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  • Barbara
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    als Antwort auf: Six Sigma #26599

    Hallo Marc,

    Six Sigma ist ein Instrument, um gezielt Prozesse zu analysieren und zu verbessern. Dafür brauche ich kein QMS. Wenn es eins gibt (egal ob es läuft oder nicht), muss es selbstverständlich eingebunden werden, sonst läuft das Six Sigma-Projekt nicht. Ein QMS ist aber keine Voraussetzung für Six Sigma.

    Eine Voraussetzung ist, dass alle Mitarbeiter nicht nur eingebunden werden, sondern auch mitarbeiten wollen, und dass die Geschäftsleitung genauso wie die Q-Abteilung dahinter steht.

    Viele Grüße

    Barbara

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766
    als Antwort auf: Qualitätsregelkarten #26594

    Hallo Britta,

    das sind wirklich keine netten Aufgaben…

    Grundsätzlich dient eine QRK dem Vergleich von Soll und Ist. Je mehr ich über meinen Prozess weiß, desto genauer kann ich sagen, wo er liegen sollte (d. h. wo der Mittelwert sein sollte und wie groß oder klein die Standardabweichung sein sollte). Neben diesen Solls, die aus den Prozesswerten resultieren, gibt es noch die vorgegebenen Toleranzen.

    Somit ergeben sich vier Möglichkeiten für den laufenden Prozess:
    1) Prozess läuft im Soll und innerhalb der Toleranzen – Output ist akzeptabel, Prozess ist kontrolliert
    2) Prozess läuft außerhalb des Solls und innerhalb der Toleranzen – Output ist akzeptabel, aber der Prozess unkontrolliert
    3) Prozess läuft im Soll und außerhalb der Toleranzen – Output ist nicht akzeptabel, aber der Prozess ist kontrolliert
    4) Prozess läuft außerhalb des Solls und außerhalb der Toleranzen – Output ist nicht akzeptabel, Prozess ist unkontrolliert

    Bei 1) ist alles in Ordnung. Bei 2) wird im Moment eine ausreichend gute Qualität produziert, aber da der Prozess nicht kontrolliert ist, weiß keiner, wie lange noch. Bei 3) kann man sich über einen kontrollierten Prozess freuen, der nur dummerweise kein akzeptables Ergebnis liefert. Und bei 4) nützt Dir keine QRK etwas, weil weder der Prozess kontrolliert noch der Output akzeptabel ist.

    Die Frage beim Einsatz von QRKs ist immer: Wofür will ich die überhaupt?
    a) Überwachung eines Prozesses, Veränderungen sichtbar machen
    b) Kontrolle des Outputs dahingehend, ob Toleranzen eingehalten werden
    c) Herausfinden, was den Output beeinflusst

    Bei a) ist eine QRK sinnvoll, wenn ich etwas über den Prozess weiß (z. B. dass die Stichprobenmittelwerte normalverteilt sind). Bei b) gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Toleranzen werden eingehalten oder eben nicht. Die Toleranzen sind von außen vorgegeben und resultieren – anders als die Warn- und Eingreif-Grenzen nicht aus dem Prozess – sind also unabhängig davon.
    Bei c) macht eine QRK wenig Sinn, da gibt es definitiv bessere Mittel, um Einflussfaktoren zu identifizieren, da ich auf der QRK nur das eintrage, was hinten rausgekommen ist und nicht das erfasse, was als Input reingegangen ist.

    Zu Deinen Aufgaben:

    1. Was genau will der Internet-Dienstanbieter überprüfen? Hat er schon einen üblichen Anteil an verseuchten Mails, den er nach oben und/oder unten absichern will? Ansonsten müsste er den erstmal schätzen, um vergleichen zu können, ob sich der Anteil ändert.
    Zur Überprüfung eines Anteils wird eine Annahme-QRK auf Basis der Binomialverteilung verwendet.
    Aber: Die Voraussetzung dafür ist, dass die fehlerhaften Anteile (hier: verseuchte Mails) unabhängig voneinander sind. Das würde ich bei E-Mails bezweifeln, da es einige Listen gibt, die den Schrott versenden und so Abhängigkeiten zwischen den verseuchten Mails wahrscheinlich sind.

    2. Hier ist weder angegeben, wie groß der Stichprobenumfang ist (n=1?) noch wo der Prozessmittelwert liegt (ist ja nett, dass er normalverteilt ist, aber wo ist denn der Mittelwert? Wenn er bei 260 liegt, dann wird der Prozess ziemlich oft außerhalb der Toleranzen liegen) noch was „möglichst empfindlich“ sein soll (99% oder 99.9997% oder ?).
    Sinnvoll wäre eine angemessene Stichprobe und dann eine x quer-S-Karte, weil sie empfindlicher reagiert als eine Urwert-Karte. (x quer statt Median, da bei Normalverteilung beides gleich ist und x quer deutlich einfacher zu berechnen ist.)

    3. Da die Mittelwerte instabil sind, wäre eine Shewhart-Karte nur mit zeitabhängigen Grenzen anwendbar. Da ebenfalls gefordert ist, dass die Karte möglichst einfach zu berechnen sein soll, sollte eine Annahme-QRK für x quer verwendet werden und zusätzlich die Standardabweichung S überwacht werden, um mögliche Veränderungen des Streuverhaltens zu entdecken. (Wegen Normalverteilung wieder x quer und S, s. 2.)

    4. Über den Prozess ist nur bekannt, dass er nicht einschätzbar ist. Entweder macht er trotzdem, was er soll (Situation 2)) oder er macht es nicht (Situation 4)). Da es nicht möglich ist, für die Prozesswerte eine Verteilung anzugeben, könnte eine Annahme-QRK für den Median und den Range verwendet werden.
    Fraglich bleibt nur, ob eine QRK etwas nützt, wenn ich gar nicht weiß, welche Faktoren meinen Prozess beeinflussen. Das erinnert an Forest Gump: „Das Leben ist eine Pralinenschachtel. Man weiß nie, was man bekommt.“
    Mit einer QRK in einem unkontrollierten Prozess kann nur im Nachhinein versucht werden herauszufinden, woran die schlechte Qualität gelegen hat. Sinnvoller wäre es sicherlich, ein Prozessmodell zu finden, das die Einflussfaktoren identifiziert und ihre Einflüsse quantifiziert, z. B. mit Versuchsplanungsmethoden, vor allem dann, wenn der Prozess keinen akzeptablen Output liefert.

    Viele Grüße

    Barbara

    geändert von – Barbara on 01/06/2004 17:02:51

    Barbara
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    als Antwort auf: Six Sigma #26593

    Hallo Marc,

    wieso meinst Du, dass Six Sigma nur dort eingesetzt werden kann, wo die Qualität von „gut“ auf „hervorragend“ gesteigert werden soll?

    Viele Grüße

    Barbara

    Barbara
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    als Antwort auf: Six Sigma #26579

    Hallo qualyman,

    – Wie lassen sich diese MA wieder in´s Boot holen?
    Schwierig. Kommt drauf an, wie weit sie schon vom Boot weggeschwommen sind. „Anlocken“ kannst Du sie, wenn sie das Gefühl bekommen, etwas sinnvolles zu machen und ein Mitgestaltungsrecht zu haben. Oft sind Mitarbeiter deswegen desillusioniert, weil sie glauben oder erlebt haben, dass es niemanden zwei Hierarchiebenen über ihnen interessiert, was sie tun oder wie es besser laufen könnten, nach dem Motto: Die Schlipsträger haben sich wieder etwas ausgedacht und wir müssen die Suppe auslöffeln. Deshalb: Mitkochen lassen. Das funktioniert z. B. mit Six Sigma gut, wenn alle eingebunden werden. Hilfreich ist auch der Aufbruchsstimmungseffekt, das muss dann nur auch entsprechend umgesetzt werden.

    – Gibt es Tools und Software, welche Six-Sigma unterstützen?
    Eine Auswahl an statistischen Programmen findest Du hier:
    http://www.statcon.de/statconshop/default.htm?cPath=9_2&PHPSESSID=3fefd1c0056d947dbf6488d1619bce4a

    Six Sigma ist keine Neuerfindung, es ist „nur“ eine Anleitung für ein strukturiertes Verbessern von Prozessen und Erreichen von Unternehmenszielen. Dafür braucht es Einiges, z. B.:
    *Kommunikationsfähigkeiten
    *Teambildung
    *Statistische Verfahren zum Messen und Analysieren der Ergebnisse
    *Implementierung der Veränderungen
    *Kontrolle des verbesserten Prozesses

    Zusätzlich hast Du bei der Black Belt Ausbildung einen Praxisteil. Wenn Du das alles kannst, brauchst Du die Ausbildung vielleicht eher dafür, dass Du Dich Black Belt nennen darfst (immerhin sind wir in Deutschland doch sehr Schein-gläubig). Gerade bei den statistischen Verfahren wie den 7 Werkzeugen oder Versuchsplanung (DoE) und Analysemethoden ist es sicherlich sinnvoll, sich entsprechende Kenntnisse anzueignen, wenn man schon fit in Teambildung, Kommunikation, etc. ist.

    Viele Grüße

    Barbara

    Barbara
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    als Antwort auf: Qualitätsregelkarten #26573

    Hallo Britta,

    sage mal, wofür brauchst Du die Infos?

    Viele Grüße

    Barbara

    Barbara
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    als Antwort auf: TQM-Planspiel Q-Key2 #26557

    Hallo quali,

    allgemeine Infos, weiterführende Literatur:
    http://www.qkey.de

    Beispiel (pdf): Umsetzung bei DaimlerChrysler
    http://www.industrienet.de/konradincms/images/qe/PDF/QE0404_10.pdf

    Bezugsquellen kannst Du direkt bei der Forschungsstelle RIF e. V. erfragen
    Fabian Schneider (fabian.schneider@rif.fuedo.de)

    Viele Grüße

    Barbara

    Barbara
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    als Antwort auf: Qualitätsregelkarten #26533

    Hallo Britta,

    es gibt ziemlich viele unterschiedliche Arten von QRKs. Auswahlkriterien sind z. B. das Ziel (was will ich damit überwachen), das Wissen über den Prozess (je genauer ich den Prozess kenne, desto genauer kann ich sagen, wann er außer Kontrolle ist) und die Stichprobengröße, auf deren Basis die QRK konstruiert wird.

    Einen Einstieg findest Du z. B. hier:

    http://iso-espc.informatik.uni-oldenburg.de/Kurs/Kapitel_4/04_16.HTML

    Viele Grüße

    Barbara

    Barbara
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    als Antwort auf: Industrielackierer hier? #26503

    Hallo blackberry,

    ich glaube nicht, dass die anderen schummeln ;-)

    Zwei Möglichkeiten fallen mir spontan ein:
    a) Eure Verfahren zur Schätzung von Mittelwert und Sigma sind unterschiedlich.
    b) Ihr trefft entweder den Sollwert nicht gut oder die Streuung ist zu groß

    zu a)
    Auf welcher Basis und mit welchen Formeln schätzt Ihr Eure Prozesslage und -streuung? Haben die Wettbewerber vielleicht andere Stichprobenumfänge oder messen an mehr oder weniger Punkten die Schichtstärke?
    Das könnte bei gleichen Verfahren die unterschiedlichen Fähigkeitskennzahlen erklären. Wenn alle das gleiche machen:

    zu b)
    Wo genau ist das Problem mit Eurem C_pk? Streuen Eure Werte zu stark (Sigma zu groß) oder streuen sie an der falschen Stelle (Abweichung vom Sollwert) oder beides zusammen? Wie ist das mit den Vorgaben für den C_p-Wert? Gibt es welche und haltet Ihr sie ein?

    Viele Grüße

    Barbara

    Barbara
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    Hallo jengelec,

    was hälst Du von: Einfach fragen? ;-)

    Die internen Kunden wissen doch meist selbst ziemlich gut, welche Umstände zu ihrer Zufriedenheit beitragen. Ansonsten kannst Du in die Prozessbeschreibungen schauen, welche Anforderungen da drin stehen.

    Für die (externe) Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit gilt das Gleiche: Frag sie einfach (per Interview oder Fragebogen mit angemessenen Fragen und Auswertungsverfahren, dazu gabs schon mal ein Thread von Stefanie Weiner). Wenn Du dann die entsprechenden Knackpunkte ermittelt hast, könnt Ihr daran arbeiten und nach der erfolgreichen Umsetzung der Verbesserungsmaßnahmen nochmal nachfragen und schauen, ob es besser geworden ist oder welche neuen Schwierigkeiten sich ergeben haben.

    Viele Grüße

    Barbara

    Barbara
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    als Antwort auf: Deutsche Abkürzungen #26475

    Hallo Carlos,

    schau doch mal ins QM-Lexikon:
    http://www.quality.de/lexikon.htm

    Viele Grüße

    Barbara

    Barbara
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    als Antwort auf: PPM Bewertung #26461

    Hallo Klaus,

    wenn Du es noch ganz genau wissen willst, hier die Wahrscheinlichkeiten für das Finden von 5 defekten Teilen in der Stichprobe bei unterschiedlichen Anzahlen von defekten Teilen im Los (beim Ziehen ohne Zurücklegen – hypergeometrische Verteilung):

    wahre Anzahl Defekte im Los / Wahrscheinlichkeit für 5 Defekte in Stichprobe
    2000 / 2.93%
    1250 / 15.90%
    1000 / 18.54%
    750 / 15.09%
    500 / 6.57%
    100 / <0.01%
    50 / <0.01%

    (Die Wahrscheinlichkeit bei einer Losgröße von 10000 in einer Stichprobe von 50 Teilen genau 5 defekte Teile zu finden, wenn es im gesamten Los nur 5 defekte Teile gibt, ist 0.000000025% – also ziemlich winzig.)

    Heißt übersetzt: Wenn Du also in der Stichprobe 5 defekte Teile hast, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass auch im Los ca. 10% der Teile defekt sind.

    Da die Entlichkeitskorrektur N-n/N-1 (N: Losgröße, n: Stichprobengröße) gleich 0.9951 und somit sehr nah an 1 ist, kann der Anteil der defekten Teile gut (sprich: erwartungstreu) durch den Schätzer „Anzahl defekter Teile“/“Stichprobenumfang“ der Binomialverteilung geschätzt werden, also hier durch 5/50 = 10% (entspricht bei 10000 Teilen 1000 defekten Teilen), wenn die Stichprobe tatsächlich zufällig aus dem Los gezogen wurde. (Die zufällige Ziehung ist allerdings sehr wichtig!)

    Da 10% defekte Teile nicht mal annähernd in Eurem Rahmen sind, würde ich erstmal den Lieferanten fragen, ob es irgendwelche Probleme gab. Wenn er das für normal hält, werden die nächsten Lieferungen wahrscheinlich auch nicht sooo viel besser sein, dass Ihr sie akzeptieren könnt.

    Wie seid Ihr denn weiter verfahren?

    Viele Grüße

    Barbara

    Barbara
    Senior Moderator
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    als Antwort auf: Mitarbeiterumfrage #26460

    Hallo Sonja, hallo Stefanie,

    die Idee mit der Diplomarbeit finde ich gut, dauert nur eventuell zu lange. Eine andere Möglichkeit ist es, daraus ein Praktikum zu machen (Dauer ca. 6-8 Wochen). An der Uni Dortmund gibt es innerhalb des Statistik-Studiengangs die Möglichkeit, die Veranstaltung „Fallstudien 2“ als Praktikum zu absolvieren. Aushang am schwarzen Brett genügt (Kontakt kann ich herstellen).

    Viele Grüße

    Barbara

    Barbara
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    als Antwort auf: SQAS ??? #26451

    Hallo mknopp,

    SQAS steht für Safety and Quality Assessment System. Es ist ein Beurteilungssystem um Optimierungspotenziale aufzudecken und die Umsetzung von Sicherheits- und Umweltanforderungen zu überprüfen.

    Detailliertere Infos findest Du z. B. auf
    http://www.qm-world.de/000501/sqas.htm

    Viele Grüße

    Barbara

    Barbara
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    Hallo zusammen,

    der Themenabend/nachmittag zum Managementreview war überschaubar und interessant. Unter anderem wurde diskutiert, was ein Managementreview ausmacht wie beispielsweise der Vergleich von gesetzten Zielen und ihrer Umsetzung ggf. mit Kennzahlen. Ebenfalls Thema waren Probleme beispielsweise in der Kommunikation untereinander oder dem Konfliktlöseverhalten.

    Exemplarisch wurde deutlich, dass ein inkonsequent umgesetztes Managementreview dazu führen kann, dass eine Firma unter Druck gerät und Mitarbeiter entlassen muss. Interessant waren auch die Vergleiche zwischen dem deutschen und dem chinesischen Qualitätsdenken und den Stellenwert, den Qualitätsmanagement in China hat.

    Eine kleine aber feine Runde zum Managementreview. Danke für alle Beiträge!

    Der nächste Themennachmittag zu Mitarbeitermotivation findet am 30.04. um 19 Uhr und am 01.05. um 17 Uhr statt.

    Viel Spaß!

    Barbara

    Barbara
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    Hallo,

    rein logisch würde ich sagen:

    Musterteil: Beispiel für ein Teil, muss nicht ideal sondern nur typisch sein

    Referenzteil: optimales Teil, an dem andere Teile gemessen werden können

    Viele Grüße

    Barbara

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