Toleranz und Auflösung2016-04-26T11:49:50+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Toleranz und Auflösung

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  • 19dreas70
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 40

    Hallo,

    das ist wahrscheinlich eine ziemlich einfache Sache aber sorgt in meinen Unternehmen immer wieder für Diskussionen … und gerade eben auch!

    Folgendes Problem:

    Ich habe auf einem Dokument eine Toleranz von maximal 0,002mm angegeben. In unserer Qualitätskontrolle wurde dieser Wert gemessen und ich erhielt ein Messprotokoll mit einem Messwert, welcher 0,0025mm ausgibt. Unser Qualitäter hat den Wert als außerhalb der Spezifikation liegend definiert und ich muss jetzt Stellung beziehen.

    Ist er außerhalb der Toleranz?

    Denn ich fasse das so auf, dass er 0,002 misst und dafür eine Stelle mehr benötigt also eher die Auflösung mit darstellt. Meines Erachtens hätte er statt 0,0025mm im Protokoll 0,002 angeben müssen, denn das ist die Stelle die sicher messbar ist und welche unverändert bleibt, während die Stelle danach einem Rauschen unterliegt. D.h. zu sagen, der Wert 0,0025 ist gesichert muss ich dann mit 0,00250 messen aber die letzte Stelle für die Interpretation weglassen.

    Kann jetzt aber sein, dass ich falsch liege. Kollegen von mir sehen das anders sind aber auch unsicher!

    Danke im Voraus! Ich hoffe, das ist nicht zu trivial :-)!

    Liebe Grüße

    Andreas

    Rainaari
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 630

    Servus,

    signifikante Stellen sind immer wieder ein Quell der Freude ,)

    – Ordentlich gerundet währe der Wert 0,003 und damit sicher außerhalb der Toleranz.

    – Fraglich ist die Eignung des Meßmittels. Es sollte eine Zehnerpotenz genauer auflösen können als die Toleranzbreite fordert, besser sogar 1/20, falls Ihr auch Trends feststellen wollt.

    – Die Stellungnahme würde ich Risikobasiert angehen: Welchen Einfluss hat die Toleranzabweichung des Teils auf das Endprodukt? Was sagt der Hersteller, was ggf. ein weiteres Prüflabor?

    –Rainaari

    19dreas70
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 40

    Hallo Rinaari,

    Danke für die Antwort.

    Kurze Nachfrage:

    Die Toleranz ist 0,00x. Das bedeutet mit der 10% oder 5% Auflösung, dass das Meßmittel mindestens eine Auflösung von 0,000x habe sollte damit die Toleranzbreite gemessen werden kann.

    Ist die Auflösung denn geeignet, zu runden oder kann ich nur mit Sicherheit sagen, okay das 0,00x ist sicher und alles was danach kommt kann hinsichtlich der Sicherheit des Wertes nicht angeführt werden.

    Wenn ich z.B. ein Normal mit 0,002 messe, dann benötige ich eine Anzeige von 0,002X. Die Messungen würden jetzt (tippe ich mal) z.B.: so aussehen:

    1. Messung: 0,0020
    2. Messung: 0,0023
    3. Messung: 0,0022
    4. Messung: 0,0024
    5. Messung: 0,0025

    Was dabei sicher ist (und unverändert in der Anzeige) ist die 0,002. Alles anderen Werte schwanken (auch die Anzeige).

    Was wäre denn , wenn die Auflösung folgenden Wert zuließe:

    0,00201

    Theoretisch ist doch die maximale Grenze dann überschritten und zwar um 0,000001?

    Hat also die Auflösung etwas mit der Sicherheit des Messwertes zu tun?

    Danke Dir

    Gruß

    Andreas

    Rainaari
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 630

    Servus,

    Die Frage scheint ja zu sein, ob das Meßmittel geeignet ist, bzw. wie genau es kalibriert ist / kalibriert werden kann. Hierzu brauchst du ein entsprechend genaues Vergleichsnormal (Stichwort Prüfmittelfähigkeit, MSA).

    Die Gesamtunsicherheit des Meßmittels ergibt sich aus der Ungenauigkeit der Meßkette, d. h. Meßwertaufnehmer, Meßwertumformer, Anzeige, ggf. weiterer Komponenten. Die Anzeigegenauigkeit ist nur ein Faktor davon. Ein Hersteller kann versucht sein, ‚minderwertige‘ Komponenten zu kaschieren, in dem eine hohe Anzeigegenauigkeit vorgegaukelt wird, z. B. mit der Anzeige von 4 Nachkommastellen.

    Wenn Ihr sicher einen Wert von 0,00201 gemessen habt, dann seit ihr aus der Toleranz heraus.

    Formal seit ihr jetzt in einem Out-of-Specification bzw. Nonconforming Product Process, hier ist eine Risikoanalyse fällig, dabei schadet ein Blick in die Anforderungen an das Produkt nicht und auch die lt. Spezifikation des Meßgerätes bezüglich Ungenauigkeit und die letzte Kalibrierung sollten berücksichtigt werden…

    –Rainaari

    19dreas70
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 40

    Hallo Rainaari,

    Danke nochmals für die Antwort. Da bin ich bei Dir. Die Frage ist tatsächlich, ist das Messmittel geeignet also ein Fall für die MSA1. Und das müsste ich als Entwickler hinterfragen. Das weiß ich nicht . Wenn man aber das angibt sollte man das voraussetzen.

    Danke und einen schönen Tag

    Andreas

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