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  • Barbara
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    als Antwort auf: Prozessfähigkeit #57926

    Hallo Heiko,

    damit Du eine Prozessfähigkeit berechnen und auch Trends oder Abweichungen erkennen kannst, brauchst Du für den Cpk ca. 100 Messwerte.

    25-50 Messwerte kenne ich vom Cgk (Messmittelfähigkeit). Das sind für eine Prozessbeurteilung zu wenig, vor allem wenn es um die Langzeit-Prozessfähigkeit (Cpk) mit möglichen Veränderungen durch verschiedene Materialien/Chargen, Werker, Arbeitsbedingungen, usw. geht.

    Wenn die Nester tatsächlich identische Teile liefern, kannst Du jeweils 50 Teile aus einem Nest nehmen und alle Zahlen zusammen für die Berechnung des Cpk verwenden. Ich würd vorher noch prüfen, ob die Teile wirklich (bis auf kleine zufällige Abweichungen) identisch sind.

    Beurteilen kannst Du das mit statistischen Methoden:
    *Vergleich der Mittelwerte beider Nester:
    t-Test für 2 Messreihen
    *Vergleich der Streuung der beiden Nester:
    F-Test auf Streuung

    Die Voraussetzungen für diese Tests sind dieselben wie die Voraussetzungen für den Cpk, nämlich normalverteilte Messdaten (was auch immer geprüft werden sollte).

    Wenn Du dann keinen signifikanten und/oder technisch relevanten Unterschied zwischen den beiden Nestern hast, kannst Du die Prozessfähigkeit für beide Nester zusammen bestimmen, also die gesamten 100 Messwerte aus beiden Nestern für die Berechnung eines Cpk nehmen.

    Zeigen sich relevante Unterschiede zwischen den Nestern, musst Du die Prozessfähigkeit getrennt nach Nest angeben, d. h. erstmal aus jedem Nest weitere 50 Teile nehmen und anschließend für Nest 1 den ersten Cpk und für Nest 2 den zweiten Cpk berechnen. Zusätzlich kannst Du die ppm-Rate für jedes Nest bestimmen.

    Entweder gibst Du als Prozessfähigkeit die ppm-Rate über beide Nester an oder Du nimmst den kleineren der beiden Cpk-Werte als Prozessfähigkeits-Wert. Es gibt zwar einige Ansätze für die kombinierte Prozessfähigkeit aus mehreren Messreihen, allerdings steckt da am Ende immer das Prinzip „Eine Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied“ drin, sprich der kleinste Cpk-Wert bei verschiedenen Messreihen aus einem Prozess ist die Bezugsgröße für die Beurteilung der Prozessfähigkeit.

    Viele Grüße

    Barbara

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    Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
    (Ernest Rutherford, Physiker)

    geändert von – Barbara on 11/03/2010 07:34:53

    Barbara
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    Hallo Michael,

    ein ähnliches Thema gab es schon mal zur Frage, ob Reisezeit = Arbeitszeit ist: O.T. Frage: Arbeitszeitregelung.

    Vielleicht hilft Dir das schon mal einen Schritt weiter.

    Viele Grüße

    Barbara

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    Barbara
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    @evereve: Berechtigter Einwand. Im Zweifelsfall hilft Standardliteratur in der mindestens 3. Auflage, da sind die Anfangsfehler schon mal raus.

    Barbara
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    Hallo QM,

    die übliche Vorgehensweise ist, aus Büchern oder einer Referenzsoftware Werte herauszupicken und nachzuprüfen, ob die Werte aus Deinen Programmen den Werten in den Büchern oder anderen Programmen entsprechen.

    Das ist je nach Umfang der Formblätter und Software ein ziemlicher Aufwand, deshalb bieten viele (Statistik-)Softwarehersteller mittlerweile Validierungs-Tools an, in denen die Daten hinterlegt sind und durchgerechnet werden kann, ob die eigenen Software-Installation die korrekten Werte liefert. Die Validierungstools arbeiten mit Standardliteratur und den darin enthaltenen Datensätzen und Methoden.

    So etwas selbst machen zu wollen ist arg zeitintensiv, deshalb würd ich bei Kauf-Software direkt den Vertrieb oder Hersteller ansprechen. Bei Excel bleibt Dir nichts anderes übrig, als es selbst zu prüfen. Vielleicht kannst Du da das eine oder andere an Messdaten aus den Validierungs-Tools der Kaufsoftware-Anbieter übernehmen. Oder Du kaufst Dir eine validierbare Software, das dürfte vom Aufwand-Nutzen-Verhältnis besser sein.

    Viele Grüße

    Barbara

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    Barbara
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    als Antwort auf: MFU #57901

    Hallo Bernd,

    nee, Verfahren 2 und 3 unterscheiden sich danach, ob die Mess-Unsicherheit mit Prüfer-Effekt (Verfahren 2) oder ohne Prüfer-Effekt (Verfahren 3, automatische Prüfung) bestimmt wird. In beiden Verfahren kannst Du die Anzahl Wiederholungen von 2 aufwärts festlegen. Üblich sind 2-3 Wiederholungen (und die meisten Vorlagen funktionieren auch nur für diese Anzahl Wiederholungen).

    Verfahren 1=Studie 1=Typ 1:
    1 Teil mit bekanntem Referenzwert
    25-50 Messwerte an diesem Teil unter gleichen (homogenen) Messbedingungen
    -> Messmittelstreuung, Cg/Cgk, Bestimmung der systematischen Abweichung

    Verfahren 2=Gage R&R=Mess-System-Analyse (MSA):
    5-10 Teile aus dem gesamten Toleranz- und/oder Prozess-Streu-Bereich
    2-3 Prüfer
    2-3 (oder mehr) Wiederholmessungen
    -> Bestimmung der Messwiederholgenauigkeit bzw. Repeatability (Equipment Variation/EV), Prüferstreuung bzw. Reproducability (Appraiser Variation/AV), GRR (aus EV und AV, GRR= wurzel(EV²+AV²)) sowie Anzahl unterscheidbare Bereiche (number of distinct categories/ndc)

    Verfahren 3:
    Dasselbe wie Verfahren 2, Unterschied: kein Prüfer-Effekt betrachtet, meist bei automatischer Messung

    Bei Verfahren 2 und 3 ist es sehr wichtig, dass die Teile bei den Wiederholmessungen in jeweils unterschiedlicher Reihenfolge aufgenommen werden, damit Stör-Einflüsse über die Zeit wie z. B. Veränderung durch Erwärmung der Mess-Station von den Messdaten der Teile getrennt werden können (Stichwort Randomisierung/Randomisation/zufällige Reihenfolge).

    Auswertung von Verfahren 2 und 3 geht entweder über die Xquer-R-Methode oder über die ANOVA-Methode. Die Xquer-R-Methode ist diejenige, für die es die Excel-Vorlagen gibt. Hierbei gibt es für die Konstanten unterschiedliche Varianten, weil die AIAG in der letzten Version der MSA den Bezugsbereich von 99% (5,15fache Standardabweichung) auf 99,73% (6fache Standardabweichung) angehoben hat.

    Ich vermute, dass Deine unterschiedlichen Werte durch die Verwendung verschiedener Konstanten zustande kommt (z. B. in PME_V2.xls bei Blatt „Auswertung_1W“ in Zelle D57 verwendet). Eigentlich gibt es nur 1 korrekte Lösung bei den Konstanten, deshalb wird vermutlich eine Deiner Auswertungs-Vorlagen mit den älteren Konstanten arbeiten und daher andere Werte berechnen.

    Bei der ANOVA-Methode (genauer als Xquer-R-Methode) ist die Umsetzung in Excel deutlich schwieriger. Am einfachsten lässt sich diese Auswertung mit Statistik-Software rechnen. Eine Excel-Vorlage für die ANOVA-Methode kenne ich nicht. Die Verwendung von Software hat auch noch den Vorteil, dass die aktuellen Konstanten und Berechnugsmethoden als Standard hinterlegt sind und Du die Ergebnisse direkt grafisch bekommst.

    Wenn Du möchtest kannst Du mir Deine Messdaten mal schicken, dann rechne ich die GRR aus und Du kannst schauen, welche Deiner beiden Vorlagen korrekte Ergebnisse liefert.

    Viele Grüße

    Barbara

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    @Qualiurmel: Ich hab gerade die beiden inhaltsgleichen Threads zu diesem gelöscht.

    Barbara
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    als Antwort auf: 8 D Report #57816

    Hallo zusammen,

    der 4D-Report von Mr.Idea ist jetzt auch auf Q4U.

    Viele Grüße

    Barbara

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    Barbara
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    als Antwort auf: UT 2010 #57813

    Hallo zusammen,

    so, jetzt sind die Ergebnisse der Umfrage zum Usertreffen 2010 auch online!

    Die Kurzfassung:

    18 User haben die Fragen der Umfrage beantwortet. Von den 18 Usern wollen 6 auf jeden Fall und 12 wahrscheinlich am Usertreffen 2010 teilnehmen.

    Für die meisten passen beide Termine gleich gut. Diejenigen, die einen bevorzugten Termin angegeben haben, haben sich mehrheitlich für den 01.-03. Oktober 2010 entschieden. Das wird also der Termin sein, an dem wir versuchen die Firmenbesichtigung und das Usertreffen zu organisieren.

    Am liebsten wäre den Usern eine Besichtigung der Lufthansa, gefolgt von einer Besichtigung bei Endress & Hauser.

    Wie immer versuchen wir, ein super-duper-Usertreffen zu organisieren und hoffen, dass alle Eure Wünsche erfüllt werden können.

    Der nächste Schritt bei der Organisation sind die Suche nach (bezahlbaren) Unterkünften und die Themen & Referentenauswahl. Wenn Euch dazu etwas einfällt oder Ihr bei der Organisation mithelfen möchtet, schreibt einfach an usertreffen@bb-sbl.de

    Viele Grüße

    Barbara

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    geändert von – Barbara on 20/02/2010 11:47:57

    Barbara
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    Hallo Markus,

    nur weil das nicht explizit in der ISO 9001 gefordert ist heißt das nicht, dass die Kalibrierung als Qualifizierungs-Methode für ein Prüfmittel ausreicht.

    Ergänzend zu dem Beitrag von Evereve gilt, dass ein Prüfmittel
    1. kalibriert
    2. eine genügend feine Auflösung
    3. eine ausreichend gute Treffsicherheit an 1 Referenzpunkt mit genügend kleiner Streuung (Verfahren 1/Cg&Cgk/Messmittelfähigkeit=Prüfmittelfähigkeit)
    4. über den gesamten Anwendungsbereich(!) eine genügend kleine Mess-Unsicherheit hat (Verfahren 2/Gage R&R, ggf. komplexe MSA wenn Du mit Teile-Einfluss und Prüfer-Effekt allein nicht weiterkommst).

    Erst wenn 1-4 erfüllt sind kannst Du davon ausgehen, dass das Prüfmittel auch zuverlässige Messdaten liefert. Zusammengefasst ist Punkt 2-4 die Mess-System-Analyse (MSA).

    Nach GMV (=Gesunder MenschenVerstand) müsstest Du selbst daran interessiert sein, dass das Prüfmittel zuverlässige Werte liefert, sei es weil Du selbst mit den Werten arbeitest oder weil Du Euren Kunden eine gewisse Genauigkeit zusicherst. Es macht Kunden ziemlich schnell ziemlich sauer wenn sie feststellen, dass sie ein Messmittel haben das eher aus dem Bereich der Schätzeisen stammt.

    Insofern ist es in Deinem eigenen Interesse ein Prüfmittel vollständig zu qualifizieren.

    Viele Grüße

    Barbara

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    Barbara
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    Hallo Markus,

    Deine Frage lässt sich in etwa so gut beantworten wie die Frage, welches Auto das beste ist: Es kommt darauf an ;)

    Vielleicht machen wir in diesem Jahr wieder ein kleines Treffen auf der Control, dann kannst Du direkt mal mit einigen Anwendern sprechen. (Meine eigene Control-Planung braucht noch ein bisschen Zeit. Sobald ich weiß was wann läuft mach ich dazu einen eigenen Thread auf.)

    Viele Grüße

    Barbara

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    Hallo Benjamin,

    so ein ganz klein bisschen beißt sich da auf den ersten Blick natürlich der Hund selbst in den Schwanz.

    Du kannst die Prozess-Streuung aus den Gage R&R-Werten berechnen, wenn Du über das Verfahren 1 nachgewiesen hast, dass es grundsätzlich für die Messung geeignet ist (Auflösung, Cg/Cgk, systematische Abweichung).

    Unter dieser Voraussetzung hast Du ein Messmittel, das zumindest halbwegs fähig ist und kannst dann direkt aus den Messdaten der Gage R&R die Streuung des Prozesses bestimmen, wenn die zu prüfenden Teile den Prozess repräsentieren.

    Ob Du tatsächlich unterschiedliche Teile für die MSA verwendest, lässt sich entweder direkt über die Zugprüfung ermitteln oder an Hand von anderen Merkmalen wie Geometrie, Herstellparameter und Materialeigenschaften, von denen schon bekannt ist, dass sie die Zugfestigkeit festlegen.

    Ich hoffe, das löst Deinen Knoten im Kopf etwas auf.

    Viele Grüße

    Barbara

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    als Antwort auf: UT 2010 #57787

    Hallo Kugi & Ihr anderen,

    ich komm erst Ende dieser Woche dazu, die Auswertung zu machen.

    Aktuell haben die folgenden 18 User an der Umfrage teilgenommen (in alphabetischer Reihenfolge):
    Barbara
    Frank Hergt
    kugi
    loretta
    Marco444
    mfunk
    Mr.Idea
    pen_26
    PUQ
    QM-Dino
    QM-Stefan
    qualiurmel
    Qualyman
    Rainaari
    RalfAb
    Rossy
    webhahn
    Yoschua

    Alles weitere gibts gegen Ende der Woche. Bitte habt noch ein wenig Geduld.

    Viele Grüße

    Barbara

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    Barbara
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    @QM-Stefan: Der Thread ist von 2005 (also schon ein bisschen staubig). Dank der Werbung von BusiLess wurde er wieder reaktiviert und schwupps ist eine schicke Diskussion entbrannt, ob verschiedene Nationalitäten ein unterschiedliches Farbempfinden haben (dürfen).

    Barbara
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    als Antwort auf: Ablösbare Etiketten #57728

    Hallo Rainaari,

    ich hab mal bei brewes.de Etiketten bestellt, das hat super geklappt. Ob die solche haben wie Du brauchst, kann ich Dir leider nicht sagen. Der Kundenservice ist allerdings erstklassig, kannst ja mal nachfragen.

    Viele Grüße

    Barbara

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    Barbara
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    @evereve99: Das kann ich gut verstehen, dass Du nix verstehst ;)

    Meine Antwort war auch schon ziemlich speziell, weil Benjamin-Markus durch die gekonnte Wahl von Fachvokabular (nested Gage R&R) signalisiert hat, dass er die Grundlagen der MSA kennt und nur ein bisschen Hintergrundinfo zu einer bestimmten Kennzahl (der Bezugsgröße) benötigt. Also hab ich mal (ausnahmsweise) einfach kurz geantwortet ;)

    Schönes Wochenende Dir und allen Mitlesern!

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