SIX SIGMA – Nutzen in €2005-01-12T18:52:10+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement SIX SIGMA – Nutzen in €

Ansicht von 2 Beiträgen - 1 bis 2 (von insgesamt 2)
  • Autor
    Beiträge
  • qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo geschätzes Forum,

    habe zum Jahresabschluss mein erstes 6-Sigma Projekt nach ca. 4 Monaten zum erfolgreichen Abschluss gebracht, d.h. das gesteckte Ziel (ppm) bei Nacharbeit und Ausschuss wurde erreicht.
    Die hierbei erzielte Einsparungen/Jahr belaufen sich auf ca. € 30.000.-, was ja für das erste Projekt gar nicht schlecht ist und weitere Einsparungen durch das sog. „Roll Out“ auf gleichartige Teile u. Prozesse bringen wird.

    Habe derzeit keine zertifizierte Black Belt Ausbildung, sondern nur eine interne, 3-tägige Schulung zu 6-Sigma genossen (mehr oder weniger professionelle Schulung).

    Um meiner Q-Ausbildung das Sahnehäubchen aufzusetzen, liebäugle ich mit einer 20-tägigen Hard Core- Ausbildung zum 6-Sigma Black Belt (ca. € 10.000.- teuer) und habe mich bei Schulungsträger darüber informiert.

    Hier bekommt man erst ein Zertifikat, wenn man in seinem Unternehmen erfolgreich ein Projekt mit einem Einsparpotential von ca. € 100.000.- zum erfolgreichen Abschluß bringt und nachweisen resp. präsentieren kann.

    Schön und gut, wenn solche Einsparungen zustande kommen.
    Aber, gegenüber den relativ leicht kalkulierbaren Einsparungen, sollte man doch wohl auch die hierfür aufgebrachte Kosten dagegenhalten, deren Erfassung nunmal nicht so leicht sind.
    Investitionen für Prozessverbesserungen OK, eindeutig, Zeitaufwendungen des Teams – da wird es aber schon enorm schwerer.

    Wer hat von den Forumsteilnehmer eine 6-Sigma BB-Ausbildung gemacht, hat Projekterfahrung und kann mir das zulässige Verhältnis zw. Kosten und Nutzen und die Zeitspanne für eine solche Kalkulation nennen.
    Mein Problem: ich kann locker eine Einsparung von € 100 000.- in der Ausbildungsphase (3 Monate mit Unterbrechungen für die Projektarbeit) erzielen, wenn ich dafür z.B. € 150.000.- für P-Verbesserungen und Aufwendungen reinstecke.

    Wie kann man hier eine realistische Kosten-/Nutzenanalyse zustande bringen?

    Ist eine jährliche Betrachtungsweise hier angebracht?

    Spielt denn die Lebenszeit des Produktes von ca. 10 Jahren denn keine Rolle bei der K-/N-Analyse? Den Nutzen hat man ja auch die ganzen 10 Jahre lang, wenn alles so gut weiterläuft.

    Es wäre himmlisch, wenn man die innerhalb von 3 Monaten erzielte und für die Zertifizierung notwendige Einsparung in Höhe von € 100.000.- hochrechnet auf 10 Jahre = € 4.000.000 minus € 150.000.- eingebrachte Kosten = € 3.850.000.- :o)

    Danke für die erklärenden Rückmeldungen aus dem Forum!

    Spruch des Tages:

    Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird.
    Wenn es aber besser werden soll, muss es anders werden!
    Georg Christoph Lichtenberg (1742-99), Aphoristiker u. Physiker

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung !

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo qualyman,

    herzlichen Glückwunsch zum ersten erfolgreichen Six Sigma-Projekt!

    Für eine BB-Zertifizierung werden sehr unterschiedliche Einsparungen vorgeschrieben. Die LVQ (lvq.de, die Kontaktdaten von einem der Projektmanager kann ich Dir geben) setzt 0 € als Muss an, in meiner Ausbildungsfirma muss ein BB mindestens 500000 € einsparen. Gerechnet wird das über ein Jahr.

    Natürlich müssen die Projektkosten von den Gesamteinsparungen abgezogen werden. Die Projektkosten sind sehr unterschiedlich, deshalb gibt es auch keine allgemeinen Zahlen.

    Berücksichtigt werden müssen:

    *Menschenkosten: Ausfall des Mitarbeiters während der Projektsitzungen und der ggf. anfallenden Projektarbeit, (Vertrieb oder Buchhaltung müssten dazu Zahlen haben)

    *Maschinen- und Materialkosten: Standzeiten wegen abwesender Mitarbeiter oder Nutzung für Pilotversuche bzw. Versuchsreihen, Versuchsmaterial und ggf. Entsorgung/Nacharbeitung (auch dabei müsste der Vertrieb bzw. die Buchhaltung weiterhelfen können)

    *Reisekosten, Verpflegung, Raummiete: was so anfällt

    *Honorare: wenn Externe mitarbeiten

    Weiche Kosten sind natürlich extrem schwierig zu kalkulieren (was wird durch eine Erhöhung der Kundenbindung gespart? was kostet uns ein abgesprungener Kunde?), da musst Du in der Project Charter präzise definieren und Eure gut sortierten Q-Kosten durchschauen.

    Die Lebenszeit eines Produkts spielt bei der Kalkulation (leider) eine untergeordnete Rolle. Du hast nix davon, wenn Du ein wunderbares aber extrem teueres Projekt durchführst, dass sich erst nach 8 Jahren amortisiert, Deine Firma aber nach 2 Jahren wegen der Anlaufkosten Insolvenz anmeldet (ja, das ist übertrieben ;-)

    Viel Spaß bei der BB-Ausbildung und viele Grüße

    Barbara

Ansicht von 2 Beiträgen - 1 bis 2 (von insgesamt 2)
  • Sei müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.
Nach oben