Hallo Wolfgang,
kann es sein, dass Du die Zahlen aus einer Mehrfach-Stichprobenanweisung hast? Welche Tabellennr. hast Du verwendet?
AQL-Tabellen sehen zwar scheinbar einfach und halbwegs übersichtlich aus, haben aber zwei entscheidende Nachteile:
1. Du kannst die Risiken für falsche Entscheidungen nicht angeben. Eine „normale Prüfung“ ist etwas anderes als die üblichen Werte für alpha und beta (alpha=5%, beta=10%). Du hast zwar eine Stichprobenanweisung, aber Du weißt überhaupt nicht, mit welchem Risiko sie behaftet ist. Stell Dir vor beta ist 0,2=20%, d. h. Du hast eine 20%ige Chance, die schlechte Lieferung irrtümlich zu akzeptieren. Soll heißen: Jede fünfte Lieferung würde fälschlicherweise akzeptiert. Da frag ich mich, warum überhaupt geprüft wird. (Würfeln wär einfacher.)
2. Die Umfänge der Stichprobenprüfung sind teilweise erheblich größer, wenn Du das über AQL-Tabellen machst, als wenn Du es ausrechnest. Dieser Prüf-Mehraufwand fällt dann bei jeder Lieferung/Prüfung an und bringt Dir für Deine Entscheidungssituation keine Mehr-Informationen. Sprich: Durch den geringeren Rechenaufwand hast Du am Ende einen höheren Prüfaufwand. Ist das wirklich das, was Du willst?
Viele Grüße
Barbara
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Wenn es keinen Sinn macht, macht es Unsinn.