelnen Abteilungen funktioniert oft die Kulur/Miteinander. Das schwierige ist das auf die gesamte Firma zu bringen.

    Denke aber auch es immer schwiegiger wird je, größer eine Firma wird, eine einheitliche Kulur zu implementieren.

    Gruß: Mr.Idea

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