Kalibrierung von Drehmomentschlüsseln2007-02-08T16:50:15+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Kalibrierung von Drehmomentschlüsseln

Ansicht von 8 Beiträgen - 1 bis 8 (von insgesamt 8)
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  • Rainaari
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 630

    Moin,

    Isch hätt da mal ein Problem, woll..?

    Und zwar es geht sich um folgendes:

    Wir nutzen für die Montage kalibrierte Drehmomentschlüssel. Das Kalibrierintervall wurde auf 1 Jahr festgelegt.
    Als ich neulich einen weiteren Drehmomentschlüssel bestellt hab, lag dem ein ca. 15 Monate altes Kalibrierzertifikat bei. Auf Nachfrage sagte der Hersteller, daß das ok sei, weil Drehmomentschlüssel im entspannten Zustand ihre Kalibrierung nicht verlieren würden und das Kalibrierintervall erst ab Benutzung des Drehmomentschlüssels laufen würde. Man konnte mir allerdings keine Quelle nennen.

    Frage an die Experten: ist das so? Gibt es zitierbare Literatur dazu?

    mfg

    Rainaari

    Rainaari
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 630

    Moin,

    Isch hätt da mal ein Problem, woll..?

    Und zwar es geht sich um folgendes:

    Wir nutzen für die Montage kalibrierte Drehmomentschlüssel. Das Kalibrierintervall wurde auf 1 Jahr festgelegt.
    Als ich neulich einen weiteren Drehmomentschlüssel bestellt hab, lag dem ein ca. 15 Monate altes Kalibrierzertifikat bei. Auf Nachfrage sagte der Hersteller, daß das ok sei, weil Drehmomentschlüssel im entspannten Zustand ihre Kalibrierung nicht verlieren würden und das Kalibrierintervall erst ab Benutzung des Drehmomentschlüssels laufen würde. Man konnte mir allerdings keine Quelle nennen.

    Frage an die Experten: ist das so? Gibt es zitierbare Literatur dazu?

    mfg

    Rainaari

    Nachtrag: das montierte Teil wird anschließend auf Dichtheit geprüft, wir verlassen uns also nicht ‚blind‘ auf den Drehmomentschlüssel.

    qualitaet-2006
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 93

    Hallo,

    ich kann nur unsere Verfahrensweise darstellen:

    Wir haben in der Produktion ein entsprechendes Gerät und es wird durch den Werker selbst jeden Tag der Drehmomentschlüssel überprüft. Das Gerät hierzu unterliegt der laufenden Überwachung.

    Wenn ich ein Neuteil bestelle, erwarte ich natürlich ein zeitnahes Kalibrierprotokoll. Ansonsten würde ich mir das zumindest schriftlich vom Lieferanten bestätigen lassen.

    Das richtige Drehmoment hat nicht ausschließlich mit Dichtigkeit am Bauteil zu tun. Es geht da primär auch um die Belastungen der Schraube, wobei ich hier jetzt keine technische Darstellung betreiben möchte.

    Freundliche Grüße
    Stefan

    — Auf der Straße zum Erfolg sind immer wieder Baustellen —

    qualitaet-2006
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 93

    ….
    Wir haben in der Produktion ein entsprechendes Gerät

    muß natürlich heißen:

    Wir haben in der Produktion ein entsprechendes Gerät zur Prüfung von Drehmomentschlüsseln…

    Freundliche Grüße
    Stefan

    — Auf der Straße zum Erfolg sind immer wieder Baustellen —

    monika.heinze
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 264

    wohl einen Ladenhüter erstanden. Ich würde auch auf eine zeitnahe Kalibrierung bestehen, schließlich bezahlst du das ja mit. Und das der Drehmomentschlüssel entspannt war steht ja auch nicht drauf. Was meiste wie es in 95 % aller Fälle aussieht mit entspannen. Da legt sich höchstens der Werker entspannt zurück ;-)

    Monika

    QM-Dino
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1402

    Moin,

    konter doch mit folgendem Argument:

    Sie bestellen ein neues Auto. Auf dem Auto sind Reifen drauf, die schon 2 Jahre alt sind. Argument des Verkäufers: Die Abnutzung der Reifen beginnt ja erst mit dem Fahren…….

    Ehrlich? Ich hätt dem datt Ding um die Ohren gehauen… nicht das Zertifikat, den Schlüssel……

    Dino

    Frauen sind die Juwelen der Schöpfung.
    Man muß sie mit Fassung tragen.
    (Heinz Erhardt)

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Hallo zusammen!

    Jetzt mal ziemlich zynisch: Mir ist für Fertigungszwecke die Kalibration vom Drehmomentschlüssel inzwischen ziemlich egal. Was wirklich passiert, innerhalb von Tagen, unabhängig vom Kalibrierintervall, ist, daß die Dinger verstellt werden. Wir haben uns deshalb Prüfmaschinchen gekauft (die sind kalibriert) und die stehen in der Fertigung. Damit kann jeder jederzeit sein Drehmoment überprüfen und ggf. neu einstellen. Wie gut die MitarbeiterInnen das auf die Reihe bekommen? Das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden….
    @Rainaari: Schau doch mal nach, ob das Ding noch der Abbildung in seinem neuesten Prospekt entspricht. Und wenn nicht, handelst Du einen anständigen Nachlaß aus. Und dann verkaufst Du ihm noch ein sauteures Seminar über nachfragegesteuerte Fertigung ;-)

    Schöne Grüße

    Frank

    „There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)

    Rainaari
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 630

    Ui, doch noch ein paar Antworten…

    Bitte nicht lachen, aber ich habe hier nur 7 Drehmomentschlüssel, von denen akutell nur einer in der Produktion verwendet wird. Das Gerät wird von mir eingestellt, der Verstellschlüssel einbehalten und das eingestellte Drehmoment ab und an geprüft. Bislang hat da noch niemand etwas verstellt.

    Der Reiz an der ruhenden Kalibrierung ist für mich, daß das tatsächliche Kalibrierintervall fast doppelt so groß sein kann wie das nominelle. Literatur oder irgend etwas zitierfähiges scheint es also nicht zu geben?

    Was ich aus der Diskussion gelernt habe, ist daß ein Drehmomentschlüssel mehr ein Fertigungs- als ein Prüfmittel ist und daher als solches zu behandeln ist. Aber so lange (intern wie extern) niemand meckert…

    Das ’neulich‘ war allerdings schon Herbst 2005, mußte ich erschrocken feststellen. Zeit vergeht… Eine Reklamation hat sich damit wohl erledigt.

    mfg

    Rainaari

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