Bodenmarkierung in der Produktionshalle2011-06-01T08:02:07+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Bodenmarkierung in der Produktionshalle

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  • msb
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    Hallo Forum,

    gestern war ein Kunde bei uns und hat ein wenig auf den Putz gehauen. Da er selbst sehr TS-geschädigt ist, will er uns nun auch einige Dinge „aufs Auge drücken“.

    Wir haben eine Spritzgießfertigung mit etlichen Maschinen in der Produktionshalle. Auf dem Boden haben wir bisher keinerlei Kennzeichnungen. Nun will dieser Kunde von heute auf morgen, dass wir diesen Boden für alles Mögliche kennzeichnen.
    Wo die Mülleimer hinkommen, wo die Boxen für die Gutteile hinkommen, wo die Ausschussteile stehen sollen, wo man gehen darf und wo man nicht gehen darf, und, und, und …

    Es hörte sich an, wie wenn man am Schluss den Boden vor lauter Kennzeichnungen nicht mehr sehen wird. Nun würde mich eure Erfahrung interessieren.

    Zu welchen Kennzeichnungen würdet ihr mir raten und was sollte ich lieber weglassen?

    Gruß msb

    wer die Wahrheit sucht, wird sie finden

    Michael
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1490

    Hallo msb!

    Ich würde folgendes einzeichnen:

    -Stellplätze für Stapler, Ameisen, etc.
    -Sicherheitsbereich um die Maschinen,
    -Plätze für Vormateial, Fertigteile, etc.
    -Fahrwege, Fluchtwege,
    -evtl. vorhandene Sicherheitsabstände, Berweiche,
    -Lagerplatz,
    -evtl. Plätze für Entsorgung, Umwelt, etc.
    -Werkzeuglagerplatz,

    Das sollte wohl erstmal genügen. Danach einen Überblich was noch fehlen könnte.

    Gruß
    Michael

    Harm
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 412

    @Michael:
    Wo steht das?

    @msb:
    Die Kunden sind wohl mehr lean tool geschädigt bzgl. zoning …

    natürlich macht es Sinn, gewisse Zonen kenntlich zu machen, z.B. wo Ausschußbehälter stehen, wo bestimmte Behälter stehen, wo…., aber ein MUSS gibt es nicht dafür, solange sinple Verwechslungen durch andere Sachen ausgeschlossen werden.

    Just my 2 cents

    Michael
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1490

    Hallo Harm!

    Die Frage von msb war: „Zu welchen Kennzeichnungen würdet ihr mir raten und was sollte ich lieber weglassen?“ Diese Kennzeichnungen sind aus Sicht der Gefährdungsanalyse (die ja wohl vorliegt) der Arbeitssicherheit, der Produktionsplanung und den allg. Betriebsabläufen sinnvoll und meistens auch schon mehr oder weniger vorhanden. Die Ts schreibt sowas natürlich nicht vor. Aber sie schreibt eine sehr umfangreiche Festlegung und Beschreibung von Tätigkeiten und Abläufen vor. Da ist es doch sinnvoller mit ein paar Farbklecksen auf dem Boden und viellecht einem Schild, das ganze Visuell festzulegen.

    Gruß
    Michael

    evereve99
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1038

    Hallo msb,

    Michael hat das wesentliche bereits geschrieben, daher nur ergänzend:

    Ich würde alles kennzeichnen, bei dem es zu Suchzeiten kommt, wenn es nach Gebrauch nicht wieder an seinem festgelegten Lagerort steht (Werkzeug, Hubwagen).

    Die meisten Menschen nehmen es klaglos hin, dass sie 10 Minuten durchs Lager irren müssen, nur um irgendwo einen Hubwagen aufzutreiben.

    Außerdem würde ich (wo möglich) Fahr- und Fußwege klar trennen und markieren bzw. die Zonen wo es hier zu Überschneidungen kommt.

    Fluchtwege am Boden markieren würde ich wahrscheinlich nicht (aber da müsste man einen Eindruck vor Ort bekommen).

    Hier finde ich die Kennzeichnung der Notausgänge und Fluchttüren (die ihr ja bereits gekennzeichnet habt, oder?) wichtiger als irgendwelche Linien auf dem Boden, die im Alarmfall eh niemand einhalten wird.

    @Harm,

    wir machen die Dinge ja nicht nur weil es irgendwo steht, sondern weil es sinnvoll ist, oder?

    Gruß

    Evereve99

    „Hast Du die ganzen Ausrufezeichen bemerkt? Fünf? Ein sicheres Zeichen für jemanden, der seine Unterhose auf dem Kopf trägt.“
    – TERRY PRATCHETT, MUMMENSCHANZ

    msb
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1613

    Hallo zusammen,

    vielen Dank mal für die ersten Hinweise. Gehen wir die Punkte mal im Detail durch:
    – Stellplätze für Stapler, Ameisen, etc.: wegen Suchzeiten ein guter Punkt, den wir auch schon vorhatten umzusetzen.
    – Sicherheitsbereich um die Maschinen: nicht notwendig, da eingehaust an relevanten Stellen und sonst zugänglich, würde ich also weglassen.
    – Plätze für Vormaterial: hat feste Zuleitungen etc.
    Fertigteile: diese Teile stehen jetzt schon mehr oder weniger immer an den selben Stellen und führten nie zu Problemen. Ist es hier sinnvoll die Gitterwägen immer an der gleichen Stelle stehen zu haben +/- 10 cm? Oder mach ich einen großzügigeren Bereich +/- 50 cm oder lass ich es ganz weg?
    – Fahrwege: nicht notwendig, da nur Handhubstapler
    Fluchtwege: schon im luftigen Bereich angebracht.
    – Lagerplatz: das könnte hier und dort sinnvoll sein
    -evtl. Plätze für Entsorgung, Umwelt gibt es schon
    – Werkzeuglagerplatz: Leanlift vorhanden

    Nochmal zu Abfalleimer für Abspritzbrocken. Diese stehen mehr oder weniger meist an der gleichen Stelle an den Maschinen. Mal um einen Meter versetzt mal nicht.
    Muss man die per Kennzeichnung an „die Kette legen“?

    Bitte um weitere Antworten zu meinen neuen Fragen.

    Gruß msb

    wer die Wahrheit sucht, wird sie finden

    evereve99
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1038

    msb,

    zu deiner neuen Frage: Wenn´s den Kunden glücklich macht, kann man doch auch mal ein wenig SPC betreiben, zumal der Aufwand überschaubar ist.

    Macht einfach einen etwas „organisierteren“ Eindruck und kommt bei Kunden gut an, frei nach dem Motto: Die haben sich hier aber richtig Gedanken gemacht, aber mal so richtig (frei nach Horst Evers).

    Wir sind auch schon mal in einem 14001er Audit gefragt worden, ob wir einen Übersichtsplan haben, wo im Betrieb welche Abfallsammelbehälter stehen.

    Auch mal aus der Warte überdenken, zumal wenn 14001 ein Thema bei euch ist (Was ich gerade vermute, aber nicht mehr weiß..).

    Du schreibst 2x mehr oder weniger…würde ohne Kennzeichnung auffallen, wenn Abfallsammelbehälter oder Gitterwagen fehlen?

    Gruß

    Evereve99

    „Hast Du die ganzen Ausrufezeichen bemerkt? Fünf? Ein sicheres Zeichen für jemanden, der seine Unterhose auf dem Kopf trägt.“
    – TERRY PRATCHETT, MUMMENSCHANZ

    Michael
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1490

    Fertigteile / eine allg. Kennzeichnung dürfte hier wohl ausreichen. Wenn die Box mal 5 cm nach links oder rechzs steht dürfte das niemanden stören. – Fahrwege: Wirklich keine Stapler / Ameisen die bei euch fahren? Dann OK
    Abfalleimer für Abspritzbrocken – dann kennzeichne doch den ganzen Bereich und keiner meckert mehr. Oder lege wirklich einen genauen Platz fest. Müsst ihr für euren Bedarf entscheiden.
    Dann dürfte es wohl erstmal gut sein.

    Gruß
    Michael

    msb
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1613

    Hallo Michael, hallo evereve,

    soweit mal Dank für euren Input. Werde jetzt mal schauen, mit was wir anfangen. Werden also die Dinge kennzeichnen, wovon wir uns selber Erleichterung und Reduzierung von Verschwendung versprechen.

    Und dann kann man über eine Salamitaktik-„SPC“ für den Kunden nachdenken. D.h. Scheibchen für Scheibchen mehr Show, wenn er’s braucht. Nicht gleich alles auf einmal.

    Gruß msb

    wer die Wahrheit sucht, wird sie finden

    Q…t…
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 154

    Hi MSB

    Wir haben gute Erfahrung gemacht die vorgesehenen Markierungen für ca. 1 Woche vorher mit Klebeband zu markieren.

    So konnten wir nachher mit den Mitarbeitern ein paar Optimierungen rausholen und die Akzeptanz wird dadurch deutlich erhöht (bei ein zwei hat sich auch rausgestellt das sie so Quatsch waren)…

    Viele Grüße
    Q…t… der sich auf ein langes Wochenende freut das in 3 1/2 Stunden beginnt…(-:

    Wer sich zu wichtig für kleine Arbeiten hält, ist of zu klein für wichtige Arbeiten.
    (Jaques Tati)

    geändert von – Q…t… on 01/06/2011 12:07:22

    Harm
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 412

    @ Michael

    Sorry, habe nur etwas allergisch auf den Satz:
    „gestern war ein Kunde bei uns und hat ein wenig auf den Putz gehauen. Da er selbst sehr TS-geschädigt ist, will er uns nun auch einige Dinge „aufs Auge drücken“.“

    reagiert. Deshalb hörte sich mein Feedback vielleicht ein wenig patzig an.

    Wollte damit nur ausdrücken, das halt immer der GMV gefragt ist und Puzzle auf dem Boden auch nicht das Wahre sind ;-))

    marwei
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 148

    Hi,

    ich finde das genannte Vorgehen sinnvoll:
    Erst mal das umsetzen, wovon ihr euch „selber Erleichterung und Reduzierung von Verschwendung versprecht“.

    Den Vorschlag von „Q…t…“ halte ich für äußerst lohnendswert:
    Das was ihr umsetzen wollt, erst mal mit Klebeband ausprobieren.

    Ncoh eine kleine Anmerkung aus einem „Rund-um-die-Uhr-Mehrschichtbetrieb“:
    Da lohnt es sich tatsächlich, den meisten Dingen einen festen Platz zugeben/zuzuordnen (Bsp. Leiter, Werkzeug, Mülleimer, etc.)
    Sonst springt nämlich jeder in der Gegend rum und ist nur noch am Suchen, weil die letzte Schicht es wieder woanders hingestellt hat.
    Umso wichtiger sind hierbei auch die Plätze für die Fertigteile/-Produkte und die Ausschussteile.
    Das muss v.a. bei Mehrschichtbetrieben Ein-Eindeutig geregelt sein, um Verwechslungen vorzubeugen!

    Gruß
    M

    mfunk
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 234

    Hallo,

    mit Markierungen / feste Plätze für Betriebsmittel an der richtigen Stelle kann viel Handhabungs- und Wegezeit gespart werden.Jeder Meter extra gehen und jede extra Handbewegung kosten Geld. Ich würde für Markierungen auch einen Kollegen der Zeitwirtschaft zuziehen.
    Zum Beispiel kann man gut aus MTM (-> http://de.wikipedia.org/wiki/Methods-Time_Measurement) ableiten, was was bringt 100.000TMU = 1h):
    Gehen:25 TMU
    Aufnehmen und Plazieren – 1-8 KG – ungefähr:
    bis 20 cm 25 TMU
    20..50 cm 45 TMU
    50..80 cm 55 TMU

    Sieht auf den ersten Blick nach wenig aus, aber der prozentuale Unterschied ist sehr groß und die Masse machts.

    Viele Grüße
    mfunk

    Sie können erst dann neue Ufer entdecken,
    wenn Sie den Mut haben, die Küste aus den Augen zu verlieren.
    <chinesische Weisheit>

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo Q-Gemeinde,

    einer unserer Großkunden, die mit der Quetsch (pfälzischer Ausdruck), verlangte einen extra gekennzeichneten und reservierten Bereich nur für seine Produkte.
    Dass wir im Lager für Fertigprodukte eine „Chaotische Lagerhaltung“ mit sehr guter Stellplatzzuordnung via SAP hatten. interessierte ihn nicht.
    Also Klebeband auf den Boden, Firmenlogo vom Kunden drauf, noch ein wenig Text dazu, Bild gemacht, Kunde zufriedengestellt!
    Vor jedem Besuch dieses speziellen Kunden wurden dann die artfremden Produkte von der Abstellfläche weggeräumt. Als der Kunde sich dann verabschiedet hatte, gab es „Entwarnung“ und schon war die Fläche wieder für andere Produkte nutzbar.

    „Der Kunde ist König, aber die Monarchie gibt es bei uns schon lange nicht mehr!“

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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    Mr.Idea
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 860

    Moin,

    wir planen gerade ebenfalls in einer unser Produktionshallen Markierungen anzubringen.

    Die Idee von Q…t.. mit den Klebebändern finden wir auch gut.

    Nun meine Frage: Welches Klebeband nimmt da am besten ohne das es sich nach 12h schon gelöst hat?

    Gruß: Mr.Idea

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