TS 16949 + die roten VDA-Bände2012-05-10T15:40:27+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement TS 16949 + die roten VDA-Bände

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  • msb
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    Beitragsanzahl: 1613

    Hallo Forum,

    gibt es irgendwo eine Festlegung, wenn ich nach der TS 16949 zertifziert bin, welche roten VDA-Bände ich ebenfalls erfüllen muss?
    Oder sind diese eine freiwillige Angelegenheit?

    Gruß msb

    wer die Wahrheit sucht, wird sie finden

    Michael
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    Beitragsanzahl: 1490

    Hallo msb!

    Das richtet sich eigentlich nach den Kundenvorgaben (soweit ich weiß) Da gibt es ja die EMPB nach VDA, Produkt, Prozess- usw. Audits. Bei Werkzeugherstellern die VDA 6.4 etc. etc. Da müsst ihr mal die Kundenvorschriften lesen und daraus ableiten. Unsere Kunden in den USA oder überhaupt in Nord- und Südamerika beziehen sich immer auf PPAP, FMES, MSa etc. der QS 9000, das ist nichts ungewöhnliches.

    Gruß
    Michael

    msb
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1613

    Hallo Michael,

    danke für dein Statement.

    Heißt das, was ich an roten Bänden der VDA einsetzen MUSS, steht allein in den Verträgen der Kunden?

    Irgendeine Norm verpflichtet mich nicht zur Anwendung all der roten Bände?

    Gruß msb

    wer die Wahrheit sucht, wird sie finden

    Michael
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1490

    Hallo msb!

    MIR ist nicht bekannt, das die TS dies expliziet fordert. Grund: Wer nach TS zertifiziert ist, wendet auch im allg. die von mir anggegebenen Bände im Unternehmen an, weil es sinnvoll und / oder gefordert ist. Die Internetportale der Automobbilkunden fordern eigentlich immer Dinge wie PPAP, MSA, FEMA und EMPB nach VDA.

    Gruß
    Michael

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo msb,

    so wie Michael geschrieben hat: unbedingt die Kundenforderungen beachten, ggf. immer anfragen. Es gibt keine Norm, die angibt, welche Bände relevant sind.

    So kann es sein, dass ALLE Regelwerke (TS, VDA, QS9000, Formel Konkret u.ä.)tangiert und erfüllt werden müssen.

    Bei einigen Auditoren ist das eine der ersten Fragestellung: Wie haben Sie die Kundenforderungen (für alle Kunden!) ermittelt und dokumentiert?

    Bei vielen Unternehmen führt das schon mal zur ersten Hauptabweichung!
    Denn: wie soll man die Forderungen des Kunden erfüllen, wenn diese nicht bekannt sind!

    Habe auch schon erlebt, dass mit Kunden Absprachen getroffen wurden, dass manche Punkte aus den Regelwerken nicht gefordert und damit ausgeschlossen sind….und das schriftlich! Da kann selbst ein Auditor nichts machen.
    Denn Ober sticht Unter!

    „Wenn ein unordentlicher Schreibtisch einen unordentlichen Geist repräsentiert, was sagt dann ein leerer Schreibtisch über den Menschen, der ihn benutzt aus?“
    (Albert Einstein – Physiker, 1879-1955)

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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    QM-Dino
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1402

    Hallo,

    mal sehen, ob der Kasten da oben auf meinen Schultern das noch zusammenbringt:

    Die VDA Bände sind meiner Meinung nach allein für die TS nicht unbedingt alle anzuwenden und zu erfüllen. ABER: Wie Qualyman schon sagte, wenn die Kunden bestimmte Forderungen aufstellen sind diese auch entsprechend einzuhalten. Dies fängt meist schon bei den neuen Produkten an und hört beim EMPB noch lange nicht auf!
    Knifflig und gemein wird es, wenn die Frage nach den Kundenforderungen kommt und der Kunde nix gefordert hat. Dann ist man, dummerweise, in der Pflicht, das auch so nachzuweisen. Habt ihr nichts irgendwo stehen, dass der Kunde NICHT nach VDA Blabla will, dann habt ihr ein Problem.
    Also solltet ihr genau eure Verträgt checken und mit dem Kunden absprechen, was er will.

    Aber noch interessanter wird die Sache bei den internen Audits. Es gibt Kunden, die z.B. fordern, nach VDA 6.3 intern zu auditieren. Nun kommt der TÜV (oder DEKRA oder wie sie alle heißen) und schreibt euch auf, dass ihr doch bitteschön nach TS intern zu auditieren habt.
    Beim ersten mal als Empfehlung, dann vielleicht nochmal… aber dann kann es euch passieren, dass ihr auf einmal ne NA habt… alles schon erlebt….

    Darum kann ich nur raten, wirlich alles in dieser Richtung mit dem Kunden abzusprechen und entsprechend auch zu dokumentieren.

    Dino

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    Ich glaube an die friedliche Koexistenz von Menschen und Fischen.
    (George W. Bush)

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo QM-Dino,

    Kompliment!
    Dein Kasten auf den Schultern funktioniert 1a !

    Ich sags doch: einmal Qualität…immer Qualität!

    „Lese jeden Tag etwas, was sonst niemand liest.
    Denke jeden Tag etwas, was sonst niemand denkt.
    Tue jeden Tag etwas, was sonst niemand albern genug wäre, zu tun.
    Es ist schlecht für den Geist, andauernd Teil der Einmütigkeit zu sein.“
    (Gotthold Ephraim Lessing – deutscher Dichter der Aufklärung, 1729-1781)

    Gute Zeit!

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    QM-Dino
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    Beitragsanzahl: 1402

    Danke für die Blumen.
    Aber ich mach das, damit ich net total verblöde….

    Ich hab aber noch etwas hinzuzufügen:

    Wir reden hier von der TS. ABER:
    Auch bei der 9001 kann unter Umständen bereits diese Fragestellung zum Tragen kommen. Es heißt ja, dass alle Zulieferer MINDESTENS ein System gemäß der 9001 nachweisen müssen (mit dem Ziel der TS Zertifizierung, aber bei kleineren Unternehmen kann die 9001 auch genügen, wenn die Kunden mitspielen)

    Doch auch dort sind die VDA Bände eigentlich mittlerweile obligatorisch, insbesondere die Bände VDA 6.1, 6.3, 6.4, 6.5, Band 1 – 3, 4 (teilweise), ggf. auch 16 (dekorative Oberflächen), 19, dann auch noch kundenspezifische QM – Systemanforderungen (der sollte auf jeden Fall da sein) und Schadteilanalyse Feld und standardisierter Reklamationsprozess.

    Sind ein ganzer Haufen Bände, ich weiß. Aber aus meiner Erfahrung her weiß ich, dass die Auditoren diese Bücher gern sehen und die Prozesse trotz TS und ISO immer wieder nach diesen Standards abklopfen.

    Ich kann es nur wiederholen: Wenn ihr die kundenspezifischen Forderungen nicht sauber dokumentiert habt dann habt ihr ein Problem. Denn wenn ihr nix habt heißt das nicht, dass es keine Forderungen gibt sondern dass ihr sie nicht kennt. Und das sieht der Auditor.
    In meiner Ausbildung habe ich einen Satz gelernt, der mich immer wieder begleitet hat und der mir oft den A**** gerettet hat, weil ich ihn beherzigt habe: Was nicht geschrieben ist, das ist auch nicht gemacht.
    Auch wenn wir immer über den Dokumentationsaufwand stöhnen, und den haben wir bei der Fülle an VDA Bänden (alleine schon die Normenverwaltung zu pflegen ist Arbeit), lieber diese Zeit vorher investieren als nachher beim GF zu stehen und ihm zu erklären, warum man ihm das nicht gesagt habt.
    Die wehren sich ja generell, weil die Bücher ne Schweinekohle kosten. Aber auch da gilt: Schriftlich den Einkauf anzeigen, die Ablehnung abheften und ihm nach dem Audit auf den Tisch legen.

    Dino

    ______________________

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    (George W. Bush)

    msb
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1613

    Hallo zusammen,

    da hat sich ja richtig was entwickelt.
    Vielen Dank für eure Beiträge, die ziemlich Licht in dieses Thema gebracht haben.

    Zusammenfassend hab ich verstanden. Es steht in keiner Norm, dass ich alle roten Bände einsetzen muss.
    Vielmehr sind die Kundenanforderungen das Maß aller Dinge in diesem Aspekt.
    D.h. dort muss ich entdecken, welche Bände ggf. gefordert sind.

    So komme ich auf jeden Fall weiter.

    Gruß msb

    wer die Wahrheit sucht, wird sie finden

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