Trouble mit Volkswagen2005-04-07T10:04:25+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Trouble mit Volkswagen

Ansicht von 14 Beiträgen - 1 bis 14 (von insgesamt 14)
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    Beiträge
  • Reinhard
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 75

    Hallo zusammen,

    gehts euch genauso in Sachen VW ?
    Bei etwaigen Reklamationen zieht VW sofort
    im Gutschriftverfahren die Kosten ab.
    Wenn man dann allerdings nach 8D-Report etc.
    die Übernahme der Kosten ablehnt, weil die Schuld nicht beim Supplier liegt, dann kann man lange und auch vergebens warten, bis man sein Geld wiedersieht.
    Abgesehen davon, das die Unterlagen , z.B. Prüfberichte von seitens VW sehr spät kommen oder gar nicht usw.. Uns werden manchmal sogar Kosten von Teilen aufgedrückt, die wir gar nicht hergestellt haben. Dieses Geld sehen wir natürlich auch nicht wieder.
    Aber was willste machen, das ist ein kampf gegen Windmühlen.

    Gruss Reinhard

    QM-Dino
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1402

    Hallo,

    wem sagst du das. Generell wird erstmal reklamiert, belastet und dann sieht man evtl. weiter.

    Wir haben einen ähnliche Fall, dazu kommt dann noch, dass der meint, er könne uns verbal niedermachen.
    Und die „Großen“, tja…. die machen das, weil sie der Meinung sind, man ist abhängig. Ist ja auch meistens so.

    Das liegt aber meiner Meinung nach auch daran, dass sehr viele GF eine Qualitätssicherungsvereinbarung „blind“ unterschreiben, damit hebeln diese Konzerne oftmals HGB und BGB aus, der Supplier ist der Dumme.

    Wie neulich in der QZ zu lesen war:
    Wenn es hart auf hart vor Gericht kommt, gewinnt man zwar, aber der Kunde ist weg.

    Wie gesagt, wir als „kleine Unternehmen“ stehen dem oft ratlos gegenüber. Es gibt zwar Werkzeuge und Tools für alles mögliche, aber unsere Chancen sind minimal, da etwas auszurichten.

    Leider kann ich dir da auch keine besseren Nachrichten geben, aber vielleicht hat der ein oder andere nen Tip, wie man sich da verhalten kann.

    Dino

    Hollerungt
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 62

    Hallo zusammen,

    ja so etwas kennen wir hier auch (leider) – ist aber nicht VW(!)….und da kann man noch so viel über Vertragsprüfung und HGB/BGB diskutieren….

    Wenn man etwas liefert, was „jeder“ kann, dann zählt nur der Preis – am besten auswandern, aber das hatten wir schon mal…

    Wenn man sich aber etwas ausgedacht hat, was „geschützt“ ist, dann zuschlagen was eben möglich ist (ca. HK x 4 bis 5) – die einzige Art überhaupt an Geld zu kommen (meiner Meinung nach). Die jährliche Preisreduktion kommt dann eh, das ist sicher.

    Alles leider nicht sehr positiv.

    Grüße,

    Thomas

    Alexbiker
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 130

    Ich war im letzten Jahr bei einer Podiumsdiskussion, wo der QM-Leiter von AMG anwesend war. Seine Aussage war:
    „Man ist gerade dabei zu lernen, den Lieferanten besser zu achten, denn mittlerweile brauchen auch die „Großen“ die „Kleinen“, da sie das Know-How haben! Denn das Know-How wird ja auch outgesourct, wenn die Lieferanten die Entwicklung machen“

    Es gibt also auch andere Tendenzen, wobei es immer so sein wird, dass wir „Kleinen“ den Diener machen müssen, wenn wir weiterhin liefern wollen.

    w-wing
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 15

    wir haben im moment aine anfrage vorliegen
    von vw – werden die aber aller wahrscheinlichkeit nach ablehnen
    grund: sollte das von uns bemusterte material nach prüfung nicht geeignet sein werden uns 500¤ belastet
    wenn das mat. auf mehreren teilen eingesetzt wird, wird pro teil belastet – also u.u. einige tsd. euro – das kann uns kleinem laden (8 ma) glatt das genicke brechen

    und sowas in der bemusterungsphase – ist doch ein unding

    w-wing

    QM-Dino
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1402

    Hallo nochmal,

    das nennt man „modernes outsourcing“, es werden keine Abteilungen oder Techniken oder Wissen ausgelagert, sondern einfach Kosten.

    Die reduzieren ihr Risiko, wälzen es auf die kleinen ab, erhöhen munter die Preise und drücken uns, bis wir hin sind.

    Es lebe der Wettbewerb.

    Nebenbei: Ich möchte ungern Astronaut sein, wenn ich bedenke, dass ich da auf ner Million Teile sitze, bei denen generell das billigste Angebot ausschlaggebend war….

    Dino

    Loretta
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 724

    snip….Nebenbei: Ich möchte ungern Astronaut sein, wenn ich bedenke, dass ich da auf ner Million Teile sitze, bei denen generell das billigste Angebot ausschlaggebend war….

    Dino

    BTW Spaceshuttle startet bals wieder…

    QM-Dino
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1402

    Hallo,

    ich sitz ja net in dem Ding drin…….

    Spaß beiseite:
    Lehrt uns die Aktualität nicht, dass am Ende wir alle den Preis für die „billige“ Ware zahlen? Diverse Rückrufe sind ja normal.
    Und wer ist am Ende Schuld? Wir als Supplier, im 3. Glied vielleicht, die ein Minibauteil in einer Konstruktion liefern, die niemals funktionieren konnte………

    Ich glaube, wenn die beim Hersteller der Luft reklamieren könnten, dann würden die das tun, wenn ein Reifen Luft verliert.
    So unter dem Motto: 8D Report für Dichte, Zusammensetzung etc……

    Dino

    Qwolli
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 99

    Hallo,
    meine Firma ist aufgrund eines ähnlichen Falles, allerdings im Investitionsgüterbereich, vor vielen Jahren beinahe Pleite gegangen. Das war noch zu Lopez Zeiten.
    Ich habe mir damals geschworen, niemals einen VW zu kaufen.
    Ich sehe, dass ich immer noch richtig liege.
    Gruß
    Wolfgang

    QM-Dino
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1402

    Wir beschränken uns zu sehr auf einen Hersteller sprich Kunden.
    Nach meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass es in der Richtung noch mehr gibt, die einen Rang oder mehr höher sind und sich für „groß“ halten.

    Dino

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo Reinahrd, liebe Forumsteilnehmer,

    das Problem mit VW kenne ich auch.
    Wir lieferten elektronische Teile für die Klimaanlagensteuerung, das Stück für Euro 6,50.
    Ein Teil von VW reklamiert = Euro 70.- !!! – direkt abgebucht, ohne Analyse abzuwarten!

    Bei der Überprüfung von den zurückgesandten Teilen fanden wir max. 10% n.i.O. Teile, der Rest war vollkommen i.O..

    Habe dann mal einen Termin mit dem VW-Qualitöter gelegt und bin in die Burg des Wolfes gefahren und mir das mit folgendem Ablauf mal angeschaut:
    – Auto kommt vom Montageband, die Klima wird eingeschaltet und der Luftaustritt mit Thermometer gemessen
    – Fehler wird entdeckt: Luft kühlt nicht herunter
    – Maßnahme 1.: unser Bauteil wird gegen ein neues Bauteil ausgewechselt und „fliegt“ in die rote Kiste
    – Wirkung 1.: leider keine, luft bleibt ungekühlt :-(
    – Maßnahme 2.: ein weiteres Bauteil eines Zulieferers, das auch ín Frage kommt, wird gegen ein neues ausgetauscht, „fliegt“ auch in die rote Kiste
    – Wirkung 2.: leider keine, luft bleibt ungekühlt :-(, war wohl wieder nicht dieses BT!
    – Maßnahme 3., 4. 5. – siehe oben!
    – Wirkung 3., 4., 5. – siehe oben !
    – Maßnahme 6.: Jetzt wurde eine Steckverbindung, die nicht gesteckt war (VW-Fehler) entdeckt
    – Wirkung: nach dem Aufstecken funktionierte die Klimaanlage einwandfrei! Was für ein Erfolgserlebnis beim Monteur!

    Und die mitlerweile zu unrecht ausge-tauschten Teile?
    Wieder einmontieren?
    „Och nö, die schicken wir alle als Reklamation wieder den Lieferanten zurück“, so der Monteur, noch im Erfolgstaumel befindlich !!!

    Dann ging ich in Verhandlung mit dem Oberqualitöter.
    Ergebnis: Nur noch eine 30%-Kostenübernahme (Technischer Anteil) bei Reklamation unserer BT.
    Mein Argument: bitte die defekten Teile nicht in die Rote Kiste „fliegen“ zu lassen, sondern behutsam dort reinzulegen, da die Elektronik schaden nehmen kann (?10% Ausfall?), wurde nicht anerkannt. „Das Teil muß das Fiegen überstehen können!“

    Naja, wenn man das mit den restlichen 5 Lieferanten der ausgetauschten i.O.-BT immer so macht, hat man bei VW an den Reklamationen immer noch genügend verdient, oder?

    Deshalb mein Leitspruch:

    „Qualitäter aller Fraktionen vereinigt Euch!“

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung !

    QM-Dino
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1402

    Hi du Qualitäter,

    du sprichst mir aus der Seele, erfrischend deine Worte und deine Schilderung, wenn auch das Endergebnis leider nicht so toll ist.

    Am Anfang als „ungeliebter“ QMB habe ich immer gedacht, ich habe mit dafür zu sorgen, dass wir eine einwandfreie Qualität liefern.

    Mittlerweile sehe ich es leider so, dass ich versuchen muss, trotz aller:
    Regeln
    Vorschriften
    Reklamationen (auch von i.O. Teilen)
    immensen Kosten
    dafür sorgen muss, dass wir überhaupt noch produzieren und liefern können.

    Liebe Grüße

    QM – Dino

    webhahn
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 125

    Hallo und Guten Morgen!

    zu diesem Thema möchte ich auch mal meinen Senf dazugeben:

    abgesehen von den Zahlungsvereinbarungen und den o.a. „Unstimmigkeiten“ haben wir alle kaum Möglichkeiten, diese zu beseitigen.
    Wir können dem vielleicht entgegenwirken, indem wir wirklich die von fast allen QM – Systemen vorgeschriebenen Prozesse einhalten: also: QSV, Herstellb.erkl., Prot.Plan und FMEA erstellen usw.

    die Realität sieht leider anders aus: oder wem ist es nicht schon einmal passiert, dass „jemand“ mit Zeichnung und 10 Teilen vor einem steht und sagt: „wir brauchen ganz schnell den EMPB!“
    …. und QS hat bis dato noch nichts von diesem Teil erfahren….

    HPH

    Cargie
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 6

    Hallo zusammen,

    mal eine Frage am Rande. Hat von euch jemand mit der Abwicklung von Gewährleistung zu tun, bze. mit der neu Vereinbarung von TF nach der generellen Anhebung auf 100% im Juni letzten Jahres.

    Carsten

    Wer weiß was er nicht weiß, weiß mehr als der, der nicht weiß was er nicht weiß.

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