Formulierungen aus einer Funktionsbeschreibung

[evereve99]

#24328

Hallo Forum,

mich würde eure geschätzte Meinung zu den drei folgenden Formulierungen aus einer Funktionsbeschreibung interessieren (insbesondere auf eure Meinung zur Forderung zur „räumlichen Verfügbarkeit“ bin ich gespannt):

Sicherstellen einer 100% Produktionsverfügbarkeit aller disponierten Artikel.

Aktive Teilnahme an Kurzbesprechungen mit dem Bereich, um Informationen über Produktionsschwankungen, Mehr- oder Wochenendarbeit zu bekommen (Holschuld).

Räumliche Nähe zu den Führungskräften des Bereichs und des Produktionsbüro von +/- 20m wird erwartet, um eine optimale Kommunikation mit zuständigen Personen zu erlangen.

Ist das alles so legitim oder hängt der MA so am Fliegenfänger, dass die Abmahnungen bereits vorgedruckt in der Schublade liegen?

Gruß

Evereve99

„Hast Du die ganzen Ausrufezeichen bemerkt? Fünf? Ein sicheres Zeichen für jemanden, der seine Unterhose auf dem Kopf trägt.“
– TERRY PRATCHETT, MUMMENSCHANZ

[Barbara]

#58080

Hallo evereve99,

ich hab gerade noch mal auf meinen Kalender geschaut: Tatsächlich, der 1. April ist vorbei.

zu Punkt 1)
Kann der Mitarbeiter das denn überhaupt sicherstellen oder hängt die 100% Verfügbarkeit noch von anderen Sachen ab? Ich vermute letzteres, deshalb: Nicht praktikabel.
Beispiel: Kann der Mitarbeiter für ALLE notwendigen Maschinen und Materialien 100% Verfügbarkeit ALLEIN herstellen?

zu Punkt 2)
Die Definition „Aktive Teilnahme“ ist für mich zu schwammig. Ist damit die physische Aktivität des Hingehens zur Besprechung gemeint oder eine wie auch immer definierte Anzahl Wörter, die der Mitarbeiter je Besprechung von sich geben muss?
Meine Meinung: Nicht praktikabel.

zu Punkt 3)
Danke für diesen Punkt, das hat mich erst zum Lachen und dann zum Grübeln gebracht. Muss der Mitarbeiter an der Schleppleine angebunden werden, weil er sich sonst zu weit entfernt? Wie viele Führungskräfte muss der Mitarbeiter ständig im Blick haben, um den maximal tolerierten Abstand einzuhalten? Darf der Mitarbeiter aufs Klo / in die Kaffeepause / in die Kantine gehen und wenn ja, muss er dazu eine Führungskraft mitnehmen oder sich abmelden oder darf er das alleine entscheiden?
Mich erinnert dieser dritte Punkt an das Gebahren in einem Hofstaat, wo der Lakai jederzeit für den König abrufbereit zu sein hat. Deshalb: Nicht praktikabel.

Alles in Allem klingt das für mich nicht nach einer Funktionsbeschreibung, sondern nach dem Versuch einen Mitarbeiter zu erziehen, der zu oft unerreichbar und zu wenig aktiv ist. Ich bezweifel, dass eine Funktionsbeschreibung hier Abhilfe schafft.

Viele Grüße

Barbara

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Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker)

[mfunk]

#58084

Hallo evereve99,

zu Punkt 1:
Nur mit Ergänzung „im Rahmen der festgelegten Kompetenzen“ oder darft du den GF überstimmen?

zu Punkt 2:
Eine Holschuld bei Kurz(Spontan-)Besprechungen funktioniert nicht – oder du musst ständig hinter den Kollegen stehen.

zu Punkt 3:
klingt nach freier Bürowahl ;-) – im Ernst wie soll das gehen und was soll das im Zeitalter von Handy & co.

Fazit:
Klingt für mich nicht richtig gut – ggf. sucht hier jemand einen Aufpasser/Kontrolleur/… um eigene Defizite auszugleichen oder die Firma ist so. Beides wäre nicht erstrebenswert.

Viele Grüße
mfunk

Sie koennen erst dann neue Ufer entdecken,
wenn Sie den Mut haben, die Küste aus den Augen zu verlieren.
<chinesische Weisheit>

[Autor]

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