DIN ISO 14001 UMS2005-10-05T08:44:20+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement DIN ISO 14001 UMS

Ansicht von 11 Beiträgen - 1 bis 11 (von insgesamt 11)
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  • qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Guten Morgen gegeliebtes Forum,

    nachdem wir die TS geschaft haben, gehen wir auf die Umweltzertifizierung nach 14001 los. Da ich im Moment aber nur weis, daß es eine Umwelt gibt, welche wir zu schonen haben, bitte ich Euch um folgende Informationen:

    1) Wie geht man beim Aufbau eines UMS vor?
    2) Kann man dies überhaupt alleine stemmen, bei den vielen Gesetzen und Verordnungen die da eine Rolle spielen?
    3) Was benötigt man für eine Grund-Qualifikation in Hinblick auf die Implementierung und Zertifizierung?
    4) Wie hoch ist in etwa der Aufwand für einen externen Berater, der einen dafür coacht? Manntage / Euros?

    Wir sind ein kleines, aber feines Unternehmen mit 40 MA und haben außer Metallspänen, Stahlschrott, Kühl- und Schmiermittel, Verpackungsmaterialien, Restmüll wohl eher eine kleinere Umweltrelevanz und bedienen uns bislang eines Entsorgungsunternehmens.

    Für sachdienliche Hinweise, Tipps und Links bedanke ich mich im Vorfeld!

    Spruch zum Tage:

    Ein falsches Wort zur falschen Zeit am falschen Ort —- und schon ist der Kunde fort :-o

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung !

    IsoMan
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 421

    Hallo Qualyman,

    da habt ihr als kleines Unternehmen mit den von Dir beschriebenen Materialien vermutl. keinen grossen Stress.
    Kurz einige Tipps zur Vorgehensweise:
    1. Auflistung aller Stoffe/Materialien, die ihr kauft, produziert (sowohl als Produkt als auch als Abfall/Reststoff, ggf noch Koppelprodukte).
    2. Check, ob zu allen Stoffen MSDS (aktuell) vorhanden -> wichtig wg. Einstufungen Wassergefährdungsklasse etc.
    3. Check, ob alle Abfälle/Reststoffe identifiziert und getrennt gesammelt werden. Dann Entsorgungsnachweise überprüfen (Rechtssicherheit)
    4. Prozesse auf Verbraucher analysieren (Energie, Abwärme, Wasser, Abwasser) ggf. mit
    Sankey-Diagrammen arbeiten, um Input/Output-Analyse aufstellen zu können. Es macht nämlich Sinn, eine gute Stoffstrombetrachtung anzustellen, damit man später seine V-Potentiale definieren kann.
    5. Relevante U-Gesetze (andere, wie HGB usw. natürlich auch) identifizieren und in einer Matrix aufführen (Kerngesetzgebungen: BImSchG/BImSchV, WHG, AbfallVO, LärmVO usw.)

    pen_26
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 411

    am besten Du beschaffst Dir mal die Norm ISO 14001?

    IsoMan
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 421

    Hallo Qualyman,
    leider hat mein Rechner gemeint, die Antwort schon abzusenden, obwohl ich noch nicht fertig war.

    Also weiter im Text.
    6. Verfahren zur systematische Überprüfung der relevanten Gesetze einführen (z.B. Umwelt-Online Abo oder IHK-Info als Quelle)
    7. Prozessbeschreibungen um U-Aspekt erweitern (vermutl. bei einigen eine weitere Kennzahl) auf jeden Fall aber der Hinweis auf Ressourcenverwendung/Schonung und was passiert in jedem Prozess mit den Stoffen (Verwendung, Verbleib von Resten/Ausschüssen etc.)
    8. Politik um Umweltbereich erweitern (wir schonen die Umwelt…..)
    9. Nachdem man seine Stoffströme kennt und seine Input/Output Analyse hat, kann man auch darangehen, die Ziele zu quantifizieren.
    10. Wie immer, schulen…..
    11. Sicherstellen, dass die U-Politik etc. den interessierten Parteien bekannt ist, hier ist es wichtig, dass Lieferanten, Dienstleister, Kunden) diese wirklich eingesehen oder erhalten haben (neue Normforderung 14001:2004).
    Ach ja – hab das wichtigste fast vergessen, den Geltungsbereich des UMS definieren, z.B. Firmengelände mit Aussenlager o.ä.

    Letzter Kommentar meinerseits – Turtles sind da echt besser als die klassische Prozessabbildung (ich bin gerade dabei, diese für unser integriertes System zu erstellen).

    Diese Aufstellung reisst nur den Aufbau eines UMS nur etwas an, daher bei weiteren Fragen, bitte melden!

    QMKrause
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 157

    Hallo Qualyman,
    ich bin im Moment leider nicht im Büro, sondern arbeite zu Hause. Kann mich aber morgen nochmal melden, da ich von der IHK einige Informationen speziell für mittelständische Unternehmen vorliegen habe, die ein Umweltmanagement aufbauen wollen. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, gibt es auch ein Förderprogramm. Werde morgen die Infos mal sichten und mich nochmal melden.
    Grüße Bettina

    evereve99
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1038

    HAllo Qualyman,

    schau dir mal die Präsentation „Einführung Umweltmanagementsystem“ an, die sich mit diesem Link finden läßt:

    http://www.bobelle.de/download.asp

    Viele Infos, und kann man ganz gut als Grundlage verwenden um seine eigene Schulung zu basteln.

    Viel Erfolg !

    Gruß

    Evereve99

    hackilein
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 748

    moin qualyman!
    da wir auch vor DER zertifizierung stehen
    empfehle ich dir, einen berater hinzuzuziehen. ich denke, daß bei eurer betriebsgröße vllt. 1k bis 2k € kosten entstehen werden. ich bin heilfroh, einen gehabt zu haben, weil man allein (zumindest ich, der auf dem gleichen kenntnisstand wie du bist ist ;) ) einfach nicht den überblick hat. ich schicke dir mal die kontaktdaten unseres beraters per mail, wenn du möchtest.
    viele grüße
    hacki

    geändert von – hackilein on 05/10/2005 10:41:54

    QMKrause
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 157

    Hallo Qualyman,
    habe 2 Sachen in meinen Unterlagen gefunden:
    Bei der IHK Düsseldorf habe ich im Feb. 05 zwei kostenlose Publikationen erhalten; das eine nennt sich Umweltmanagement-Handbuch für den Mittelstand (eine Art Musterhandbuch, gibt Dir einen ersten Überblick, ersetzt natürlich keinen Berater) und das andere ist der EU-Umwelt-Audit-Wegweiser (trifft Dein Thema nicht ganz).
    Adresse: http://www.duesseldorf.ihk.de

    Dann ist es vielleicht für Euch interessant über eine Förderung nachzudenken. Hier gibt es Unterlagen bei: Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Düsseldorf, Tel.: 0211-4566-657, Frau Grund.

    Viel Erfolg, Grüße

    Bettina

    IsoMan
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 421

    Hallo Qualyman, Hallo QMKrause,

    soweit mir bekannt, gilt diese Förderung nur für KMU`s in NRW. Zudem wird man nur gefördert, wenn man bestimmte Voraussetzungen erfüllt (MA-Zahl, Umsatz usw.).
    Ich denke, dass andere BL diese Art der Förderung ggf. auch haben (in NRW war das noch eine Herzenssache der Fr. Höhne), wird aufgrund fehlender Mittel wohl zukünftig wegfallen.

    Keep on fighting!

    QM-Dino
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1402

    Hallo Qualyman,

    wusste gar nicht, dass du masochistisch veranlagt bist…..

    Ernsthaft: Ich hab gerade die Prüfung zum UMA gemacht und sag nur, dass du dir da ne Menge Arbeit aufgehalst hast.

    Und, ehrlich, ohne externen Beistand von nem wirklich qualifizierten Berater hast du da nen Berg vor dir, von dem du abstürzen kannst (ist meine Einschätzung)

    Wir führen hier grad das System ein, aber lassen uns NICHT zertifizieren, weil:
    a) zu teuer
    b) zu aufwendig

    Fang doch erst mal da an:
    Such dir alle Genehmigungen für euren Betrieb raus, sprich:
    Baugenehmigung, Flächennutzungsplan, Wasserrechtliche Genehmigungen etc.

    Habt ihr Chemikalien? Gefahrstoffe? Seid ihr in irgendeiner Art und Weise Direkteinleiter?

    Und: Bevor du irgendetwas unterschreibst, frag deinen Rechtsanwalt! Umweltrecht ist ne heisse Kiste, hab ich auf dem Lehrgang gelernt.
    (Bist net zufällig in Bayern, oder?)

    Ansonsten ist das zu umfangreich, als dass ich dir hier wirklich helfen kann. Falls du Interesse hast, setz dich mal mit mir in Verbindung, dann kann ich dir auf privatem Weg einiges zukommen lassen (Du verstehst…)

    Dino

    IsoMan
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 421

    Hallo Dino,

    du hast recht, das ist eine sehr umfangreiche Kiste (insbes. wenn man auch noch Störfallbetrieb ist). Aber auch schon heute musst du deine Genehmigungen etc. auf dem aktuellen Stand haben, sonst rutscht dir ja irgend etwas bei Änderungen der BImSchV beispielsweise durch.
    Weiterhin, ob zertifiziert oder nicht, die Beschäftigung mit der 14001 bringt für das Unternehmen auch Vorteile. Man durchdenkt seine ganzen Prozesse und hier insbes. den Ressourcenverbrauch nochmals neu. Man stolpert über so manche Fußangel im Bereich Abfallwesen (fehlerhafte Zuweisung etc.) und es befriedigt einen doch auch, zu sehen, dass man sich am Ende in einer verbesserten Rechtssicherheit bewegt.
    Ich persönlich denke, das ist ein grosser Berg Arbeit, aber hat man erst einmal angefangen, diesen zu bewegen, dann merkt man schon das es Vorteile bringt.
    Zu guter Letzt: ohne Berater ist diese Sache für KMU`s (ausser sie haben wirklich keine echte Produktion) nicht zu stemmen.

    Keep on fighting!

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