prozessorientierte Systemaudits nach TS 169492009-07-21T08:39:10+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement prozessorientierte Systemaudits nach TS 16949

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  • nowonder
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 87

    Eine Hauptabweichung bei unserem Zertifizierungsaudit war, dass in unserem Unternehmen noch mit einer Checkliste intern auditiert wurde und man den prozessorientierten Ansatz nicht erkennen konnte.
    Davon abgesehen, dass das ein streitbarer Grund ist ein Nachaudit zu initiieren, wäre ich daran interessiert, wie z.B. Systemaudits ohne Checkliste und mithilfe von Turtles die Sicherheit bieten, alle Forderungen der TS abzudecken.

    Die Turtles würde man ja wohl gemäß der Prozesslandschaft aufbauen, oder?
    Die beinhaltet aber nicht zwingend alle TS-Prozesse.

    Wahrscheinlich wäre eine Kombination aus Turtle und Checkliste sinnvoll.

    Wie löst Ihr internen Auditoren das?
    Lieben Dank für ein Feedback.

    Michael
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1490

    Hallo nowonder!

    Ich habe zwar auch mit Checklisten meine Audits durchgeführt, aber die einzelnen Bereiche der Checkliste unserem System angepasst. Beispiel: unter dem Bereich Beschaffung, Management, PMÜ etc. waren halt nur die entsprechenden Fragen aufgelistet.So konnte jeder sehen, zu welchem Prozess des QM Systems, diese Fragen in der Abteilung gehörten. Meine Turtels waren nur zur weiteren Erklärung da und spielten beim Audit keine große Role. Das System wurde damals vom TÜV Nord so akzeptiert und lief auch so über 4 Jahre. Heute bin ich nicht mehr in dieser Fa. tätig, weiß aber das die Auditbögen immer noch so aussehen.

    Gruß
    Michael

    geändert von – Michael on 21/07/2009 09:05:04

    nowonder
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 87

    Wie ich es vermutet hatte: eine Kombination ist des Rätsels Lösung.

    Vielleicht sollte ich nach 11 Jahren Berufserfahrung und nach 7 Jahren der Qualifikation als interner Auditor nach TS nochmals ein Auditorentraining durchlaufen.

    Ich habe zwar Weiterbildungen genossen, aber die betrafen leider andere Gebiete. Wundert mich, dass Systematik des Auditierens keine Thema war, wenn sich die Praxis verändert hat (z.B. Methoden des QM beim TÜV Nord).

    Qualiurmel
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 116

    Hallo zusammen,

    bei uns gibt es gar keine Fragebögen für die internen Prozeßaudits.
    Grundlage sind bei uns die jeweiligen Prozeßbeschreibungen aus dem Managementsystem.
    Hier sind auch die ganzen Dokus, In- und Outputs beschrieben.
    Der beschriebene Ablauf wird dann an einigen Beispielen auditiert.
    Diese Vorgenesweise wurde von unserer Zertifizierungsgesellschaft ausdrücklich für gut befunden.
    Außerdem ist der Auditablauf so sehr praxisorientiert und orientiert sich eben NICHT an irgendwelchen Fragelisten.
    Dadurch ist bei uns auch die Akzeptanz und die Unterstützung für interne Audits aus den jeweiligen Bereichen spürbar gestiegen.

    Gruß

    QU

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hi Nowonder,

    also ich bin schon seit über 5 Jahren ein Freund von Turtles!
    Am Anfang hatt´s zwar ein wenig geholbert, aber dann lief es sehr gut!

    Wie Qualiurmel schrieb: Akzeptanzanstieg feststellbar!

    geändert von – qualyman on 21/07/2009 15:09:27

    nowonder
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 87

    @Qualiurmel
    Ich sprach von Systemaudits, aber danke für den Beitrag

    @qualyman
    Deine Aussage lässt hoffen, dass die Systemauditdurchführung mit Turtles gangbar ist. Ich tu mich noch ein bischen schwer damit. Hast Du einen Tipp? Womit fängt man an? Fragetechnik? Woran hat die Holprigkeit gelegen?

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hi Nowonder,

    nun, das größte Problem war, Verständnis für die Turtle-Methode zu gewinnen.
    „Sind wir jetzt im Tierreich angekommen?“ war noch eine harmlose Frage

    Mit der Darstellung im Schildkröten-Modell lassen sich alle Arten von Audits durchführen, wenn man konsequent die Ordnungslogik einhält und das Ganze prozessorientiert angeht.

    Die Prozesse sind immer dann vollständig, wenn die Schildkröte einen Eingang (Kopf) und einen Ausgang (Schwanz) sowie vier Beine hat.
    Die vier Beine sind die dabei informativen Verbindungen zu den Verantwortlichkeiten (Prozesseigentümer), Naht-(Schnitt)stellendefinition, erforderliche Qualifikationen, Steuergrößen, Störgrößen, Risiken, zu Kennzahlen und notwendigen Vorgabedokumenten wie Normen und Richtlinien, Arbeitsanweisungen, Aufschreibungen, den notwendigen Ressourcen und vieles mehr.

    Gerade durch eine solche Darstellung lässt sich ein Audit strukturiert durchführen.
    Klar ist aber auch, dass die Fragetechnik auf einem höheren Niveau durchgeführt werden muss. Da genügt es nicht, die Frage 23 im Fragenkatalog Seite 15 abzulesen: „Haben Sie hierfür eine Prozessbeschreibung?“
    Auch etwas schwerer ist die Dokumentation für den Auditbericht, da es nicht mehr genügt, einen Haken dran zu machen.
    Hier müssen schon Aufschreibungen erfolgen, was man begutachtet hat, wen man befragt hat, was der Norm entspricht oder nicht, wo Potentiale drinnen stecken usw.

    Schildkröten, besonders die, die im Wasser leben, tauchen besonders gerne tief ab!
    Und wenn man dann alle Turtles schwimmen lässt, ist dann die Prozesslandschaft ihr großes Meer.

    Was man aus der Tierwelt alles anwenden kann……

    Hoffe, ich konnte etwas helfen!

    PS
    Es gibt mittlerweile auch schon Software für die Schildkröten-Darstellung

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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