Zertifiziertes Klinikum2009-07-15T22:11:56+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Zertifiziertes Klinikum

Ansicht von 15 Beiträgen - 1 bis 15 (von insgesamt 30)
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    Beiträge
  • qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo liebe Q-ler!

    Ist nun genau eine Woche her, wo ich wegen einem kleinen Eingriff in einer zertifizierte Klinik eincheckte.

    Doch schon bei der Narkose gab es bei mir enorme Probleme: die Narkose-Assis konnte mich nicht auf Anhieb intubieren (Bronchospasmus), Magensaft lief in díe Bronchien und Lunge. Nach 2 Tagen Intensiv war ich wieder ansprechbar und interessierte mich für das was geschehen war. Insgesamt bekam ich 3 Varianten zu hören, aber alles nur Erklärungen zu den Symtomen.
    Nachdem ich mit Nachdruck nach den Ursachen fragte und die 5W-Methode anwendete, kam am Schluss eine für mich plausible Antwort heraus, der ich Glauben schenke.

    Meine Frage:
    Wer hat schon mal gegen die Götter in weiß wegen einer Falschbehandlung und Verschleierung was unternommen?
    Wie geht man da vor?

    Oder soll ich einen 8D-Bericht anfordern? (Späßle gemacht, herzhaft gelacht!)

    Schon mal danke für Euere Antworten!

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo qualyman,

    puh. Gut dass nicht mehr passiert ist.

    Ich habe bisher Glück gehabt und weiß deshalb nur, dass der Bereich ärztliche Behandlungsfehler ein weites Feld mit zahlreichen Klippen ist.

    Wenn Du Infos brauchst, wende Dich am besten an die Patientenverbände:
    Patientenschutz e. V.
    Allgemeiner Patienten-Verband e. V.
    Deutscher Patienten-Schutzbund e. V.
    Arbeitskreis Medizingeschädigter e. V.
    Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten e. V.

    Viele Grüße

    Barbara

    _____________________________________

    Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
    (Ernest Rutherford, Physiker)

    QM-Stefan
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 649

    Hey qualyman,

    schön das nicht wirklich etwas schlimmes passiert ist !!!
    An die adressen die Barbara schon genannt hat kann du dich mit jedem problem wenden, habe ich auch schon getan – möchte ich hier aber nicht weiter ausführen.

    Schönen Gruß

    Stefan

    „Das ganze Elend kommt daher, dass die Menschen nicht zu Hause bleiben.“

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo Barbara,

    besten Dank für Deine Kontaktliste.
    Hab da bei einem schon was am Laufen.

    Mal sehen wie sich díe Dr.´s da mit Schmierseife einseifen, damit man sie nicht festhalten kann.

    @QM-Stefan
    auch Die herzlichen Dank!

    Alles weitere auf unserem UT 2009!

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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    QM-FK
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 469

    Ich hoffe, Qualiman, das Abenteuer Klinikum hat keine Nachwirkungen hinterlassen.

    Ich kenne sehrwohl Kliniken, die sich zertifizieren lassen.
    Beim lesen der Bescheinigung fällt z.B. auf:
    a) Zertifiziert nach ISO 9001 (ja warum wohl nicht nach EN ISO 13485???)
    b) und nur die Administration.

    Ansonsten würde ich den Fall dem Zertifizierer schildern mit der Anmerkung, dass sein Zertifikat noch nicht mal für’s Sch…haus geeignet ist.
    (Warum auch – wer putzt sich den edlen Körperteil schon mit Hochglanzpappe ab)

    Viele Grüße
    QM-FK

    Don’t think it – ink it.

    Floh
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 124

    Hallo qualyman,

    Frage: weißt du noch im Detail, über welche Risiken du aufgeklärt worden bist? Please remember!!! M.E. wird dieses Unglück, welches dir geschehen ist mit aufgeklärt. In seltenen Fällen ca. 2-5% treten diese Zwischenfälle leider ein. Mit deiner Einverständnis unterschreibst du auch, dass es ggf. zum Todeseintritt kommen könnte. Natürlich kann man durch die Dokumentation einsicht nehmen um evt. ungereimtheiten zu entdecken. Die Anästhesie ist allerdings ein Bereich, der meistens (auch gibt es schwarze Schafe)gut dokumentiert und ordentlich arbeitet. Zwei Tage Intensiv sind allerdings für dich heavy. Ich hoffe, du kannst dieses klären. Oh, da fällt mir ein, seit wann warst du vorher nüchtern? War die Zeit eingehalten? 22 Uhr am abend vorher das letzte mal gegessen? Keine geraucht? dass könnte nachteilig sein.

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hi Floh,

    Du kennst Dich ja gut aus in dieser Materie!

    Zu Deinen Fragen:
    Nüchtern: ja, vorabend 17:00 Uhr die letze Mahlzeit und Getränk, Nichtraucher, Nichtalkoholiker. Trotzdem steht im Narkoseprotokoll: Patient war nicht nüchtern!

    Aufklärung: Ja, sogar bebildert, mit Hinweisen auf die Risiken der OP, darunter auch die Risiken der Narkose. Musste ich unterschreiben.
    Mit meiner Unterschrift habe ich aber nur bestätigt, dass ich dies Kenntnis genommen habe, was allerdings nicht bedeuet, dass die Halbgötter in weiß damit einen Freibrief haben und mir die Risiken auch wirklich durch Schlamperei zufügen können oder dürfen.

    Stell Dir vor, Du bringst Dein Auto zur großen Inspektion in die Vertragswerkstatt.
    Der Meister legt Dir eine Liste mit Risiken zur Unterschrift vor:
    – Auto kann von der Bühne oder in die Grube fallen
    – Der Steuerriemen kann um einige Zähne versetzt montiert werden
    – Statt Motoröl kann Bremsflüssigkeit in den Motor nachgefüllt werden
    – Es kann Fett auf die Bremsscheiben gelangen usw. usf.

    Braucht man auch nicht, denn die Werkstatt ist für solche Fehler haftbar und auch entsprechend versichert.

    Bei den Ärzten ist es aber anders! Zwar haben die auch eine Versicherung, aber die winden sich raus wie ein glatter Aal. Und wenn sie einen Behandlungsfehler nachgewiesen bekommen und eingestehen müssen, die Versicherung dann in Anspruch nehmen, sind die Dr´s wohl bald aus dem Krankenhaus raus oder haben keine Chance mehr, Karriere zu machen.

    Dann kommt der Spruch „Eine Krähe hackt der Anderen nicht das Auge aus!

    Erfahrung ist nicht das, was einem zustößt. Erfahrung ist, was du aus dem machst, was dir zustößt.

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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    hccv
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 314

    Ach, Beispiele gibts viele..

    Ein Chefarzt hat meiner Mutter, damals Medizinstudentin, nach einem Unfall beide Beine (mehrfach offene Brüche) einfach eingegipst.
    WER MACHT SOWAS???
    Folge: 3/4a Krankenhaus, schlecht verheilte Brüche, 9 Nach-OP´s, nun künstliche Kniee, Jahrelang Schmerzmittel..
    Arzt ist nichts passiert..und hier war der Behandlungsfehler offensichtlich.

    ich denke, du hast glück gehabt, dass nicht mehr passiert ist. es wird schwer, nachzuweisen, dass ein behandlungsfehler vorlag.

    nach 13485 zertifizieren wäre nicht sinnvoll, da sie ja keine MP Hersteller sind..und mal ganz ehrlich: wie viel unterschied ist da zur 9001?? Und dass ein Zerifikat auch mal garnix mit QUALITÄT zu tun haben muß, ist nicht neu.

    Und was machst du nun für eine Erfahrung? Gehste nicht mehr ins KKH? :-)

    Viele Grüße,
    Christoph

    Sapere aude! Kant den schon jemand? :-)

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo Christoph,

    sicherlich habe ich auch von anderen Beispielen gehört, welche so wie bei Deiner Mama abliefen.

    Es ist schade für jeden Fall, der nicht von den betroffenen Patienten wegen Falschbehandlung oder Kunstfehler angezeigt wird.
    Mir geht es letztendlich auch nicht um die Höhe des Schadensersatzes, sondern um den Anspruch auf eine korrekte, fehlerfreie Behandlung.
    Und wenn dabei mal „eben was passiert“, dann will ich keine Märchen erzählt bekommen, sondern will, dass derjenige, der das verbockt hat, auch zur Rechenschaft gezogen wird.
    Dass das für Patienten eine langwierige Sache werden kann, ist mit auch klar.
    Aber: wer nicht kämpft, hat schon verloren!

    Und was ich jetzt mache?
    Nach reiflicher Überlegung gehe ich wieder in die gleiche Klinik!
    Schließlich kennen die da meine Behandlung und deren Fehler.

    Um ganz sicher zu sein, werde ich quasi eine Private-QSV aufsetzen und mir vom Chef-Professor abzeichnen lassen.

    In diesem Fall bestehe ich auf 0-ppm Fehlerrate!

    Schließlich müsste die Klinik ja aus meiner ersten, fehlgeschlagenen Behandlung im Rahmen der Fehlervermeidung und auch KVP Maßnahmen ergriffen haben, die ein Wiederauftreten wirksam ausschliessen.
    Und das lasse ich mir auch zeigen!
    Falls da nix ist, ist der Schritt zur Zert-Gesellschaft nicht mehr weit.
    Diese Freiheit nehm ich mir als Q-ler!

    Und den Behandlungsfehler nachzuweisen, da habe ich quasi schon ein Zugeständnis der Klinik, welche im Entlassungsschreiben vermerkt haben, dass zu einem „unklaren Zwischenfall bei der Narkose“ kam.
    Das ist, lt. meinem Rechtsverdreher, schon ein Geständnis zur eigenen Unfähigkeit und stellt weiterhin ein Vertuschungssachverhalt dar.

    Stellt Euch mal vor, Ihr schreibt in einem 8D-Bericht an einen Automotive-KD:
    „Der Fehler ist zwar vorhanden, aber der Grund hierfür ist uns absolut unklar!“

    Was geht danach wohl ab?

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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    geändert von – qualyman on 11/08/2009 14:50:41

    Floh
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 124

    Hallo qualyman,

    zur 0-ppm, kannst Du entsprechende Mangelfreiheit deines Körpers und Immunsystem…. bestätigen? Gibt es valide Dokumente dazu?

    Langsam…
    Ein Bronchospasmus kann durch unterschiedliche Noxen ausgelöst werden wie z.B. Magensaft, Sekret, Blut und erbrochenes. Aber auch der Tubus als Fremdkörper und Medikamente in der allergischen Hinsicht oder auf der en Wirkung wenn du empfindlich reagierst. Das weis der Doc aus der Abt. Schlaf- und Gefühllos nicht im Vorfeld (jetzt schon). Dies ist eine lebensbedrohliche Situation. Es wäre wohl hier nicht ratsam erst mal einen 8-D Report zu erstellen, bzw. bestehende Algorithmen per Checkliste abzuarbeiten (obwohl… bis zu bleibenden Schäden hat man ca. 10 min. Zeit).

    Versteh mich nicht falsch, die Kliniken implementieren schon seit geraumer Zeit Fehlerreportingsysteme und RM. Mit der Arbeit am Individuum weißt du halt nicht was dich erwartet wie z.B in der Autoindustrie wo die Teile einem entsprechenden Prüfverfahren unterzogen werden. Klar macht man ein EKG, Laborkontrolle etc. das schließt jedoch nicht die Unbekannten in deinem Immunsystem oder andere „Teilnehmer“ aus. Dies würde den Rahmen der Bezahlbarkeit sprengen.

    Ob ein Gang zur Zert-Gesellschaft sinnvoll ist, weiß ich nicht.
    Ich will niemanden schützen, also eine Krähe sein. Doch muss man sorgfältig prüfen ob es eine Fehlerhafte Handlung war oder ein Zwischenfall dessen Risikos du aufgeklärt worden bist und nun eben eintrat.

    LG Floh

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo Floh,

    zwischenzeitlich habe ich bemerkt, dass Du medizinisch voll dabei bist.

    Ja, mein Vorfall war schon an der kritischen Grenze und der Bronchospassmus kam von der Magensäure, welche durch das Beatmen der Speiseröhre hochgestiegen ist und über die Bronchie in die Lunge gelangte.

    Klar wird man über viele Risiken aufgeklärt.
    Habe aber noch nie was gelesen, dass durch Unachtsamkeit eines Assi-Arztes oder dergl., anstelle der Luftröhre die Speiseröhre intubiert wurde!
    Und dafür habe ich auch nicht unterschrieben!

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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    QM-FK
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 469

    Ups!

    das darf doch nicht wahr sein, Qualyman!

    Viele Grüße
    QM-FK

    Don’t think it – ink it.

    iso-män
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 83

    Hallo Qualyman,
    erstmal Glückwunsch zur Genesung, trotz „Narkose/Behandlungsvorfall“.

    Als weitere Info-Quelle (ich weiss ja nicht in wie weit der Anwalt sich im Medizinrecht auskennt) hier mal der Link einer Kanzlei aus München die auf Medizinrecht spezialisiert ist und auch im TV schon vorgestellt wurde. Ein Blick auf deren HP lohnt sich bestimmt.

    http://www.putz-medizinrecht.de

    Gruß aus dem Süden und möglichst eine schnelle und gute Besserung
    ios-män

    P.S: Ich bekomme keine Prozente von denen und bin auch nicht an dem Laden beteiligt ;-))

    Wir sind die Leute vor denen uns unsere Eltern immmer gewarnt haben.

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hi ISO-Män,

    danke, danke, soweit bin ich schon wieder in der Senkrechten!

    Auch läuft bereits ein Gutachten für den Vorgang und den Folgeschäden.

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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    Vivian
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 378

    Hallo qualyman,

    meine Tipps für den nächsten Krankenhausaufenthalt:

    Zweifellos sind die „Weißröcke“ ein besonders schwieriges Volk. Ich bin gerade dabei, die vielen und langwierigen Krankenhausaufenthalte für ein Familienmitglied „zu managen“. Fakt ist, ich war zu Beginn der gesundheitlichen Probleme wieder mal zu unkritisch gegenüber den Weißröcken. Auch hier gilt, mit der Zeit wird man schlauer.

    Wenn man als Patient ruhig hält und die Visite über sich ergehen lässt oder lassen muss, ist man ausgeliefert. Dann wird der Patient gnadenlos im Alltagsstress des Krankenhauses übergangen. Mein Familienmitglied wusste zu Beginn der Gesundheitsprobleme nicht, was am nächsten Tag im Krankenhaus mit ihm passiert – 0 Information.

    Ich bin inzwischen bei jeder neuen Einweisung im Krankenhaus präsent. Ich lasse mir jede Behandlung und Prognose peinlichst genau erklären und begründen, negative Einflussfaktoren erklären. Sämtliche Wahrnehmungen und Veränderungen dokumentiere ich und fordere das entsprechende Urteil des behandelnden Arztes zu Ursachen und Wirkungen unverzüglich ein. Ich musste mich z. B. selbst um die dialysegerechte Ernährung des Patienten kümmern – und das in einer Uniklinik. Er hat im Krankenhaus einweißreduzierte Kost bekommen, obwohl kontinuierlich Eiweiß verliert. Ich habe den Arzt mal nach der Endkonsequenz seines Vorgehens gefragt ……
    Inzwischen werden mir die Informationsgespräche freiwillig angeboten. Es geht doch, aber man muss dafür kämpfen.

    Manche Patienten mit den gleichen Problemen und negativen Erfahrungen haben schon die Kamera mit ins Krankenhaus gebracht, um die Veränderungen und Entwicklungen zu dokumentieren – das ist auch durchaus berechtigt.

    Vielleicht muss man heute tatsächlich fragen: Wie gewährleisten Sie, dass Sie die Luftröhre und nicht die Speseröhre treffen?

    Leider ist uns das in mehreren Krankenhäusern passiert. In einem Klinikwechsel sehe ich nach meinen Erfahrungen keinen Sinn.

    Gleichzeitig habe ich den ambulanten Pflegedienst zu ihrer Meinung und Behandlungsstrategie interviewt. Der Hausarzt war auch schon dran. Auch da funktionieren die Rückmeldungen neuerdings ganz gut. Bei der Krankenkasse bin ich inzwischen berüchtigt. Ich entwickele mich gerade zur notorischen Nervensäge.

    Wir wurden von allen Seiten wie inkompetente Idioten behandelt, was wir tatsächlich auch waren. Man hat uns absichtlich in medizinische wie juristisch/verwaltungstechnische Fallen tappen lassen. Dieses Vorgehen ist in jeder Hinsicht auf finanzielle Vermeidung ausgerichtet. Man muss den Ärzten wie Krankenkassen Informationen für eine optimalere Versorgung abkämpfen und ihnen erzählen, was einem gesetzlich/vertraglich zusteht. Wie soll ich zu einem Thema fragen, wenn ich davon absolut keine Ahnung habe?

    Spannend wird es erst, wenn man meint, eine Pflegestufe zu benötigen. Da kann man erst etwas erleben. Wenn mal ein Familienmitglied unbedingt Unterstützung benötigt, dauert es in manchen Bundesländern bis zu einem Vierteljahr bis der Medizinische Dienst den Pflegebedürftigen beurteilt. Der erste Antrag wird zu ca. 60 % erst einmal pauschal abgelehnt. Danach muss Widerspruch einlegen – nur keine Neubeantragung!!! Die nächste Beurteilung kann wiederum ein Vierteljahr dauern. In der Endkonsequenz heißt das, für den Pflegebedürftigen muss die Zeit bis zu Gewährung einer Pflegestufe komplett privat überbrückt werden. Entweder man hat die Kohle, die Kosten vorzustrecken oder man muss den Job an den Nagel hängen. Man muss den Betroffenen in ein Pflegeheim abschieben – dann muss der Genehmigungsprozess etwas „beschleunigt“ werden.

    Bei dem ganzen Prozedere ist eine Neubeantragung unbedingt zu vermeiden. Bei einem Widerspruch, muss die Pflegeversicherung die Kosten ab der Erstbeantragung zahlen. Bei einer Neubeantragung wird erst ab dem Datum der Neubeantragung gezahlt.

    Welch ein menschenunwürdiges System und das in einem der reichsten Länder unseres Planeten.

    Vivian

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