Überwachung der Produktionszeit2009-06-25T09:07:07+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Überwachung der Produktionszeit

Ansicht von 13 Beiträgen - 1 bis 13 (von insgesamt 13)
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  • qmb-hh
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    Beitragsanzahl: 176

    Hallo zusammen,

    wir haben mal wieder ein „kleines Problem“ bei uns und ich bräuchte bitte eure Ideen hierzu.

    Wir produzieren Einzelstücke und Kleinserien im Metallbau, hierzu nutzen wir einige Maschinen (CNC, Schleif-/Bohrmaschinen, Biege- und Drehmaschinen)ansonsten gibt es viel Handarbeit.
    Jeder Auftrag hat ein Arbeitspapier mit den einzelnen Arbeitsschritten für jeden Arbeitsplatz drauf. Hierzu finden sich Zeitangaben, die eingehalten werden müssen. Die MA melden sich für einzelne Arbeitsschritte über BDE an und ab.
    Nun steht mir der Controller auf den Füßen, dass wir bei unterschiedlichen Aufträgen diverse Zeitüberschreitungen hatten. Diese stellt der Controller natürlich erst nach Abschluss des Auftrages fest – in seiner Nachkalkulation.
    Nun soll ich rückwirkend die Ursachen der Zeitüberschreitungen ermitteln.

    Das macht für mich weder Sinn (da wir nur reagieren und nicht während der Produktion agieren!) noch habe ich die Zeit dazu, geschweige denn einen leisen Schimmer, wie ich das herausfinden soll.

    Wie überwacht ihr die Einhaltung der Fertigungszeiten einzelner Arbeitsschritte?

    Ich möchte das Rad nicht neu erfinden müssen…

    Danke im voraus und sonnige Grüße

    Barbara aus Hamburg
    _________________________
    Qualität = Kundenzufriedenheit + Wirtschaftlichkeit!

    Michael
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1490

    Hallo Barbara!

    Warum fragt euer Controller nicht denjenigen, der die Zeiten festgelegt hat? Dort müssste er doch als erstes eine Antwort bekommen. Schließlich weiß der ja, aufgrund welcher Voraussetzungen die Zeiten festgelegt wurden. Oder macht halt mal eine richtige Zeitaufnahme vor Ort.

    Gruß
    Michael

    qmb-hh
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 176

    Hallo Michael,

    diejenigen, die die Zeiten festlegen, können sie meist nur schätzen – da es um Einzelfertigungen oder eben Kleinserien geht. Es gibt nur sehr, sehr wenige absolut identische Kundenaufträge.
    Wir haben einen REFA-Mann hier, aber auch der kann nicht während der gesamten Prodktion Zeiten aufnehmen, denn wenn der Auftrag abgeschlossen ist, ist die Zeitaufnahme rückwirkend wieder egal. Der Folgeauftrag sieht ja wieder anders aus.

    Sehr schwieriges Thema, ich weiß!

    Barbara aus Hamburg
    _________________________
    Qualität = Kundenzufriedenheit + Wirtschaftlichkeit!

    mfunk
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 234

    Hallo Barbara,

    wenn die Zeiten nur geschätzt werden können, sind Abweichungen vorprogrammiert.
    Vielleicht ergibt sich aus einer Ananlyse, welche Arbeitsschritte besonders abweichen und warum
    Meine Empfehlung: Gespräch zwischen Controlling, Zeitnehmer, Fertigung und Ihnen.
    Werden bei Ihnen Planzeiten mit Fortschrittszeitmessung (Stoppuhr) und/oder mit einem System vorbestimmter Zeiten ermittelt? (letzteres eignet sich für die Zeitermittlung von Kleinserien im Vorfeld)

    Grüsse
    mfunk

    Sie koennen erst dann neue Ufer entdecken,
    wenn Sie den Mut haben, die Küste aus den Augen zu verlieren.
    <chinesische Weisheit>

    Michael
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1490

    Hallo!

    Ich bin jetzt mal böse: Könnte es sein das euer Controller nur einen sucht, der in mit Infos versorgt, weil die anderen Mauern oder er sich nicht durchsetzen kann? Zeiten werden geschätzt, logisch das es da Abweichungenb gibt. Also wie mfunk schreibt: Alle an einen Tisch, Problem erkennen, gemeinsame Lösung suchen, festlegen, umsetzen.

    Gruß
    Michael

    evereve99
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1038

    Hallo Barbara,

    „Wir haben einen REFA-Mann hier, aber auch der kann nicht während der gesamten Prodktion Zeiten aufnehmen“

    Wenn der es nicht kann, wieso sollst du es dann (nachträglich) können? (auch mal ketzerisch gefragt…)

    Gruß

    Evereve99

    „Hast Du die ganzen Ausrufezeichen bemerkt? Fünf? Ein sicheres Zeichen für jemanden, der seine Unterhose auf dem Kopf trägt.“
    – TERRY PRATCHETT, MUMMENSCHANZ

    qmb-hh
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 176

    Danke für eure Meinungen!

    Resultat ist, dass es nächste Woche erstmal ein Meeting mit Controller und Prod.-planung gibt…. :-)))

    Liebe Grüße

    Barbara aus Hamburg
    _________________________
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    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Barbara,

    das mit dem Meeting ist hervorragend. Vielleicht solltet Ihr auch noch darüber sprechen, wieso überhaupt auf diese Art und Weise Zeiten erfasst werden sollen und nicht nur, wie sie erfasst werden und was besser laufen kann/soll.

    Planbarkeit ist gut und schön, nur kann das nur dann funktionieren, wenn eine stabile Basis vorhanden ist. Wenn es diese Basis nicht gibt und auch keine Chance wegen der unterschiedlichen Kleinserien da ist, würde ich eher in Richtung Prozess-Beschleunigung als in Richtung maximale Prozess-Kontrolle über Kennzahlen gehen.

    Denn eigentlich geht es doch darum, dass Ihr möglichst schnell möglichst gut die Aufträge bearbeitet kriegt. Die Schwierigkeiten mit den Zeitvorgaben ist in erster Linie ein Symptom dafür, dass es ein Delta zwischen Vorgaben und Umsetzung gibt. Viel interessanter finde ich die Frage, ob Ihr tatsächlich ein Problem habt weil Ihr zu langsam seid und wenn ja, wie sich diese Probleme lösen lassen ODER ob Ihr „nur“ ein Problem mit den Zeitvorgaben habt.

    Viele Grüße

    Barbara

    _____________________________________

    Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
    (Ernest Rutherford, Physiker)

    Rainaari
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 630

    Hallo Barbara,

    ich weiss nicht wie homogen die Datenbasis ist, aber:

    Kann man eventuell die Soll- und Istzeiten einztelner Arbeitsschritte (bzw. Klassen von Arbeitsschritten) miteinander vergleichen, um herauszufinden, wo es die größten Abweichungen gibt? Die kann der REFA Mann (komischer Ausdruck, irgendwie… ,)) dann bevorzugt bearbeiten.

    Einen Sinn sehe ich hier schon, da ggf. die Zeitkalkulation angepasst werden muss, um zukünftige Aufgaben besser kalkulieren zu können…

    Bei uns findet eine entsprechende Planung / Überwachung gar nicht statt… :/

    gruß, Rainaari

    evereve99
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1038

    @Rainaari (OT):

    was an „Reichsausschuß für Arbeitszeitermittlung“ findest du komisch?? 8-))

    Gruß

    Evereve99

    „Hast Du die ganzen Ausrufezeichen bemerkt? Fünf? Ein sicheres Zeichen für jemanden, der seine Unterhose auf dem Kopf trägt.“
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    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Rainaari,

    ich bin mir nicht so ganz sicher, welche Barbara Du meintest und fühl mich einfach mal (als Gräfin von Zahl) angesprochen.

    Sicher kannst Du die Soll- und Ist-Zeiten vergleichen und dann schauen, wo die größte Abweichung ist. Ich frag mich nur, ob das tatsächlich zielführend ist, wenn die Soll-Zeiten irgendwie festgelegt wurden (irgendwie= Erfahrungswerte + Bauchgefühl + Anforderung „muss schnell gehen“) oder ob das nicht schnell zu einer Endlos-Diskussion darüber führt, welche Zahl vorgegeben werden soll.

    Meistens ist es effizienter, sich die Ist-Zeiten anzuschauen und dabei zu überlegen, wie viel wertschöpfende und nicht-wertschöpfende Zeit in den einzelnen Schritten enthalten ist. Wertschöpfend= zahlt der Kunde + notwendig für das Unternehmen (z. B. Rechnung erstellen) + rechtliche Anforderungen. Alles andere ist nicht-wertschöpfend (z. B. Rüstzeiten, Wartezeiten, für die Wertschöpfung unnötiges Handling, usw. s. a. Muda, Muri, Mura).

    Aus den wertschöpfenden Zeiten kannst Du dann Soll-Vorgaben entwickeln. Dabei sollte unbedingt berücksichtigt werden, dass auch bei sehr gut laufenden Prozessen keine 100% erreicht werden können. Weltklasse bei der maschinellen Bearbeitung ist ein Anteil Wertschöpfungszeit von 50%, bei der Montage (Einzelfertigung) sind es 80% (Zahlen aus dem Buch Six Sigma & Lean-Toolset, ISBN 978-3540697145).

    Wenn ein Controller jetzt hingeht und 100%ige Wertschöpfung haben möchte, dann wird das immer einen Konflikt geben, weil es schlicht nicht erreichbar ist.

    Viele Grüße

    Barbara aka Gräfin von Zahl

    _____________________________________

    Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
    (Ernest Rutherford, Physiker)

    Rainaari
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 630

    Huhu Gräfin,

    in diesem Fall meinte ich die andere Barbara. Auf deinen Beitrag konnte ich mich nicht beziehen, weil unsere Beiträge quasi gleichzeitig (~40sec) entstanden sind…

    gruß, Rainaari

    mfunk
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 234

    Hallo,

    REFA – besser REFA Ausbildung bzw. Zeiterhebungsmethoden sind zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer anerkannte Methoden der Planzeitermittlung.
    Aus der frühen Gründung 1924 stammt der inzwischen antiquiert klingende Name.
    http://de.wikipedia.org/wiki/REFA

    interessante Unterlagen zur Zeitwirtschaft finden sich hier
    http://www.iaw.rwth-aachen.de/index.php?article_id=37&clang=0
    http://www.iaw.rwth-aachen.de/index.php?article_id=173&clang=0

    einschließlich MTM
    http://www.iaw.rwth-aachen.de/files/aw1bo_06_ws2008.pdf

    Grüße mfunk

    Sie koennen erst dann neue Ufer entdecken,
    wenn Sie den Mut haben, die Küste aus den Augen zu verlieren.
    <chinesische Weisheit>

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