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als Antwort auf: MSA zerstörerische Methode – einseitig begrenzt #57720
Hallo Benjamin-Markus,
die geschachtelte Gage R&R (nested design) ist für die zerstörende Prüfung die richtige Methode, genau wie Du es beschrieben hast mit quasi-identischen Teilen.
Die Gage R&R lässt sich für verschiedene Bezugsgrößen berechnen. In qs-stat ist standardmäßig die Toleranzbreite als Bezugsgröße (reference figure RF) hinterlegt. Alternativ kann auch die Gesamtstreuung der Messwerte als Bezugsgröße verwendet werden. Die Formeln findest Du in MSA 3rd edition, page 115ff. (xquer-R-Methode) und page 120ff. (ANOVA-Methode).
Wie sich die Bezugsgröße in qs-stat umstellen lässt, kann ich Dir leider nicht sagen.
Viele Grüße
Barbara
PS: Deine E-Mail-Adresse ist für jeden (auch nicht-angemeldete Besucher) sichtbar. Einige Firmen finden das ziemlich unschön, wenn ihre Fragen hier öffentlich diskutiert werden.
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Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker)Hallo derBernd,
MSA Verfahren 3 (automatische Prüfung ohne Bedienereinfluss) halte ich auch für die beste Variante wenn es um die GRR geht.
Bei neuen Messprozessen sollte der GRR-Wert kleiner als 20% sein, bei bestehenden kleiner als 30%. Zusätzlich sollte die Anzahl unterscheidbarer Bereiche (ndc, number of distinct categories) mindestens 5 groß sein. (Dafür musst Du unterschiedliche Teile nehmen und die Daumen drücken, dass die Wiederholstreuung klein genug ist.)
Eine Abschätzung der Genauigkeit kriegst Du vermutlich besser mit dem Verfahren 1 hin, weil Du da viele Mehrfachmessungen an 1 Teil hast und damit zuverlässigere Aussagen zur Streuung und systematischen Abweichung machen kannst.
Verfahren 3 prüft ja nur, ob ein nach Verfahren 1 fähiges Messmittel auch für verschiedene Teile funktioniert. Dabei wird nicht berücksichtigt, ob die Referenzwerte der Teile getroffen werden, sondern nur, ob es eine ausreichend kleine Wiederholstreuung an verschiedenen Teilen gibt.
Viele Grüße
Barbara
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Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker)als Antwort auf: Verteilungsformen – PFU / MFU #57708Hallo TAGESEL,
danke für die Hintergrund-Infos und Deine Recherche.
Irgendwie hatte ich schon geahnt, dass diese Verteilungsmodelle etwas mit dem Hause Q-Das zu tun haben. (Das hat nämlich wenig mit Statistik zu tun und viel mit „wir biegen uns die Wirklichkeit so, dass man das mal eben (falsch) auswerten kann“.)
Die Normalverteilung bei der Messmittelfähigkeit wird angenommen, weil Du nur Wiederholmessungen an 1 bestimmten Referenzteil bzw. 1 Prozesseinstellung hast.
Wenn der Mess-Prozess unabhängig von Störgrößen läuft (was er sowieso bei der Messmittelfähigkeit sollte), bekommst Du durch die Wiederholmessungen immer in etwa denselben Wert plus ein bisschen Zufallsstreuung raus. Damit entsteht automatisch eine Normalverteilung um den mittleren Wert, unabhängig davon, ob der Prozess insgesamt oder die Messdaten über verschiedene Teile/Einstellungen normalverteilt sind.
Der Grund für die Normalverteilungsannahme bei der Messmittelfähigkeit liegt also darin, dass Wiederholmessungen an 1 Punkt zufällig um einen Mittelwert streuen und damit normalverteilt sind.
Es ist deshalb auch immer sinnvoll, die Messdaten auf Normalverteilung zu testen. Damit kannst Du Dich auch absichern, ob es Störgrößen bei den Messdaten gibt.
Viele Grüße
Barbara
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Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker)als Antwort auf: Fehlersammelkarten elektronisch lesen #57697Hallo Thomas,
ich kenn so etwas für handschriftlich ausgefüllte Fragebögen in der Marktforschung. Bedingung dafür, dass das funktioniert ist allerdings, dass die Vorlage von der Firma erstellt wird die später auch die Erfassung macht. Das lohnt sich erst dann, wenn es um größere Mengen geht. Es gibt auch Firmen, die vorhandene Daten elektronisch erfassen.
Alternativ fällt mir die Studenten-/Praktikanten-Variante ein: Ein Student/Praktikant tippt die Infos ab.
Oder Du versuchst es mal mit einer OCR-Software bzw. einem OCR-Online-Anbieter wie free-ocr.com. Dabei müsstest Du dann vermutlich die Datei noch mal nachbearbeiten, weil die Striche oder Anzahl Fehler nicht zusammengefasst wird.
Alles in Allem ist es vermutlich einfacher und günstiger, an die betreffenden Arbeitsplätze einen Rechner oder Klicker zu stellen. Das hat dann auch noch den Vorteil, dass Du nicht nur die Anzahl Fehler elektronisch verarbeitbar hast, sondern auch noch einen Zeitstempel vergeben kannst und damit zeitliche Strukturen auswerten kannst.
Viele Grüße
Barbara
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(Ernest Rutherford, Physiker)geändert von – Barbara on 03/02/2010 13:53:39
als Antwort auf: Verteilungsformen – PFU / MFU #57686Hallo TAGESEL,
bei der MFU ist es (noch) nicht üblich, andere Verteilungen zu verwenden. Die Formeln könnten allerdings genauso wie bei der Prozessfähigkeits-Bewertung für andere Verteilungen angepasst werden.
Auf welcher Norm die Verteilungsmodelle ursprünglich stammen, weiß ich leider auch nicht. Du findest sie u. a. in der ISO 21747:2006 „Statistische Verfahren – Prozessleistungs- und Prozessfähigkeitskenngrößen für kontinuierliche Qualitätsmerkmale“. (Die beschriebenen Methoden funktionieren allerdings nicht wirklich gut für andere Verteilungen, jedenfalls nicht so wie das in der Norm angegeben wird. Mit den Norm-Formeln wird die tatsächliche Fähigkeit oft überschätzt.) Die ISO 21747 ist der Ersatz für die zurückgezogene Norm DIN 55319.
Dass die Bezeichnung Cm und Cmk weggefallen sein sollen, könnte aus der ISO 3534 „Statistik – Begriffe und Formelzeichen“ stammen. Letztlich unterscheiden sich Cp/Cpk und Cm/Cmk nur dadurch, welche Werte (kurzfristig oder langfristig) in die Formel eingetragen werden. Die Formeln selbst sind identisch.
Viele Grüße
Barbara
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(Ernest Rutherford, Physiker)als Antwort auf: MSA für eine Lehre (attr. go/no go) #57685Hallo goforquality,
es gibt zwei Ansätze für die Bewertung attributiver Mess-Systeme:
1. attributive MSA
2. PrüferübereinstimmungDie Vorlage von Q4U ist für den zweiten Punkt. Dabei wird die Übereinstimmung mit dem Kappa-Koeffizienten (Cohens-Kappa) berechnet.
Bei der attributiven MSA ist das Vorgehen etwas komplizierter, da Du nicht nur gute und schlechte Teile brauchst, sondern auch eine Abstufung der Teile von super-gut bis grotten-schlecht und eine variable Größe, die diese Abstufung messbar beschreibt. Oft genug gibt es diese Größe nicht (z. B. bei „Lampe leuchtet“ vs. „Lampe leuchtet nicht“), deshalb wird die attributive MSA eher selten angewendet.
Einen Fähigkeits-Index kannst Du mit keiner der beiden Methoden angeben. Bei der attributiven MSA kannst Du aber ausrechnen (lassen), wie hoch die Wahrscheinlichkeit für eine Fehlklassifikation (in gut eingestuft obwohl schlecht bzw. in schlecht eingestuft obwohl gut) ist.
Viele Grüße
Barbara
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(Ernest Rutherford, Physiker)geändert von – Barbara on 01/02/2010 11:07:53
als Antwort auf: Qualitätsfachmann Bereich Längenprüftechnik #57641Hallo Heiko,
willkommen im Forum :)
Qualitäter gibt es in den unterschiedlichsten Bereichen. Da Du bisher Erfahrungen mit Werkstoffen wie Holz und Metall gesammelt hast, wäre die QS in der Produktion ein möglicher Arbeitsbereich. Du kannst ja mal überlegen, in welcher Firma oder in welchem Bereich Du gerne arbeiten möchtest.
Zu den Gehältern von Qualitätern haben wir hier im Forum vor einiger Zeit eine Umfrage gehabt. Die Ergebnisse findest Du hier. Wenn Du selbst mal für Dich rechnen möchtest, kannst Du den Online-Gehaltsrechner für Qualitäter nehmen.
Viele Grüße
Barbara
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(Ernest Rutherford, Physiker)als Antwort auf: Gehaltsfestlegung Meßraum #57607Hier noch mal der Link zum Gehaltsrechner:
https://www.bb-sbl.de/q4u/online_gehaltsrechner.htmlals Antwort auf: Deutsche Übersetzung CQI-11 #57602Hallo Fritz,
ich bin mir nicht ganz sicher, ob das (auch wenn es selbst übersetzt wurde) nicht unters Urheberrecht fällt, weil es sich nicht um eine eigenständige geistige Schöpfung handelt.
Kannst Du bitte Deinen Aufruf vorläufig rausnehmen, andernfalls müsste ich das Thema wegen rechtlicher Bedenken löschen. Danke!
Viele Grüße
Barbara
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(Ernest Rutherford, Physiker)als Antwort auf: Messsystemanalyse (MSA) #57600Hallo Eugen,
eine MSA gilt immer nur für das untersuchte Messmittel.
Wenn Du z. B. einen Messschieber qualifiziert hast, kannst Du nie wissen, ob der zweite (baugleiche) Messschieber genauso gut funktioniert. Vielleicht ist er einfach mal zwischendurch heruntergefallen und hat dadurch eine größere Streuung als der erste (gute) Messschieber.
Bei der attributiven MSA gibt es verschiedene Ansätze und Verfahren, z. B. den Vergleich von Prüfern oder die Übereinstimmung mit Referenzwerten. Das hier aufzuschreiben wäre etwas viel.
Eine kurze (wenn auch nicht immer fachlich richtige) Übersicht findest Du in dem Buch „Eignungsnachweis von Mess-Systemen“ (Dietrich, Schulze, Conrad). Eine ausführlichere (und fachlich richtige) Beschreibung aller gebräuchlicher MSA-Methoden gibt es im Manual „MSA – Analyse von Meßsystemen“ (von der AIAG, übersetzt auf deutsch).
Viele Grüße
Barbara
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(Ernest Rutherford, Physiker)als Antwort auf: Messsystemanalyse (MSA) #57597Hallo Eugen,
welche Merkmale ausgewählt werden hängt von den Auswirkungen einer schlechten (ungenauen/verschobenen) Messung ab.
Sobald mit Messdaten (Werten oder auch Attributen) Entscheidungen getroffen werden, ist es sinnvoll zu wissen, wie zuverlässig diese Messdaten sind. Das gilt also für alle Messungen, die über in Ordnung/nicht in Ordnung oder zur Prozess-Überwachung und -Bewertung z. B. für Fähigkeits-Kennzahlen verwendet werden.
Wie oft eine MSA durchgeführt wird, hängt von der Einsatzhäufigkeit und der Stabilität des Mess-Systems über die Zeit ab. Zeitpunkte an denen immer eine Mess-System-Analyse durchgeführt werden sollte sind:
+ vor der 1. Verwendung des Messmittels
+ wenn das Messmittel für die Berechnung von Fähigkeiten, Prozess-Überwachung (SPC), Versuchsreihen oder statistische Versuchsplanung (DoE) eingesetzt werden soll
+ für den Vergleich zweier Mess-Systeme
+ bei einer Verschiebung der Toleranzgrenzen in einen Bereich, für den noch keine MSA durchgeführt wurde
+ wenn sich der Prozess deutlich verändert hat und das Prozess-Ergebnis dadurch in einem anderen Bereich liegt als in dem Bereich, für den eine MSA durchgeführt wurde
+ nach größeren Reparaturen am Messmittel
+ nach einer Veränderung des Mess-Prozesses (Aufbau, Ablauf)
+ wenn plötzlich seltsame Werte/Ergebnisse auftauchen und sich weder der Prozess noch das Produkt noch die Messung geändert hat (seltsame Werte sind z. B. erhöhte Streuung, verringerte Streuung, instabile Ergebnisse, verringerte Auflösung)Oft wird auf die Durchführung einer MSA verzichtet nach dem Motto „wir wissen das das gut ist“. Werden dann tatsächlich mal Messdaten/Prüfergebnisse systematisch erfasst, ist das Erstaunen häufig groß.
Es ist heute in vielen Firmen so, dass mit scheinbar exakten Messdaten (bis zur 8. Nachkommastelle) gearbeitet und entschieden wird, ohne dass überhaupt geprüft wurde, ob diese Messwerte auch zuverlässig sind. (Mir wird da an der einen oder anderen Stelle des öfteren mal flau im Magen wenn es um sicherheitsrelevante Merkmale geht und niemand weiß, ob die Messergebnisse auch die tatsächliche Situation wiedergeben oder ein schlechtes Bauteil genauso gut durchrutscht ohne dass es jemand merkt.)
Zur MSA gehören:
1. Vergleich Auflösung mit Toleranz: Krieg ich genug Informationen über meinen Bereich?
2. Prüfmittelfähigkeit/Verfahren 1: Wie groß ist die Streuung, wenn 1 Teil von 1 Prüfer mehrfach (25-50 Mal) aufgenommen wird? Wird der Sollwert (Referenzwert) getroffen?
3. MSA/Verfahren 2: Können verschiedene Teile (5-10) durch die Messung voneinander unterschieden werden (Kennzahle ndc)? Hat der Prüfer einen Einfluss auf das Messergebnis? Wie sieht es mit der Wiederholbarkeit und Reproduzierbarkeit aus (GRR)?
(Verfahren 3 = Verfahren 2 ohne Prüfer-Einfluss, z. B. bei automatischen Messungen)Viele Grüße
Barbara
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Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker)als Antwort auf: Effektivität der Arbeitsagentur #57557Hallo qualyman,
„mal eben“ geht nicht, weil Du damit keine Repräsentativität hinkriegst und damit alle Ergebnisse wackelig=angreifbar sind.
Was Du bräuchtest ist eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung in der BRD, damit die Ergebnisse hochgerechnet werden können. Da es ziemlich umständlich ist, so eine Stichprobe aufzubauen, machen Marktforschungsinstitute sowas mit Panels/Bussen, d. h. mit ausgewählten Haushalten.
Es gibt Panels/Busse für alles mögliche, u. a. für das Einkaufsverhalten oder für die Einschaltquoten oder das Wählerverhalten. Große Panels/Busse in Deutschland haben z. B. GfK, AC Nielsen, Infratest dimap und TNS Emnid (letzter Link auch mit Kosten für Befragungen).
An diese Panels/Busse könnte ein Fragebogen gegeben werden und die Mitarbeiter der Marktforschungs-Institute rechnen dann hoch, wie es mit der Qualität der Dienstleistungen bei der Arbeitsagentur in der BRD aussieht.
Vermutlich wird sich niemand finden, der die Kosten für eine solche Befragung übernimmt. Die Bundesregierung wird kein gesteigertes Interesse daran haben, die miserable Qualität transparent zu machen und andere finanzkräftige Investoren für eine solche Studie sehe ich gerade nicht.
Also bleibt nur der subjektive Eindruck, dass die Qualität der Arbeitsagentur echt noch Potential nach oben hat.
Viele Grüße
Barbara
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(Ernest Rutherford, Physiker)als Antwort auf: verschiedene Fehlersammelkarten #57551Hallo Messi,
ich hab glaub ich nicht so ganz verstanden, wo das Problem liegt.
Was spricht gegen 1 Fehlersammelkarte, auf der unterschiedliche Fehler gesammelt werden? Ein Beispiel findest Du bei Q4U -> Fehlersammelkarte.
Was ich noch nicht ganz verstanden habe ist, wieso es „so viele Dokumente“ sind. Wenn Ihr 1 FSK für die optischen Fehler habt und jetzt 1 zweite FSK für Euren neuen Auftrag führt, sind das 2 Dokumente.
Kannst Du bitte etwas genauer beschreiben, wo so viele Dokumente herkommen? Danke!
Viele Grüße
Barbara
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(Ernest Rutherford, Physiker)als Antwort auf: Suche Zieldefinition für die Fehlererfassung #57535Hallo Robert,
ich halte eine *gerechte* Belohnung der Abteilungsleiter für Fehlermeldung für nicht realisierbar.
Die Häufigkeit von kleinen Fehlern in den einzelnen Prozess-Schritten dürfte unterschiedlich sein und damit kannst Du keine globale Zielzahl für „Anzahl zu findender kleiner Fehler“ als Prämiengrundlage definieren, sondern müsstest für jede Abteilung einzeln diese Häufigkeiten festlegen. Werdet Ihr in den Prozessen besser (z. B. Verbesserung der Qualität in den vorgelagerten Prozess-Schritten), müsste die Zielzahl wieder angepasst werden, weil die nachgelagerte Abteilung gar nicht mehr so vielel Fehler finden kann.
Ein niemals endendes Thema, das schon wegen der Schwierigkeit der Zielfestlegung keine gerechte Prämierung bringen kann. Von den Schwierigkeiten mit lokalen Kenngrößen, der monetären Bewertung von zusätzlichen Leistungen und „punished by rewards“ ganz zu schweigen.
Die kleinen Fehler über Geld greifbar machen zu wollen, erscheint mir ein sehr umständlicher Weg zu sein.
Um zu entdecken, wie oft es kleine Fehler im Prozess gibt die nachgearbeitet werden müssen, würd ich eher die Durchlaufzeit tracken. Es müsste dafür eine Soll-Durchlaufzeit je Abteilung und Produkt geben, die bei fehlerfreien Produkten gut eingehalten wird. Sobald diese Soll-Durchlaufzeit überschritten wird, muss dokumentiert werden warum eine Verzögerung aufgetreten ist.
Selbstredend darf dem Fehler-entdeckenden Mitarbeiter daraus kein Strick gedreht werden nach dem Motto „was hast Du denn jetzt wieder kaputt gemacht“. Vielmehr muss die frühzeitige Fehlererkennung und -behebung ein Ziel in jedem Prozess-Schritt sein.
Mit der Erfassung der Ist-Durchlaufzeiten und der Dokumentation der Verzögerungen hast Du dann eine Sammlung von kleinen Fehlern die Du untersuchen kannst und damit Ansatzpunkte für die Verbesserung Eurer Prozesse insgesamt hast.
Eine große Aufgabe dabei dürfte sein den Mitarbeitern klarzumachen, warum sie bei Verzögerungen zusätzlich Zeit in die Dokumentation der kleinen Fehler stecken sollen und wieso das für Eure Prozesse sinnvoll ist. Dokumentations-Friedhöfe anzulegen macht niemanden glücklich, insofern wäre es meiner Meinung nach geschickt im Vorfeld zu überlegen, was genau mit den Informationen passieren soll und inwiefern der Mitarbeiter etwas von der Erfassung kleiner Fehler hat.
Dann bist Du auch den Umstand mit der Prämienfestlegung los, weil jedem Mitarbeiter gegenüber kommuniziert werden kann, warum es auch für ihn sinnvoll ist, die kleinen Fehler nicht nur zu erkennen und zu beheben sondern auch zu dokumentieren.
Viele Grüße
Barbara
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(Ernest Rutherford, Physiker)als Antwort auf: Offset-Druckfarben #57511Hallo Henning,
frag mal qs-man, der beschäftigt sich mit Farbmessung.
Bei simple-quality findest Du auch eine Präsentation Einführung in die Farbmessung.
Viele Grüße
Barbara
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Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker)geändert von – Barbara on 04/01/2010 11:06:06
geändert von – Barbara on 04/01/2010 11:06:37
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