QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › vereinfachtes Zertifizierungsverfahren
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AnonymGast3. Dezember 2003 um 15:20 UhrBeitragsanzahl: 2122
Hallo,
ich habe die Diskussion in diesem Thread mit einigem Interesse verfolgt und ich muss gestehen, dass ich einiges nicht verstehe.
Nach meiner Meinung ist praktisch jedes halbwegs vernünftige QMS zertifizierungsfähig. Man muss lediglich einigen Gehirnschmalz investieren und eine runde Sache daraus machen. Was dann noch an Forderungen der ISO 9000 hinzukommt ist relativ überschaubar.
Ich arbeite nach dem Grundsatz:
„Ein Qualitätsmanagement ist unerlässlich für jedes Unternehmen. Eine Zertifizierung ist es nicht. Aber fast jedes vernünftige QMS lässt sich mit geringem Mehraufwand zertifizieren!“Unternehmen, die ein ISO Zertigfikat „missbräuchlich“ erwerben und Auditoren, die ihre Position missbräuchlich ausnutzen hat es immer gegeben und wird es immer geben. Unabhängig davon, ob es sich bei der zu erfüllenden Anforderung um eine freiwillige, kundengeforderte oder eine gesetzliche Norm handelt. Dieses gilt übrigends nicht nur für QM-Auditoren, sondern genauso für Wirtschaftsprüfer, (Amts-) Veterinäre, (Amts-) Ärzte, usw. usw.
Insofern kann es nach meinem Dafürhalten nur einen Ansatz geben, der zieht:
Wenn sich vernünftige Untenehmer ein vernünftiges QMS zulegen, dann sparen sie langfristig Kosten. Das macht sie für ihre Kunden berechenbarer und am Markt erfolgreicher und somit erhöht das den Druck auf andere Unternehmen, ebenfalls ein vernünftiges QMS zu implementieren. Die, die sich ein Alibizertifikat zulegen, werden langfristig nur draufzahlen, auch weil ihre Qualität ud ihre internen Prozesse durch ein soches Alibizertifikat schlechter werden. Dazu muss man sich nur ein Mal einen Bertrieb mit einem solchen Zertifikat vor der rezertifizierung ansehen, wenn alle MItarbeiter wie ein Hühnerhaufen durcheinander rennen, jeder fragt den anderen: „wie machen wir das nochmal? Wann kommt Ware ins Sperrlager? Was bedeutet dieser Zettel?“ Zwei bis drei Tage liegt der Betrieb lahm bevor der Auditor kommt, weil Lager eingerichtet und aufgeräumt werden müssen, die Mitrbeiter beruhigt werden müsssen und diesen eingebläut werden muss, was sie wann zu antworten haben. Und nach der Zertifizierung noch mal zwei Tage, um den Betrieb wieder in einen arbeitsfähigen Zustand zu versetzen.Was die ganzen Verfahren und angeblich unerfüllbaren und praxisfremden Anforderungen der ISO angeht, so kann ich nur einen Vortrag zitieren, dessen Inhalt ich neulich bekommen habe:
Sage was Du tust
Tue was Du sagst
Dokumentiere was Du tust
Zeige, was Du getan hast
Überprüfe das ganze und verbessere es
Führe!!!
Rede darüber – kommuniziere!!!!!Das ganze hatte die Überschrift: „Rauls einminütige Einführung in das Qualitätsmanagement“ und ich finde, diese Liste trifft den Nagel auf den Kopf.
Wer das tut – und die hier aufgezählten Tätigkeiten sind unerlässlich für JEDES gut geührte Unternehmen – tut nichts anderes als das, was die ISO im Kern fordert.
Und dann muss ich mich nicht mehr darüber echauffieren, was in anden Unternehmen passiert, denn – auch wenn diese zu Unrecht zertifiziert sind – die haben höhere Kosten und/oder schlechtere Qualität. Und dann kann ich sie eh am Markt schlagen.
Problematisch ist es nur, wenn die eigene GL dagegenarbeitet. Da muss man als QMB Überzeugungsarbeit leisten und sein Projekt „Qualität“ entsprechend promoten. Wäre das immer einfach, dann würde die Tätigkeit nicht bezahlt. Und auch hier gelten die Grundsätze des QM und die GL ist da eben der Kunde des QMB, was bedeutet, der QMB muss die Wünsche und Bedürfnisse des GL erheben und evaluieren und sein Leistungsangebot und seine Dienstleistungserbringung daran ausrichten.
Mit freundlichen Grüßen,
Tim Gerdes
AnonymGast18. Dezember 2003 um 14:13 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo,
es gibt noch mehr ganz bewusst „nicht akkreditierte“ Zertifizierungsorganisationen. Schaut doch mal bei Cooperation Cert vorbei (über http://www.mzq.de)
Barbara
AnonymGast19. Dezember 2003 um 10:21 UhrBeitragsanzahl: 2122Auszug aus dem QM-Reiseführer:
Verlassen Sie die Arena und begeben Sie sich zum Marktplatz….. ;-)Gruß
Thomas RIch wollte das hier nicht als Werbeforum verkommen lassen und habe deshalb nie ein Link auf unserer Homepage angegeben.
Aber dem Wettbewerb nachstehen finde ich noch fataler :-(
also http://www.se-cert.de
wer Interesse hat ohne kommerzielle Absichten der Sache dienlich zu sein möge sich bitte mit mir in Verbindung.
ich plane eine Webseite, die kostenlos Musterdokumentation, Beispiele für Prozessdarstellungen, eine umfangreiche Kennzahlenliste mit Anweisung für deren Ermittlung und div. Schulungsunterlagen bereit zu stellen..
Ich betone nochmals, dass es dabei um die Sache und nicht um Profit gehen soll.AnonymGast22. Dezember 2003 um 10:16 UhrBeitragsanzahl: 2122Wer hat noch nicht wer will nochmal….
Vieleicht gibt´s auch was im EBAY.„Frohes Fest“
Gruß
Thomas RAnonymGast22. Dezember 2003 um 11:49 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo Stephan, wenn Du Kontakte willst, und wissen, wer sonst noch an besseren Zertifizerungen arbeitet bzw. konstruktive Kritik an bestehenden Systemen übt, bleibt es nicht aus, in dieser Öffentlichkeit auch „Wettbewerber“ zu outen. (Danke für den Link auf Deine Seite, ich hatte sie über google vergeblich gesucht.)
Thomas, was ist daran so schlimm?
Noch’n link: http://www.eqcouncil.de – man/frau muss sich ja nicht akkreditieren lassen, aber ich finde wichtig, zu wissen, dass da noch andere aktiv was gegen diese überwiegend nutzlos formal prüfenden Organisationen unternehmen.
Gruß Barbara
AnonymGast22. Dezember 2003 um 11:59 UhrBeitragsanzahl: 2122Auch auf die Gefahr hin als Stänkerer dazustehen, aber bisher hatten wir eine sachliche Ebene. Für meinen Geschmack artet es jetzt aus und damit ziehe ich mich aus dieser Diskussion zurück.
Gruß
Thomas RHallo,
ja, ich lasse auch mal wieder was von mir hören.
Ersteinmal möchte ich mich für eure Beiträge bedanke, die ich mit Begeisterung und Interesse gelesen habe. Bin ich also doch nicht der einzige der sich über akkreditierte und nicht-akkreditierte Zertifizierer Gedanken gemacht hat.
Ich möchte zu diesem Thema auch nochmal was Beitragen. Ich sehe es genauso, dass sich am Zertifizierungssystem etwas ändern muß, ich finde es aber auch wichtig, das man sich von zugelassenen Stellen zertifizieren lassen kann, um seinen Kunden und anderen „interessierten Personen“ zeigen zu können, dass man nach/mit einem Qualitätsmanagementsystem arbeitet. Ich finde es wichtig, z.B. in eine Werkstatt zu gehen und zu wissen, dass Reparaturen und andere Arbeiten nach getaner Arbeit von einer qualifizierten Fachkraft abgenommen wurden und dieses auch bestätigt wird. So kann man sich eigentlich sicher sein, mit festgezogenen Radbolzen die Werkstatt zu verlassen.So, würde gerne noch weiter schreiben, muß mich aber ersteinmal wieder um mein QMS/UMS kümmern.
Wünsche Euch ein fröhliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch falls man nichts mehr voneinander hören sollte.Gruß
thede27Sorry, habe noch etwas vergessen.
Ich würde mich sehr freuen wenn dieses Thema nicht einschläft, sondern von Euch noch viele interessante, qualifizierte Beiträge kommen.Gruß
thede27Habe hier noch eine Information vom Sektorkomitee SCC:
Beschwerde des TÜV Thüringen bzgl. „Das Vereinfachte Zertifizierungsverfahren SES 45012“ U-SK SCC ist einverstanden, dass die TGA rechtliche Schritte gegen SEC einleitet.Diese Information stammt aus einem Protokoll einer Sitzung dieses Komitees, welches auch Frau Friedrich beigewohnt hat. Frau S. Friedrich ist stv. Leiterin Akkreditierung der TGA. Leider habe ich nie das Vergnügen geahabt, Frau F. persönlich kennen zu lernen.
Mich würd mal interessieren, ob es wirklich rechtliche Schritte gegen SE-Cert gibt. Denn für so überflüssig wie ich diese Zertifizierung halte, so erfolglos werden wohl rechtliche Schritte sein. Wie gesagt: Gesetzlich nicht geregelter Bereich!
AnonymGast6. Februar 2004 um 9:09 UhrBeitragsanzahl: 2122Interessant,
den Ansatz würde ich nicht verdammen, aber die Art wie hier durch SE-Zert etwas vorgegaukelt wurde bzw. wird gefällt mir nicht. Siehe mein Beitrag v. 21.11.03
Ich hatte schon die Befürchtung das die Sache im Sand verläuft.Gruß
Thomas RHallo,
nachdem ich die Diskussion nun schon seit geraumer Zeit verfolge, muss ich auch mal was dazu sagen:
Im Prinzip ist gegen eine nicht-akkreditierte Zertifizierung ja nichts zu sagen. Die Werbung von SEC zielt jedoch eindeutig darauf ab, den Kunden (der sich in der Regel mit Normen nicht so gut auskennt) hinters Licht zu führen. Herr Eierrund stellt seine neue Norm als die ultimative Neuerung in der Normenwelt dar, auf die alle gewartet hat. Der potentiellen Kundschaft ist doch gar nicht klar, dass Jedermann Normen erstellen und auch danach zertifizieren darf.
Genauso die Aussage, dass jetzt wieder nach ISO 9001/9002/9003 zertifiziert werden kann. Das war noch nie verboten! Man kann sich auch in 100 Jahren noch danach zertifizieren lassen. Aber wem nützt das!?
Die Werbung von Herrn Eierund erweckt bewusst den Eindruck, dass die akkreditierten Zertifizierer dem Kunden gemeinschaftlich Dinge aufzwingen und dabei verheimlichen, dass die gestellten Forderungen auch auf einfachem Wege erfüllt werden können. Dabei ist eine Zertifizierung nur anhand der Unterlagen und ohne Audit vor Ort völlig sinnlos. Und dass Herr Eierund anbietet, Fehler in der Doku gleich zu beheben, ist der absolute Schwachsinn! Warum bietet er nicht gleich an, die Doku zu erstellen und sofort zu zertifizieren!? Damit wären wir wieder beim gekauften Zertifikat.
Wie gesagt: Eine nicht akkredierte Zertifizierung kann sinnvoll sein, wenn es keine externen Forderungen nach Akkreditierung gibt. Aber sie muss trotzdem seriös ablaufen. Das heisst: Um ein effektives Audit vor Ort kommt man einfach nicht herum.
Jedem muss aber auch klar sein, dass ein Zertifikat von meiner Mutter (Vater, Bruder, Schwester,…) ausgestellt, etwa genau so aussagekräftig ist.Im Übrigen glaube ich nicht, dass die TGA gegen das Leistungsangebot von SEC klagen kann und wird. Allenfalls beim Tatbestand irreführende Werbung könnte ich mir eine Klage mit Erfolgsaussichten vorstellen.
Trotzdem danke ich Herrn Eierund, dass er die Grundlage dieser interessanten Diskssion geliefert hat.
Manuel
Hab‘ noch was vergessen:
Eine Frage an Herrn Eierund:
Mich würde Ihre neue Zertifizierungsnorm sehr interessieren. Kann man sie irgendwo einsehen? Auf Ihrer Internetseite habe ich leider nichts gefunden.
Manuel
Ein kurzes Hallo.
aber vorab würde ich sagen „lesen hilft“.
Der Kunde entscheidet was sinnvoll ist und nicht ich, denn sonst würde es nur mein „Lieferantenverfahren“ geben
Regelwerke gibt’s Anfrage auch per Mail SES-Regelwerke@se-mail.de
Was mich pers. betroffen macht sind Aussagen über irreführende Werbung.
Fragen Sie mal den Wettbewerb, ob Zertifizierungen nach ISO 9002 zulässig sind und dann fragen Sie sich noch mal wer hier irre führt.
Was verstehen Sie darunter? Warum und wodurch führe ich Kunden hinters Licht, wenn ich gezielt aufkläre und warum unterstellen Sie diesen Kunden Unkenntnis im Normenbereich?
Ich werde meine nächsten Werbeschreiben/Zeitungsartikel dann gern entsprechend schreiben, dass Missverständnisse, die ich hier nicht sehe, nicht erst entstehen.
..
Noch mal eine provokante Frage zurück..
Wem nützen den die Umstellung auf die ISO 9001:2000, wenn sie bei bestimmten Unternehmen mehr kostet als Einsparungen bringt.?Zur TGA Klageandrohung: Der TÜV Thüringen hat bisher noch keine Stellungnahme auf meine Anfrage (zwei mal) gegeben, warum er sich über uns beschwert.
Ich weiß auch nicht warum er das über Dritte und nicht direkt macht.
Was die TGA von uns will weiß ich auch nicht, vielleicht will sie uns ja als Kunden gewinnen Ein effektives Audit vor Ort kann nur ein wirtschaftlich Unabhängiger, wie z. B. Kunden durchführen. Das ist auch der Grund warum wir beim „Vereinfachten Verfahren“ darauf verzichten.
Wir bieten auch das „Standard Verfahren“ an. Nur gibt es bisher hier erst einen Kunden, der das in Anspruch genommen hat. Über das „Vereinfachte Verfahren“ haben wir mittlerweile über 100! Zertifikate ausgestellt.Um es noch einmal ganz deutlich zu betonen: Wir sind Dienstleister und haben das anzubieten was Kunden von uns fordern.
Und nun zum Schwachsinn:
Das gehen dann unsere Meinungen nun deutlich auseinander und unsere Kunden schätzen gerade diesen Punkt an uns.Ich finde es schwachsinnig einen Abweichungsbericht zu schreiben nur weil ein Satz in der Doku fehlt, den ich gleich mit einpflegen kann. Vorteil ich muss keine Abweichung überwachen und der Kunde hat seine Doku fertig.
Selbstverständlich bieten wir auch an ein System aufzubauen und zu zertifizieren, warum auch nicht.Das erinnert mich an die Dokumentenlenkung wo man einen bestimme der sie schreibt, einen der unterschreibt und einen der sie prüft und einen der sie verteilt und und und.
Nein ich suche mir einen aus, von dem ich weiß, das er etwas davon versteht und wenn er eine Anweisung schreibt sie auch allein freigeben kann. (Unterschrieben wird keine Anweisung bei uns, sondern über das Datum freigegeben)
Und da fällt mir dann noch was ein.. Wie kann es angehen das wir Mängel in der Dokumentation feststellen bei bereits zuvor zertifizierten Unternehmen..
Scheinbar hat da ja wohl der ein oder andere Zertifizierer mit ach so hohem Qualitätsniveau und trotz Akkeditierung was übersehen.
Ich sehe das so, solange Audits von Menschen gemacht werden passieren Fehler, ganz sicher auch bei uns!
Aber wenn wir scheinbar Fehler anderer Entdecken sprechen wir sie gezielt darauf an und nicht öffentlich ohne Anhörung zuvor..
Nochmals im Sinne der Sache ein Aufruf:
wer Interesse hat ohne kommerzielle Absichten der Sache dienlich zu sein möge sich bitte mit mir in Verbindung.
ich plane eine Webseite, die kostenlos Musterdokumentation, Beispiele für Prozessdarstellungen, eine umfangreiche Kennzahlenliste mit Anweisung für deren Ermittlung und div. Schulungsunterlagen bereit zu stellen..
Ich betone nochmals, dass es dabei um die Sache und nicht um Profit gehen soll.
sorry email adresse ist falsch
richtig ist
SES-Regelwerke (at) se-email.degeändert von – Stephan_35 on 08/12/2006 18:47:47
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