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  • Barbara
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    als Antwort auf: DIN ISO 2859 #53268

    @Frank: Das hast Du hervorragend erklärt :) Und GMV find ich sowieso immer essentiell, wenn es um Statistik geht!

    @Christian: Genau aus diesem Grund sind attributive Merkmale bei sehr gut laufenden Prozessen so unschön. Je besser der Prozess ist, desto aufwändiger wird die manuelle Kontrolle von attributiven Merkmalen. Vielleicht könnt Ihr vor diesem Hintergrund noch mal überlegen, ob es nicht doch ein variables Merkmal gibt, das Ihr besser überwachen könnt.

    Viele Grüße

    Barbara

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    Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
    (Ernest Rutherford, Physiker)

    Barbara
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    Hallo Dino,

    na das hat wirklich was!

    Viele Grüße

    Barbara

    PS: Kannst Du bitte Deinen Link so posten, dass der Text und nicht der Link angezeigt wird? Hier steht wie es geht.

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    Barbara
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    als Antwort auf: QMB-Prüfung #53244

    Hallo Peter,

    bitte stell Deine Anfrage im entsprechenden Thread QM-Prüfung. Danke.

    Viele Grüße

    Barbara

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    Barbara
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    Hallo Frosch,

    sagen wir mal so: Was bringt mir eine Prüfung, bei der ich eine über 50 %-ige Chance habe, schlechte Qualität zu übersehen? Da würd ich auf die attributive Prüfung verzichten und den Werkern eine Münze in die Hand drücken. Damit hätte ich das Risiko für eine falsche Entscheidung zumindest auf 50 % reduziert – und den Prüfaufwand weiter verringert.

    Bei den ganzen langen Gesichtern, die ich hier schon im Forum und bei meiner Arbeit gesehen habe, nachdem sie das Risiko für attributive Prüfungen kannten, bin ich mir nicht so ganz sicher, ob Eure Kunden tatsächlich wissen, wie hoch der Preis für die billige Prüfung ist. (Diese Art der Prüfung ist nicht günstig, sondern billig!)

    SPC funktioniert übrigens auch für attributive Merkmale, nur ist die Anzahl Prüfteile einfach höher um dieselbe Sicherheit zu erreichen.

    Und wenn die Fertigung so stabil ist, dann stellt sich mir eher die Frage, ob bei den ganzen Risiken nicht komplett auf die Prüfung verzichtet wird. Denn warum sollte eine so stabile Fertigung überhaupt noch überwacht werden? (Womit wir wieder bei Frank Hergts Lieferanten sind, der einfach so stabil ist und nicht prüft, indem er nach 400 Zyklen ein neues Werkzeug einsetzt. Ja, auch das gibt es!)

    Also entweder ist die Fertigung so stabil, dass ich keine Überwachung brauche oder ich brauche eine Überwachung, die mir die Risiken für eine falsche Entscheidung minimiert. Bei einer billigen Prüfung habe ich weder eine funktionierende Prüfung (im Sinne der Risikominimierung) noch eine haltbare Entscheidung dafür, wann die Fertigung nicht mehr so stabil läuft.

    Und mir fehlt immer noch eine für mich nachvollziehbare Begründung, warum jemand so etwas tatsächlich will, außer SPC=Show Program for (unexperienced) Customer, der lieber riskant billig einkauft.

    Viele Grüße

    Barbara

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    Barbara
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    als Antwort auf: DIN ISO 2859 #53237

    Hallo Christian,

    Du willst eine Entscheidung darüber treffen, ob der Prozess funktioniert oder nicht. Dafür brauchst Du eine gewisse Menge an Informationen (=Prüfteilen) aus dem Prozess, um die geforderte Sicherheit (alpha und beta) zu bekommen.

    Es ist aber völlig egal, ob der Prozess mit 1.000 Teilen pro Minute oder 10 Teilen pro Woche läuft, Du brauchst immer dieselbe Informationsmenge für die Prüfung mit begrenzten Risiken um die Entscheidung „Prozess i. O.“ oder „Prozess n. i. O.“ zu treffen.

    Viele Grüße

    Barbara

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    Barbara
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    Hallo Frosch,

    27 Maße ohne Kostendeckung zu überwachen ist natürlich Kokolores.

    Wenn es allerdings um die Risiken bei den Prüfungen geht, dann sind attributive Prüfungen zwar oft leichter zu machen, haben aber den großen Nachteil, dass deutlich mehr Teile geprüft werden müssen, um die gleiche Absicherung wie bei variablen Messungen zu bekommen.

    Insofern ist das „attributiv ist einfacher“ nur dann richtig, wenn Du *einen* Prüfling anschaust. Willst Du aber die gleiche Sicherheit haben und musst statt „10 Teile mit 3 Messungen variabel“ „600 Teile mit 1 Messung attributiv“ prüfen, wage ich zu bezweifeln, ob das wirklich günstiger ist.

    Ein weiterer Punkt, der mich etwas skeptisch gegenüber der Vorgehensweise macht, ist die Frage, ob durch diese Art der Vorgaben die Toleranzfelder nicht ziemlich stark eingeschränkt werden. Wenn mit Grenzmustern gearbeitet wird (sehr schmaler Deckel muss gut immer noch auf sehr breites Gehäuse passen, sehr breiter Deckel muss gut auf sehr schmales Gehäuse passen), dann gehe ich von einem worst-case aus, d. h. selbst an den Fertigungsgrenzen soll alles noch super funktionieren. Das geht nur, wenn die (internen) Toleranzfelder entsprechend eingeschränkt werden.

    Außer Acht gelassen wird dabei, dass extreme Werte in einem Prozess selten sind (jedenfalls meistens und vor allem dann, wenn die Maße normalverteilt sind, was sie für die Berechnung des Cpk eh sein müssen). Es wird also eher selten vorkommen, dass ein extrem schmaler Deckel auf einem extrem breiten Gehäuse landet (und umgekehrt). Muss ich das also wirklich absichern oder mach ich mir damit nicht unnötig das Leben schwer (Stichwort/Alternative: Statistische Tolerierung)?

    Mir fehlt deswegen immer noch eine für mich nachvollziehbare Begründung, wieso Fit and Function besser als SPC sein soll.

    Viele Grüße

    Barbara

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    Barbara
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    als Antwort auf: DIN ISO 2859 #53221

    Hallo Christian,

    das kann stimmen bzw. das stimmt (immer vorausgesetzt die angenommenen Werte stimmen). Du kannst allerdings hier auch den Gesamtauftrag als Los nehmen, d. h. auch wenn Du 20.000 Teile herstellst, brauchst Du zur Absicherung insgesamt nur 473 Wellendichtringe zu prüfen. Wie häufig Du welche VP prüfst, kannst Du festlegen. Damit verringert sich der Prüfaufwand deutlich.

    Wenn Du statt der 473 Wellendichtringe nur 315 prüfst und Dein alpha=0,05 konstant hälst, hast Du eine deutlich geringer Güte (Power, 1-beta) von 0,82, d. h. Du würdest in 18 % der Stichprobenprüfungen nicht merken, wenn Ihr zu schlecht seid. Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Risiko für Euch tragbar ist.

    Ansonsten gilt wie immer: Wer sicher sein will, muss das Risiko kennen um anschließend abschätzen zu können, ob sich der Aufwand lohnt.

    Viele Grüße

    Barbara

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    Barbara
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    Hallo zusammen,

    also mir erscheint das Form, Fit and Function-Konzept (3F) so ein bisschen wie aufgepepptes warmes Wasser (sprich relativ logisch und wenig neu). Gefunden hab ich dazu an Beschreibungen relativ wenig und nur auf Englisch, z. B. bei Wikipedia und einer Beraterfirma für 3F in Florida.

    Es geht dabei um die Austauschbarkeit von Teilen, d. h. die Definition, wann ein Deckel immer auf ein Gehäuse passt. Da kannst Du Dir natürlich einige Toleranzen definieren, damit das funktioniert.

    Was mir an dieser Stelle fehlt ist der Bezug zur Fertigungsüberwachung, denn ob Du nun ausprobierst, ob der Deckel auf das Gehäuse passt oder ob Du die Maße nimmst, läuft letztlich auf dasselbe raus: Kontinuierliche Prozesskontrolle (nur eben mit verschiedenen Merkmalen).

    Kannst Du mir bitte auf die Sprünge helfen, worin der Vorteil bzw. der Unterschied zu SPC sein soll? Überwachen ob es passt musst Du doch sowieso, oder nicht?

    Viele Grüße

    Barbara

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    als Antwort auf: DIN ISO 2859 #53171

    Hallo Christian,

    so ganz hab ich Dein Vorgehen bzw. die Festlegung der Annahme-Zahlen nicht verstanden.

    Wenn Ihr mit dem Kunden vereinbart habt, dass Ihr 99 % Gutteile liefert, dann heißt das doch, dass Ihr bis zu 1 % Schlechtteile liefern könntet, ohne diese Vereinbarung zu missachten.

    Bei einer VP von 500 Teilen sind 1 % 5 Teile, bei 2.000 Teilen sind es 20 n. i. O.-Teile, die natürlich auch mal in der Stichprobenprüfung auftauchen können. Es dürfen nur nicht zu viele sein!

    Eine Zusammenfassung zu AQL und weiterführende Links findest Du in diesem Thread.

    Ganz wichtig ist, dass Du keine Qualität in ein Los „hineinprüfen“ kannst. Du kannst mit einer guten Stichprobenprüfung feststellen, wie gut oder schlecht Deine aktuell produzierte Qualität ist, nicht mehr und nicht weniger.

    Wenn Ihr sowieso mit Eurem Ausschuss-Anteil im Schnitt oberhalb der Kundenforderung liegt und deshalb viel nachsortiert, würde ich eher über eine automatische Sortierung nachdenken als über ausgefeilte Stichprobenpläne.

    Die Software, die das Ganze nett ausrechnet und Freeware ist, ist GPower (Link findest Du auch in dem velinkten Beitrag). Falls das mit dem Englischen nicht so Deins ist, findest Du in dem oben verlinkten Thread auch andere Rechenhilfen.

    Die dahinter liegende Theorie ist schon vor ziemlich langer Zeit veröffentlicht worden und da 1+1 immer noch 2 ist (sprich die Mathematik dahinter dieselbe geblieben ist), sind diese Verfahren zur Berechnung des Stichprobenumfangs auch immer noch gültig und aktuell.

    Viele Grüße

    Barbara

    PS: Kannst Du bitte meine Antwort aus Deiner Mail löschen, das macht das Finden und Lesen Deines Beitrags schwierig. Danke :)

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    als Antwort auf: DIN ISO 2859 #53167

    Hallo Christian,

    willkommen im Forum :)

    Da Du schon die anderen Beiträge zu AQL gefunden hast, weißt Du schon etwas mehr, warum AQL nicht so richtig gut ist (im Sinne der Risiko-Minimierung).

    Was mir bei Deinen Kennzahlen auffällt ist, dass Ihr insgesamt 2 % Ausschuss habt, aber 99 % Gutteile liefern müsst. Ihr produziert also nur 98 % Gutteile und müsste einen höheren Anteil Gutteile liefern. Damit seid Ihr schlechter von der tatsächlichen Qualität her als die Anforderungen festlegen (wenn ich das richtig verstanden habe). Damit bekommt Ihr natürlich auch häufig Abweichungen, weil Ihr die Vorgaben nicht erfüllt.

    Das ist in erster Linie kein Stichproben-Dilemma, sondern eine Situation, in der Ihr entweder durch geeignete Sortiermaßnahmen schlechte Teile rausfischen müsst oder die Fertigung so optimieren müsst, dass insgesamt weniger Schlechtteile produziert werden. Dabei helfen Stichprobenprüfungen (egal ob AQL oder berechnet) leider überhaupt nicht weiter, weil Du damit nur den Zustand feststellen, aber nicht verbessern kannst.

    Wenn Du trotzdem einen AQL-Plan verwenden willst, würd ich das „Los“ anders definieren, nämlich als Los=VP mit N=500 Teilen. Das ist nach 3.1.13 erlaubt, denn hier wird Los so definiert:
    zusammengestellte, festgelegte Menge von Einheiten
    mit der Anmerkung, dass ein Los aus mehreren Teilen bestehen *kann*, nicht muss.

    Damit hättest Du einen Prüfaufwand von n=50 Teilen je VP bei normalem Prüfniveau und bei einem AQL-Wert von 1,0 (wegen der 99 & Gutteile) eine Rückweisezahl von 2 bzw. eine Annahmezahl von 1. (Ich bin mir nicht ganz sicher, wie Du zu Deiner Anweisung gekommen bist, denn wenn ich bei Los=20.000 und damit Kennbuchstaben M nachschaue, hab ich in Tabelle 2-A bei AQL=1,0 eine Rückweisezahl von 8).

    Gehopst wie gesprungen, diese AQL-Prüfung funktioniert nicht, weil Eure aktuelle Qualitätslage schlechter als der AQL-Wert ist und Ihr damit sowieso ständig nachsortieren müsst. Abgesehen davon ist eine AQL-Prüfung zu riskant, weil Ihr eine gute Chance habt, schlechter-als-vereinbarte Qualität nicht zu finden.

    Damit das Ganze effektiver wird, prüft am besten kein attributives, sondern ein variables Merkmal. Das verringert den Prüfaufwand deutlich, weil ein variables Merkmal viel mehr Informationen enthält als ein attributives. DAS würde Euch wirklich (nach der Verbesserung der Qualitätslage) zu einer wirtschaftlicheren Prüfung führen. Wenn Ihr nichts variables prüfen könnt, erstellt Euch eine Stichprobenanweisung für Los=VP=500 und damit die Risiken begrenzt bleiben, nicht mit AQL sondern mit berechnetem Umfang.

    Viele Grüße

    Barbara

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    Barbara
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    Hallo Richard,

    herzlich willkommen im Forum :)

    Da wir alle mit Lieferanten zu tun haben, hat auch jeder so seine eigenen Erfahrungen. Kannst Du bitte etwas konkreter beschreiben:

    *ob Deine Studienarbeit ausgewählte Beispiele darstellt oder eher einen allgemeinen Überblick geben soll

    *was Du bisher schon gemacht hast

    *ob es in Deiner Studienarbeit mehr um die Methoden der Lieferantenbewertung (Kennzahlen, Kriterien, usw.) oder um die Umsetzung (Software, Papier&Bleistift, selbstgestrickte Excel-Sheets,…) geht?

    Viele Grüße

    Barbara

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    Hallo QM-Basic,

    wenn Du in die Suche-Funktion „Ausschlüsse“ eingibst, bekommst Du die Antworten auf Deine Fragen, z. B. in diesem Thread und in diesem (gaaaanz unten).

    Viele Grüße

    Barbara

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    als Antwort auf: Zielwerte bestimmen #53089

    Hallo Frank,

    natürlich ist es wichtig, die Liefertreue abzusichern und bei Hängern jemanden zu haben, der nachhilft. Nur bringt mir bei meiner Gesamt-Liefertreue eine Kennzahl, die primär Abteilungs-bezogen ist, sehr wenig.

    Nehmen wir einen einfachen Prozess mit drei Schritten A, B und C. A braucht 2 Tage, B 3 Tage und C 5 Tage um den Auftrag X abzuarbeiten. Insgesamt hab ich also eine Durchlaufzeit von 10 Tagen und könnte jedem Prozess-Schritt Kennzahlen vorgeben: A max. 2 Tage, B max. 3 Tage, C max. 5 Tage, um die Gesamt-Liefertreue hinzukriegen.

    Nehmen wir an, mit dem Kunden ist ein fixer Liefertermin nach 15 Tagen vereinbart. Der Auftrag wird ins Unternehmen geschubst und A und B laufen ohne Probleme durch, d. h. wenn der Auftrag bei C ankommt, hat C noch 10 Tage Zeit ihn zu bearbeiten und der Liefertermin wird eingehalten.

    Jetzt steht aber bei C, dass höchstens 5 Tage für diesen Auftrag verbraucht werden dürfen, also wäre der Auftrag 5 Tage vor Termin fertig. Das bringt dem Unternehmen nichts, weil der fertige Auftrag eingelagert werden muss und sich C eventuell unnötigen Stress gemacht hat, um „rechtzeitig“ fertig zu werden – sprich die vorgegebene Bereichs-Kennzahl einzuhalten. Die Rechnung kann das Unternehmen erst schreiben, wenn der Auftrag nach Tag 15 beim Kunden ist, d. h. auch für den Cash flow hilft das Kennzahlen-Einhalten bei C nichts.

    Kennzahlen, die global weiterhelfen, sind in dem obigen Beispiel: A muss nach spätestens 5+2=7 Tagen (5 Tage Rest, 2 Tage Bearbeitung A) fertig sein, B nach spätestens 5+2+3=10 Tagen (5 Tage Rest, 2 Tage Bearbeitung A, 3 Tage Bearbeitung B) und C nach 5+2+3+5=15 Tagen (5 Tage Rest, 2 Tage Bearbeitung A, 3 Tage Bearbeitung B, 5 Tage Bearbeitung C).

    Wenn an irgendeiner Stelle festgestellt wird, dass das nicht funktioniert, weil wichtige Betriebsmittel fehlen und auch nicht in der vorgegebenen Zeit beschafft werden können, muss sofort reagiert werden, ganz klar. Nur solange die Vorgaben eingehalten werden können, ist es erstmal egal, ob A 2 oder 4 Tage braucht.

    Vielleicht muss A auch noch andere Aufträge bearbeiten, die zeitlich kritischer sind und deshalb vorgezogen werden. Im ersten Ansatz würde die Ampel direkt auf rot schalten, wenn ich mit globalen Kennzahlen arbeite, ist noch alles grün – und in beiden Szenarien bekommt der Kunde rechtzeitig seine Lieferung!

    Ich hoffe, so ist die Unterscheidung zwischen globalen und lokalen Kennzahlen etwas deutlicher.

    Viele Grüße

    Barbara

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    als Antwort auf: PPAP #53078

    Ola,

    nur ein kleiner Hinweis von mir zu den Vorlagen auf simple-quality.de: Diese Vorlagen sind mitnichten rechtlich einwandfrei!

    Ich hab da schon diverse Dateien gefunden, bei denen als Autor jemand völlig anderes drinsteht als der angegebene Autor. Teilweise sind die Inhalte auch aus rechtlicher Sicht bedenklich.

    Für den Betreiber der Homepage kann das negative Folgen haben, weil er rechtlich gesehen dafür verantwortlich ist, dass die Vorlagen gesetztlich einwandfrei sind. Aus genau diesem Grund gibt es hier im Forum keine Möglichkeit, Dateien anzuhängen und das sehr aufwändige Prüf-Verfahren bei Q4U.

    Diejenigen, die solche Vorlagen herunterladen und benutzen, machen sich genauso strafbar, weil sie eine Urheberrechtsverletzung begehen.

    Also seid ein bisschen vorsichtig damit, auf welchen Wegen Ihr Dokumente im Internet findet und verwendet.

    Viele Grüße

    Barbara

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    als Antwort auf: Zielwerte bestimmen #53069

    Hallo mfunk,

    wichtig ist aus meiner Sicht Folgendes:

    1. so wenig Kennzahlen wie möglich
    mehr Kennzahlen = mehr Aufwand & mehr Reibungspunkte

    2. Kennzahlen verwenden, die für das gesamte Unternehmen hilfreich und wichtig sind, d.h. keine Abteilungs- oder Bereichs-Kennzahlen, die primär die Ergebnisse im Bereich erfassen

    Grundsätzlich würde ich diese Kennzahlen-Zielwert-Definition für die unteren Einheiten weglassen, weil sie irreführende Signale an die Mitarbeiter geben und wegen der Wechselwirkungen im Gesamt-Unternehmen schwer steuerbar und schwer auf Abteilungs-Ebene definierbar sind. Mit solchen Kennzahlen handelst Du Dir einfach nur viel Arbeit ein, die dem Unternehmen am Ende des Tages schadet. (Ausführlicher und anschaulich erklärt findest Du dieses Problem und Lösungsmöglichkeiten z. B. im Buch Critical Chain von Lörz und Techt.

    Falls Du aus der Nummer nicht rauskommst, kannst Du Dich die nächste Zeit mit den einzelnen OEs direkt beschäftigen und mit Dir als Moderator Kennzahlen entwickeln. Eine hilfreiche Technik sind dabei CTQs, die den Kennzahlen-Findungs-Prozess unterstützt, damit am Ende SMARTE-Ziele auf dem Zettel stehen. Ein Beispiel für einen CTQ-Tree findest Du hier (S. 6).

    Viele Grüße

    Barbara

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